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Mutmaßlich ein Schwindelanfall oder ein unvorsichtiges Hinausbeugen, wodurch der Wagen umkippte!“ Ehrenstraßer fühlte sich durch diese Angaben nicht befriedigt, seine Gedanken kehrten immer wieder zu der Frage zurück. Wie kommt die Dame allein mit dem Fabrikleiter in jene einsame, entlegene Gegend und auf den Gedanken, eine so waghalsige Fahrt durch die Luft zu unternehmen?

Eine Stunde später verhörte der Richter den Fabrikleiter, und fragte im besonderen, ob der Ermordete etwa einen größeren Geldbetrag bei sich geführt habe. Hundertpfund konnte darüber keine Auskunft geben, er bezweifelte das überhaupt, denn es fehle jeder Anlaß, zur Fabrik persönlich Geld herauszubringen oder nach Hause zu tragen. Das Kassawesen wird ja im Komptoir erledigt.

Was kann einem Cementfabrikanten beispielsweise eine enorme Schwierigkeit verursachen?“ „Steinmangel!“ „Heureka! Da haben wir ja das Urmotiv! Ergiebt sich bei Ratschiller thatsächlich Mangel an brauchbarem Stein, und davon muß der Fabrikleiter unbedingt Kenntnis haben, so ischt das Motiv für den Selbstmord sonnenklar aufgedeckt!“

Um Gotteswillen, was ischt geschehen?“ rief ihm Ehrenstraßer entgegen. „Herr Bezirksrichter! Ein tiefbedauerliches Unglück!“ stammelte der Fabrikleiter und trat zur Seite, um die Arbeiter mit der Tragbahre vorbeischreiten zu lassen. Hintendrein folgte nun Hundertpfund mit Ehrenstraßer, der Mühe hatte, seiner Erregung Herr zu werden.

Wie soll ich aber meinen Cement herausbringen?“ Gelassen antwortete der Fabrikleiter. „Durch die Luft!“ „Wie? Was?“ „Sehr einfach, Herr Chef! Wir legen eine Luftseilbahn an und bringen unser Produkt durch die Luft zur Bahn

Hierüber muß Klarheit geschaffen werden, wenn nicht augenblicklich, so später. Schon wollte Ehrenstraßer den Rückmarsch antreten, da erschien Hundertpfund arg verstaubt an einem der Brennöfen. Die Bitte um eine kurze Begleitung konnte der Fabrikleiter nicht gut abschlagen und so ging Hundertpfund an der Seite des Richters ein Stück Weges mit.

Wie lange noch? Diese Frage fing für Hundertpfund gleichfalls an, bedeutungsvoll zu werden und seine Gedanken nahmen eine Richtung, die auf Erwerb einer neuen, sicheren Stellung hinausliefen. Hat Ratschiller keinen Stein mehr, so wird für den Fabrikleiter Fräulein Josephine auch bedeutungslos. Ratschillers erwarteten das Familienoberhaupt zu Tische am Abend.

Rasch erscheint ein junger Komtoirist, den der Chef fragt, ob der Fabrikleiter Hundertpfund noch nicht erschienen sei. „Nein, Herr Chef!“ „Dann sage, es soll mein Sohn hereinkommen!“ „Herr Ratschiller junior ischt nicht im Komptoir!“ „Es ischt gut!“ Flink verschwindet der junge Mann aus der Nähe des ob seiner Strenge gefürchteten Chefs.

Ein Stündchen später langte Ehrenstraßer schier atemlos in der Cementfabrik an, deren Arbeiter zum Teil anwesend, zum anderen Teil auf den Stadtberg zur Hilfeleistung geeilt sind. Genaues wußte niemand anzugeben, und Hundertpfund, der Fabrikleiter, ist nicht da.

Wie er so bescheiden vor dem Chef stand, und nach dessen Befehlen fragte, mußte er einen sympathischen Eindruck machen, und Ratschiller blickte seinen bewährten Fabrikleiter denn auch mit unverkennbarem Wohlwollen an. „Entschuldigen Herr Chef gütigst die kleine Verspätung! Es gab im letzten Augenblick noch manches zu besorgen in der Fabrik, auch wollte ich das Resultat eines Versuches abwarten.“