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Wenn ein Vorwurf die Roemer trifft, so ist es der, dass sie alle und vor allem den Flamininus, der die wohlbegruendeten Bedenken des Senats ueberwand, der Zauber des hellenischen Namens hinderte, die Erbaermlichkeit des damaligen griechischen Staatenwesens in ihrem ganzen Umfang zu erkennen, und dass sie all den Gemeinden, die mit ihren in sich und gegeneinander gaerenden ohnmaechtigen Antipathien weder zu handeln noch sich ruhig zu halten verstanden, ihr Treiben auch ferner gestatteten.

Noch mehr wandten, als das Unternehmen gescheitert war, die hoehergestellten Teilnehmer alles an, um ihre Beteiligung daran zu verhuellen. Ganz aehnlich soll der 'Jugurtha' desselben Verfassers teils die Erbaermlichkeit des oligarchischen Regiments aufdecken, teils den Koryphaeen der Demokratie Gaius Marius verherrlichen.

Allein das ganze aeussere und innere Regiment dieser Zeit trug den gleichen Stempel teuflischer Erbaermlichkeit.

Ein geschickter Offizier und besserer Diplomat, war er in vieler Hinsicht fuer die Behandlung der schwierigen griechischen Verhaeltnisse vortrefflich geeignet; dennoch waere es vielleicht fuer Rom wie fuer Griechenland besser gewesen, wenn die Wahl auf einen minder von hellenischen Sympathien erfuellten Mann gefallen und ein Feldherr dorthin gesandt worden waere, den weder feine Schmeichelei bestochen noch beissende Spottrede verletzt haette, der die Erbaermlichkeit der hellenischen Staatsverfassungen nicht ueber literarischen und kuenstlerischen Reminiszenzen vergessen und der Hellas nach Verdienst behandelt, den Roemern aber es erspart haette, unausfuehrbaren Idealen nachzustreben.

Die Bestechungsgeschichte ist so sicher ein Maerchen wie nur irgendeine heutige Zeitungsente; denn dass der reiche, schlaue und konsequente Attalide, der den Bruch zwischen Rom und Makedonien durch seine Reise 582 zunaechst veranlasst hatte, und fast deswegen von Perseus' Banditen ermordet worden waere, in dem Augenblick, wo die wesentlichen Schwierigkeiten eines Krieges ueberwunden waren, an dessen endlichem Ausgang er ueberdies nie ernstlich gezweifelt haben konnte, dass er seinen Anteil an der Beute seinem Moerder um einige Talente verkauft und das Werk langer Jahre an eine solche Erbaermlichkeit gesetzt haben sollte, ist denn doch nicht bloss gelogen, sondern sehr albern gelogen.

Wie die Erbaermlichkeit der Oberfeldherren, und zwar nicht etwa von der Opposition gewaehlter Demagogen, wie Gaius Flaminius und Gaius Varro, sondern gut aristokratischer Maenner, bereits im dritten Makedonischen Krieg das Wohl des Staates auf das Spiel gesetzt hatte, ist frueher erzaehlt worden.

Um dieselbe Zeit, wo der Sizilische Sklavenkrieg ausbrach, ward auch vor den Augen der erstaunten Welt das Schauspiel aufgefuehrt, dass gegen die gewaltige Republik, die die Koenigreiche Makedonien und Asien mit einem Schlag ihres schweren Armes zerschmettert hatte, ein unbedeutender Klientelfuerst nicht mittels Waffen, sondern mittels der Erbaermlichkeit ihrer regierenden Herren eine vierzehnjaehrige Usurpation und Insurrektion durchzufuehren vermochte.

Der Belagerungs- und der kleine Krieg, in denen sich sonst die ganze sittliche Tiefe der Volkskriege entfaltet, waren und blieben in diesem keltischen von charakteristischer Erbaermlichkeit.