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Die Mädchen sahen zum Fenster hinaus, in die Ecken, zu Boden, von unten herauf auf die Räuber, die verlegen nach der nackten Frau schielten. ,,Liesl, bist du auch so schön wie die", sagte der Schreiber in die Stille. Die Modistin wandte sich zornig um und kroch aufheulend zur Tür hinaus. Sofie Meinhalt ging ihr sofort nach, und gleich darauf drückte sich auch Fräulein Schlauch zur Tür hinaus.

Sie trat nach dem Tode Madame Vernons an die Spitze des Hauses, erweiterte das Geschäft zu einer Putzwaaren- und Konfektionshandlung, erwarb einen Wohlstand, der an Reichthum grenzte, und nahm eine Stellung ein, wie noch nie eine Modistin vor ihr. An Bewerbern hatte es ihr natürlich nicht gefehlt: »Die Männer sind so geldgierig und immer bereit, sich zu verkaufen

Er machte Einkäufe, brachte dem Schuster Leder und dem Schmied altes Eisen mit; er besorgte der Posthalterin eine Tonne Heringe, holte von der Modistin Hauben und vom Friseur Lockenwickel. Auf dem Rückwege verteilte er dann die Pakete längs seiner Fahrstraße.

Sie war von dort gestern abend zurückgekommen. »Neinneinich kann nicht hier bleibensprach sie abwehrend. Und sie brachte allerlei heraus von Handwerkern auf Lammen, von der Modistin, die aus Berlin mit Anproben käme. Dann saßen sie beieinander, auf einer Chaiselongue, in der Nähe des Fensters. Der bleiche Nebel draußen hing vor den Scheiben. Und Agathe war plötzlich stumm.

,,Die wollen ins Hofbräuhaus", schmollte des Schreibers Liebste, ,,ich will aber erst ins Kaufhaus. Und Hutgeschäfte will ich sehen, alle Hutgeschäfte." Und mit einem Blick von unten herauf zu Sofie Meinhalt schloß sie: ,,Ich bin doch Modistin." Sie standen noch immer auf dem Platz. ,,Wo ist denn die große Hofbäckerei? Mein Vater hat gesagt, die müßte ich ansehen."

In der langen Krankheit des Majors waren die Reste des Vermögens aufgebraucht und leider sogar einige Schulden gemacht worden. Sophie mußte ihre Pension für Jahre hinaus verpfänden, um die dringendsten Gläubiger zu befriedigen. Sie wäre dem Elend preisgegeben gewesen, ohne ihr außergewöhnliches, dem der großen Wiener Modistin congeniales Talent.

Kein Zweifel mehr die seelenstarke Frau hatte Eile, ihren heroischen Entschluß auszuführen und ihr häusliches Domicil, diese Brutstätte des Unheils für Andere, des moralischen Unterganges für sie selbst, zu verlassen. Brand trat unter das Hausthor, und im selben Augenblick kam die große Modistin ihm aus dem Treppenhause entgegen.

,,Ja." ,,Das hab ich mir gedacht." Die Räuber standen still um den Frauenakt herum. Sofie Meinhalt trat ein. ,,Ihr müßt jetzt hinausgehen. Die Mädchen wollen sich waschen." Die Modistin wischte sich lächelnd die Tränen von den Augen. Die Räuber gingen den Gang vor bis zum Fenster und saßen auf den Treppenstufen beisammen wie im Festungsgraben.

Sie enteilte, und Brand ließ ein mißbilligendes: »Hm, hm, nervos« vernehmen, worauf ihn einige der Magazins-Damen verstohlen anguckten. Andere kicherten vor sich hin, und ein lustiges Ding von einer Modistin, das eben einer ältlichen Kundin einen sehr jugendlichen Hut anprobirte, rang mit einem Lachkrampfe.

Der einsame Billardspieler, mit der Lodenpelerine lang und schmal am Rücken, sandte kalte Blicke zum Räubertisch. Die Modistin sah mit runden Augen auf eine junge Malerin, die nebenan auf der Polsterbank halb lag und durch die Nase rauchte.