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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Aber die Direktoren dieser Aktiencementfabrik gaben zur Antwort, daß jetzt nichts mehr zu wollen sei, Ratschiller wäre der Schlauere gewesen und künftig werde auch die Aktiencementfabrik sein Beispiel nachahmen und durch die Luft verfrachten, was bedeutend billiger komme als das Straßenfuhrwerk. Also nichts mehr zu wollen!
„Was kann einem Cementfabrikanten beispielsweise eine enorme Schwierigkeit verursachen?“ „Steinmangel!“ „Heureka! Da haben wir ja das Urmotiv! Ergiebt sich bei Ratschiller thatsächlich Mangel an brauchbarem Stein, und davon muß der Fabrikleiter unbedingt Kenntnis haben, so ischt das Motiv für den Selbstmord sonnenklar aufgedeckt!“
Erschrocken rief Emmy: „Aber, Mama! Bist du von Sinnen?“ Die Taktik ändernd, ging Frau Bianca sofort zum Angriff gegen die Stieftochter über, wissend, daß sie den Gatten in Emmy am schärfsten treffen könne. Und gleich der erste Hieb brachte die Stieftochter zum schmerzlichen Aufschreien, indem Bianca behauptete, das Heiratsprojekt habe den alten Ratschiller in den Tod getrieben.
Meinetwegen darf mein Kind nicht auf ein Lebensglück verzichten! Ob ich allein bleibe oder nicht, das hat nichts zu sagen. Viel wichtiger ischt mir, meinen Liebling glücklich zu wissen! Herr Ratschiller, ich nehme Ihre Werbung an und gebe meinen Segen!“ Sanft wollte Ehrenstraßer die Umarmung lösen, doch Emmy umschlang den Vater leidenschaftlich: „Ich lasse meinen guten Vater nicht allein!“
Beide folgten hinterdrein, während der Wachtmeister vollends zur Sattelhöhe hinanstieg und jenseits hineinschritt in die nachtverhüllte Bergwelt. Wie Flugfeuer verbreitete sich am frühen Morgen im Städtchen die schreckliche Kunde, das Wort „Raubmord“ erregte die Bevölkerung im höchsten Maße, und die innigste Anteilnahme am entsetzlichen Geschick gab sich für die Familie Ratschiller kund.
Langsam begann er dann zu sprechen, der Tochter zu schildern, was er gelitten während der Untersuchung im Falle Ratschiller, wie gräßlich es war, der Familie durch Aufdeckung des Selbstmordes solch' bitteren Schmerz und pekuniären Schaden bereiten zu müssen, und auch dem eigenen Kinde. „Sprich nicht von mir, teurer Vater! Ich habe es überwunden!“
Ehrenstraßer war bleich, in nervöser Erregung, als er nach kurzer Begrüßung dem jungen Ratschiller eröffnete: „Ich habe Ihnen amtlich mitzuteilen, daß nach abgeschlossener, gewissenhafter Untersuchung kein Raubmord vorliegt!“ „Um Gotteswillen, was dann?“ „Es ischt mir höchst schmerzlich, Ihnen die volle Wahrheit sagen zu müssen.
Ratschiller sen. fühlte eine scharfe Zurechtweisung auf der Zunge sitzen, doch drückte er das Wort zurück, und blitzschnell überlegte er, daß ein Dementi der Verlobung durch den schwatzhaften Kommissionär ein heilloses Durcheinander im Städtchen hervorrufen könnte. Und noch ein Gedanke fuhr dem Fabrikherrn durch den Kopf. „Hören Sie, Pfahler! Ich danke Ihnen für Ihren gutgemeinten Glückwunsch!
Wie lange noch? Diese Frage fing für Hundertpfund gleichfalls an, bedeutungsvoll zu werden und seine Gedanken nahmen eine Richtung, die auf Erwerb einer neuen, sicheren Stellung hinausliefen. Hat Ratschiller keinen Stein mehr, so wird für den Fabrikleiter Fräulein Josephine auch bedeutungslos. Ratschillers erwarteten das Familienoberhaupt zu Tische am Abend.
„Echt weiblich!“ spottete der Doktor und trug dann den Brief persönlich zur Post. Die Wirkung dieses Briefes war am Sylvestertage die schriftliche Kündigung des Dienstverhältnisses an den Chef der Firma Ratschiller auf vier Wochen laut Handelsgesetz. Franz war ob dieser Kündigung nicht eben erfreut und ging mit dem Schreiben zum Schwiegervater in spe, um ihn um Rat zu fragen.
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