Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 14. Juni 2025
„Mein lieber Freund,“ sagte der Baron von Rantow, indem der Ausdruck phlegmatischer Zerstreutheit und Gleichgültigkeit auf seinem Gesicht einen Augenblick von einem wärmeren Gefühl verdrängt wurde, „Du darfst nicht vergessen, daß das Leben eines Soldaten in seinem ruhigen und einförmigen Gang dafür aber auch von manchen Sorgen und Aufregungen verschont bleibt, die uns treffen und daß es doch auch schön ist,“ fügte er hinzu, dem Oberstlieutenant die Hand drückend, „sich zuletzt sagen zu können, daß man alle Zeit mit Ehren seine Pflicht erfüllt hat.“
„Ja, ja,“ erwiderte der Oberstlieutenant mehrmals mit dem Kopf nickend, „das ist Alles ganz schön, aber man fragt sich denn doch auch, wozu das Alles, wo ist der Nutzen, den dieses Leben von Arbeit, Pflichterfüllung und Entbehrung gebracht hat?“
„Nun,“ sagte der alte Oberstlieutenant, seinem früheren Gedankengang folgend, „es treten ja jetzt auch ganz andere Aufgaben an einen Officier heran. Die heutige Tactik ist eine viel complicirtere, und man muß heute die Kriege ebenso sehr mit dem Kopfe als mit dem Arm führen. Das ist Alles ganz gut, aber zum Kopfhänger darf darum der Soldat doch nicht werden.
Indessen wandte sich der Oberstlieutenant mit zusammengezogenen Absätzen und leicht vorgebeugtem Oberkörper an seine Gattin und sagte mit merklich gedämpfter Stimme: »Hast Du Herrn Friedemann um seine Gegenwart bei unserer kleinen Zusammenkunft gebeten, meine Liebe? Wenn es Dir angenehm ist, so denke ich, dass wir sie in acht Tagen veranstalten.
Der Kammerdiener meldete den Flügeladjutanten Seiner Majestät des Königs von Preußen, und einen Augenblick darauf trat der Oberstlieutenant Prinz Radziwill, ein noch junger, schlanker Mann mit militairisch geschnittenem vollem Bart in Civilmorgenanzug in das Zimmer.
»Unglück und Talent, #quels titres# auf unsere Theilnahme, Monsieur,« sprach die Modistin mit einer pathetischen Gebärde. Die Frau Oberstlieutenant brauchte nur einige Proben der Kunstfertigkeit Sophie Müllers an Madame Vernon zu schicken, um ihr Mitgefühl für die arme Wittwe zu erwecken. Amélie hatte ihr sogleich geschrieben und sie eingeladen, nach Wien zu kommen.
„Nun, nun,“ sagte der Oberstlieutenant, indem er sich lächelnd den Schnurrbart strich, „ich murre auch nicht weiter. Wird auch der einzige Stein in einem großen Bau nicht bemerkt, er gehört doch auch mit zum Ganzen und darf auch mit Stolz sich sagen, daß er seinen Platz ausfüllt. Ich wünsche nur, daß mein Sohn keine fünfzig Friedensjahre vor sich haben möge.“
„Wir werden uns nicht darüber verständigen,“ sagte der Oberstlieutenant. „Ich meinerseits,“ sprach er bestimmt und energisch, „würde mich niemals mit dieser industriellen Welt in Verbindung setzen.“
„Du hast lange geschlafen,“ sagte der Oberstlieutenant heiter, „es war wohl eine scharfe Sitzung gestern Abend,
„Ich vermag der neuen Zeit nicht mehr zu folgen,“ sagte der Oberstlieutenant. „Ich für meinen Theil, so arm ich bin, würde doch wahrhaftig niemals meine Zustimmung geben, daß mein Sohn sich durch eine Heirath in dieser Weise seine Lebensstellung machte. Ich halte viel auf meinen Namen und viel auf alte Familien, aber dennoch wäre mir jedes Mädchen aus dem Volke recht, wenn sie mir mein Sohn als Tochter zuführte. Aber mit diesen Kreisen der Finanzwelt, welche die Gesellschaft durch ihre unnatürlichen Speculation aussaugen, denen jedes Mittel recht ist, um nur Geld und wieder Geld aufzuhäufen, mit diesen Kreisen meine Familie zu verbinden!
Wort des Tages
Andere suchen