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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Stanhope, schon völlig ergeben, stellte dies seinem Belieben anheim. »Es wäre ratsam,« schlug Quandt vor, »Hausers Briefe an Eure Herrlichkeit zugleich als Stilübungen zu betrachten. Ich könnte, ohne natürlich am Gedanken etwas zu verändern, die Hauptfehler korrigieren und mit roter Tinte eine Zensur darunter schreiben. So hätten Sie immer ein Bild seiner derzeitigen Fähigkeiten.«
Quandt atmete tief auf. »Schreiben, schön; ich lasse ja vieles gelten,« antwortete er, »aber das geht denn doch zu weit. Erlauben Sie
Als der Polizeileutnant gegangen war, bat Caspar den Lehrer, er möge ihn doch ausnahmsweise heute fortlassen, weil so schönes Wetter sei. »Es tut mir leid,« entgegnete Quandt, »ich muß nach meiner Instruktion handeln.« Der Bursche Hickels erschien erst gegen halb sechs. Caspar begab sich mit ihm auf den Weg nach dem Hofgarten, aber als sie hinkamen, war die Orangerie schon geschlossen.
»Wollen Sie etwa leugnen, Hauser, daß Sie heute nacht bei der Kerze geschrieben haben?« fragte Quandt dringlich. »Briefe haben Sie doch nicht zu schreiben gehabt und mit den Exerzitien waren Sie fertig.« Caspar schwieg. Er wußte nicht ein noch aus.
Quandt, der dem ganzen Vorgang mit entsetzten Augen zugeschaut, gewann nur mühsam seine Fassung und sagte in verlegenem Ton: »Was haben Sie denn da für ein Geschnitzel gemacht, Hauser?« Hickel wanderte mit ein paar großen Schritten durchs Zimmer, dann grüßte er den Pfarrer militärisch und ging mit kaltem und finsterem Gesicht.
Da muß sich die selige Rätin geirrt haben. Er weiß doch nicht mal, was eine Frau ist.« Auch Quandt war gerührt. »Das eben steht dahin, das wäre zu beweisen,« meinte er kopfschüttelnd. »Du bist leichtgläubig, meine Gute. Ich erinnere dich nur daran, daß er bei der Geburt unsers Mädchens zu meiner Befremdung wie ein gereifter Mann über die Sache sprach. Es war mir das gleich enorm verdächtig.
Sie wissen doch, daß ich Ihnen das schon zahllose Male verboten habe.« »Ich hatte in das Blatt einen Flecken gemacht, und den wollte ich nicht in der Schrift haben,« versetzte Caspar. Statt aller Antwort forderte Quandt den Jüngling auf, mit ihm in sein Studierzimmer zu kommen. Seiner Frau sagte er, sie möge die Kerze anzünden, ergriff die Lampe und schritt voran.
Er besiegte sein Schamgefühl und fragte mit gezwungener Leichtigkeit, ob denn Herr von Imhoff in neuerer Zeit seiner Frau wieder Anlaß zur Sorge gegeben habe, seines Wissens habe doch erst im März eine Versöhnung stattgefunden. »Ja, freilich hat er Anlaß gegeben,« versetzte Caspar unbefangen, »es ist ja wieder ein Kind von ihm da.« Quandt erschrak. Da haben wir’s, dachte er.
Da heißt es mit Anstand sterben.« »Sterben? Nein, da sag’ ich Dank, sterben mag ich nicht,« erwiderte Caspar hastig. »Und doch haben Sie sich damals vor dem Polizeileutnant in einer höchst widerwärtigen Weise über denselben Punkt geäußert,« ließ sich Quandt vernehmen.
Er und Quandt traten gerade in den Flur, als Caspar, zum Ausgehen fertig, aus seinem Zimmer herunterkam. Vom Lehrer gefragt, wohin er gehe, antwortete er verlegen, er wolle zum Uhrmacher, seine Uhr sei nicht in Ordnung, und er müsse sie richten lassen.
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