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Nach Miafarakain's und Hossnkeif's Eroberung befehligte Hulagu seinen Sohn Jaschmut und die ihm beigegebenen Emire wider Mardin, die Residenz Melik Said's, des Fürsten der Familie Ortok, von denen die ältere Linie zu Amid und auch zu Hossnkeif geherrscht, ehe das letzte in den Besitz der Ejubiden kam. Mardin ist das alte Marde, der Sitz des kriegerischen, störrigen Stammes der Marden, welche der persische König Arsaces theils hierher, theils nach dem Libanon verpflanzte, deren Wohnsitze sich später bis nach Satalia an der cilicischen Küste ausdehnten und deren Nachkommen, im Peloponnesos angesiedelt, noch heute in dem tapfersten Stamme der Schipetar oder Albanesen in den Mirdaiten fortleben. Der Berg Masius, sogenannt von seinen Eichenwäldern [auf persisch Masu ], ehemals Izale, dann von den Arabern Dschudi genannt, ist eine Raubhöhle der verschiedenartigsten Stämme und Secten, welche zu verschiedenen Zeiten die Freiheit ihres verfolgten Cultus in die Eichenwälder und Schluchten dieses Berges gerettet, an dessen steilstem Ende nach der moslimischen Ueberlieferung die Arche Noah's sitzen geblieben und von wo aus er mit seinen Söhnen in die Ebene Mesopotamiens heruntergestiegen sein soll. Sunni und Schii, katholische und schismatische Armenier, Jacobiten, Nestorianer, Chaldäer und Juden, Sonne-, Feuer-, Kalbs- und Teufelsverehrer wohnen hier einander über den Köpfen; denn die Stadt steigt in Terrassen auf und die Häuser stehen alle eines ober dem anderen, so dass Dächer und Thore in einer senkrechten Linie sich übereinander erheben; die zahlreichste Bevölkerung Kurden, Jesidi, welche dem Teufel göttliche Ehre erweisen, wahrscheinlich Nachkommen der Marden, welche vermuthlich zur altpersischen Secte gehörten, die das böse Princip anbetete. Wenn irgendwo in Asien noch Spuren der Ungarn anzutreffen sein sollen, so dürften dieselben ausser Sibirien noch in den Eichenwäldern des Masius in dem Volksgemische der Umgegend zu suchen sein, denn hierherum kennt Theophylaktus das Schloss der Magyaren und den Pass der Sabiren, welche die Namen der Ungarn, die bei dem Auszuge aus dem Lande zwischen der Wolga und dem Dniepr sich südlich nach Persien wandten . Melik Said, Fürst der Familie Ortok, beantwortete mit gleichem Muthe und in gleichem Sinne, wie die Herren von Miafarakain und Hossnkeif, die Aufforderung Jaschmut's: »Ich hatte den Sinn, mich euch zu unterwerfen, aber die Art, wie ihr die, so sich euch ergaben, behandelt, hat meinen Sinn geändert; an lobenswerthen, an tapferen Kurden und Türken fehlt es mir, Gott sei Dank! nichtOroktu pflanzte also die Wurfmaschinen auf, welche acht Monate fruchtlos die steile Bergfeste beschossen. Die Mongolen rächten sich für den tapferen Widerstand des Schlosses durch die Plünderung der Stadt und der nächstgelegenen Städte Ersen und Dinsar. Der ältere der beiden Söhne Said's, Mosafereddin, hatte zu wiederholtenmalen dem Vater fruchtlose Vorstellungen wider die längere Vertheidigung gemacht; endlich räumte er dessen längeren Widerstand durch Gift aus dem Wege und begab sich in's Lager, sich selbst als Vatermörder aus Menschenliebe angebend, weil er überzeugt, dass das Schloss doch endlich der Uebermacht der Eroberer weichen müsse, durch den Tod des Einen das Leben von Tausend habe bewirken wollen. Der Vatermörder fand Gnade vor Hulagu, der ihm des Vaters Herrschaft verlieh; seine Nachkommen erhielten dieselbe als zahme Vasallen der Ilchane. Hundert dreissig Jahre nach dieser Unterwerfung trotzte Sultan Isa, der letzte des grossen Herrschergeschlechtes der Beni Ortok, noch den welterobernden Waffen Timur's, der von den fruchtlos Belagerten die gewöhnliche Neunzahl der Geschenke und das Versprechen jährlichen Tributs annahm . Die Dynastie der Beni Ortok erlosch fast gleichzeitig mit der der Beni Ejub zu Hossnkeif, wo nach Mowwahid's Hinrichtung dessen Nachkommen das Schloss ebenfalls als Vasallen der Mongolen besassen, bis der achte derselben der aufsteigenden Dynastie der Bajandere, d.

Im arabischen Irak herrschten, ausser X. den Chalifen zu Bagdad, in der Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts noch drei Dynastien, deren Fürsten den Titel von Atabegen, das ist von Hofmeistern (Hausmayern) führten. Von einem Dutzend von Dynastien, welche in der morgenländischen Geschichte unter diesem Namen berühmt, waren die von Damaskus, Haleb, Aserbeidschan und Irbil bereits erloschen, und es bestanden nur noch die schon erwähnten persischen der Atabege von Jesd, Darabscherd, Schiras, Gross- und Klein-Luristan, und die nun zu erwähnenden von Mossul, Dschesire und Sindschar. XI. Zu Mossul herrschten seit einem Jahrhunderte sechszehn Atabege aus der Familie Amadeddin Sengi's, deren Thron vom Chalifen Bagdad's dem Bedreddin Lulu, Obersthofmeister der beiden letzten Fürsten, verliehen worden; dieser füllte den Thron rühmlich vierzig Jahre lang und ward von Hulagu, dem er nach Bagdad's Eroberung zu huldigen kam, gnädig aufgenommen. XII. Die Dynastie der Atabege von Sindschar, deren Herrschaft vor einem Jahrhunderte begonnen, hatte nur durch ein halbes Jahrhundert geherrscht, und ihre Herrschaft war nach Bedreddin Lulu's, des Atabegen von Mossul, Tode dem Sohne desselben, Mosaffer von Beibars, dem Sultane Aegyptens, zugesprochen worden; eben so war die Linie der Atabegen Mossul's, welche seit acht und vierzig Jahren XIII. zu Dschesire geherrscht, erloschen, und an ihre Stelle Modschahid, ein anderer Sohn Bedreddin Lulu's, des Atabegen von Mossul, getreten, so dass Bedreddin Lulu und seine drei Söhne (der dritte folgte ihm als Herr von Mossul nach) als unumschränkte Herrscher in die Fussstapfen ihrer vorigen Herren getreten. XIV. Zu Mardin herrschte ein Zweig der Beni Ortok, deren Hauptlinie von Diarbekr seit zwanzig Jahren erloschen war; aber aus derselben Familie herrschten zu Mardin schon seit hundert sechs und achtzig Jahren Fürsten, deren Dynastie erst im Beginne des fünfzehnten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung erlosch. Ilghasi, der Gründer dieser Dynastie, Sultan Melekschah's des Seldschukiden Statthalter zu Bagdad, hatte sich Nissibin's und Mardin's bemächtigt; ihm war sein Sohn Hosameddin Timurtasch und sein Sohn Nedschmeddin, diesen die beiden Söhne Hosameddin