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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Die kleine Palma mochte, vor ihr erwacht, sie auf nackten Sohlen beschlichen, ihr das schmucke Spielzeug entwendet und mit ihm das Lager und den Schlummer wieder gefunden haben. Das Kind hielt den Kristall an das kleine Herz gepreßt und vorsichtig löste Frau Stemma Fingerchen um Fingerchen. Jetzt holte sie, verlockt von der frühern Gewohnheit, die lange im Verschluß gelegenen Kristalle hervor.

Die von uralten Vulkanen gebildete Basaltrinde scheint dort aller Orten unterhöhlt, und die Lavaströme, die auf Lanzerota und Palma ausgebrochen sind, kommen geologisch durchaus mit dem Ausbruch überein, der im Jahr 1301 auf der Insel Ischia durch die Tuffe des Epomeo erfolgte.

"Mein Kind wird nicht als Zeugin gegen mich stehen." "Nein, Mutter." Die Richterin streichelte Palma. Diese ließ es geschehen. Darauf sagte sie wieder: "Mutter, weißt du was? Wir wollen die Wahrheit bekennen!" Frau Stemma brütete mit finstern Blicken. Dann sprach sie: "Foltere mich nicht! Auch wenn ich wollte, dürfte ich nicht. Dieser wegen!", und sie deutete auf ihr Gebiet.

Sie zeigte in den Hof hinunter, wo ein Hirtenbube sich damit beschäftigte, eine Sense zu wetzen. Palma stand neben ihm und plauderte. "Gabriel", rief ihn die Richterin, "du führst deinen Herrn Wulfrin nach Pratum." "Den Höfling? Mit Freuden!" jauchzte der Bube. "Er träumt davon", erklärte die Richterin, "hinter dem Kaiser zu reiten. Besieh dir ihn." "Darf ich mit?" fragte Palma und hob das Haupt.

"Ich lag schon zu lange hier, mich verlangt in den Bügel", sagte der Höfling, und die Richterin erwiderte nachgiebig: "Dann schenkst du mir noch diesen Tag. Ich sähe es gerne, wenn du Palma verlobtest. Warum Gnadenreich sich hier nicht blicken läßt? Er hält sich wohl in seinem Pratum eingeschlossen, der Lombarden halber, vorsichtig wie er ist, obschon, wie ich glaube, diese hier verstoben sind.

War es nicht wahrscheinlicher, daß hier Irrtum oder Lüge Bruder und Schwester gemacht hatte? So hätte die Richterin ohne Zweifel geforscht und untersucht, wäre sie nicht Stemma und Palma nicht ihr Kind gewesen.

"Was ist aus Wulfrin geworden?" fragte sie leise, und eine schwache Röte glomm und verschwand auf den gehöhlten Wangen. "Ich weiß nicht", sagte die Richterin. "Jetzt verstehe ich, daß er mich verabscheut", jammerte Palma. "O ich Elende! Er stößt mich von sich, weil er Mord an mir wittert. Mir graut vor meinem Leibe! Läge ich zerschmettert!"

Die Mägde verstummten, hoben sich die Krüge zu Haupte und drückten sich, eine hinter der andern, während langsam die Richterin mit Palma aus der Pforte trat und die Stufen herunterschritt. Frau Stemma stützte das Mädchen, das, elend und zerstört, sich selbst nicht mehr gleichsah. Palma ging mit gebeugtem Rücken und unsichern Knien.

Die Richterin schnellte empor mit einem feindseligen Blicke gegen ihr Kind, glitt aber langsam auf die Bank zurück, und nachdem sie eine Weile in den Boden gestarrt, sagte sie: "Wäre es so und hätte ich so getan, so wäre es deinetwegen." "Ich weiß", sagte Palma traurig. "Habe ich es getan", wiederholte Stemma, "so tat ich es dir zuliebe. Ich tötete, damit mein Kind rein blieb." Palma zitterte.

Sie glaubt daran und stirbt darauf, daß ich wahr rede. Gib Zeugnis, Palma!" Aller Augen richteten sich auf das Mädchen, das mit gesenktem Haupte dastand. Palma bewegte die Lippen. "Lauter!" befahl die Richterin. Jetzt sprach Palma hörbar den Vers der Messe: "Concepit in iniquitatibus me mater mea..." Da glaubte das Volk und entsetzte sich und stürzte auf die Knie und murmelte: "Miserere mei!"

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