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Der bedeutendste von allen, Genthios, der Sohn und Erbe des Pleuratos, stand zwar dem Namen nach gleich seinem Vater in Buendnis mit Rom, allein die Boten von Issa, einer griechischen Stadt auf einer der dalmatinischen Inseln, berichteten dem Senat, dass Koenig Perseus mit dem jungen, schwachen, trunkfaelligen Menschen in heimlichem Einverstaendnis stehe und Genthios' Gesandte in Rom dem Perseus als Spione dienten.

Das Reich hinterliess er zerschmettert, das Haus zerruettet, und gebrochenen Herzens gestand er sich ein, dass all seine Muehsal und all seine Frevel vergeblich gewesen waren. Sein Sohn Perseus trat darauf die Regierung an, ohne in Makedonien oder bei dem roemischen Senat Widerspruch zu finden.

Es sind aber, wie du sagst, zwei Thore zu beobachten.« – »Deshalb hab’ ich mir Perseus, meinen Bruder, zum Genossen erkoren; er hütet das paulinische, ich das portuensische Thor; verlaß dich draufbis morgen vor Sonnenaufgang kennt einer von uns das Dämonium des Präfekten.« – Und wirklich: einer von ihnen sollte es kennen lernen.

Die wenigen treugebliebenen Gemeinden dagegen, namentlich die Insel Rhodos, die lykische Landschaft, Magnesia am Maeander wurden reich belohnt; Rhodos erhielt wenigstens einen Teil der nach dem Kriege gegen Perseus ihm entzogenen Besitzungen zurueck.

Die Bestechungsgeschichte ist so sicher ein Maerchen wie nur irgendeine heutige Zeitungsente; denn dass der reiche, schlaue und konsequente Attalide, der den Bruch zwischen Rom und Makedonien durch seine Reise 582 zunaechst veranlasst hatte, und fast deswegen von Perseus' Banditen ermordet worden waere, in dem Augenblick, wo die wesentlichen Schwierigkeiten eines Krieges ueberwunden waren, an dessen endlichem Ausgang er ueberdies nie ernstlich gezweifelt haben konnte, dass er seinen Anteil an der Beute seinem Moerder um einige Talente verkauft und das Werk langer Jahre an eine solche Erbaermlichkeit gesetzt haben sollte, ist denn doch nicht bloss gelogen, sondern sehr albern gelogen.

Allein Perseus war ein guter Soldat, aber kein Feldherr wie sein Vater; er hatte sich auf einen Verteidigungskrieg gefasst gemacht, und wie die Dinge anders gingen, fand er sich wie gelaehmt.

Von beiden Seiten geschah seitdem nichts Ernstliches mehr; Perseus ueberwand den Koenig Genthios, zuechtigte die Dardaner und liess durch Kotys die roemisch gesinnten Thraker und die pergamenischen Truppen aus Thrakien hinausschlagen.

»Rederief Johannes. »Wo hast du meinen Bruder ermordetEhe Cethegus antworten konnte, trat Artasines, ein persischer Leibwächter Belisars, herein. »Herrsagte er, »draußen stehn sechs gotische Krieger. Sie bringen die Leiche Perseus, des Archonten. König Witichis läßt dir sagen: er sei heut’ Nacht vor den Mauern durch Graf Tejas Beil gefallen. Er sendet ihn zur ehrenden Bestattung

Es war schon etwas, dass Paullus, als er zum Oberfeldherrn gegen Perseus ernannt worden war, statt nach beliebter Art sich bei der Buergerschaft zu bedanken, derselben erklaerte, er setze voraus, dass sie ihn zum Feldherrn gewaehlt haetten, weil sie ihn fuer den faehigsten zum Kommando gehalten, und ersuche sie deshalb, ihm nun nicht kommandieren zu helfen, sondern stillzuschweigen und zu gehorchen.

Sollte sich jedoch Perseus durch eine wunderlich atavistische Laune je in dieser Hinsicht so weit vergessen, dann wird Persephone die biblisch sanfte Antwort wirksamer finden als den lautesten Stimmenwiderhall. Wenn man mit äußerst sanfter Stimme spricht, wird man die Schreier beiderlei Geschlechts immer beschämend zum Schweigen bringen.