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Er grüßte militairisch, neigte leicht den Kopf gegen Herrn von Rantow, und eilte dann mit schnellen Schritten davon. Anna athmete tief auf, sie machte eine Bewegung, als wolle sie ihm nacheilen, doch das wäre vergeblich gewesen, er entfernte sich in immer schnellerem Gang, sie

Der Herr von Rantow,“ fuhr der Commerzienrath fort, indem er die Brust hervorstreckte und versuchte, durch einen imponirenden Blick die Zwischenreden seiner Frau abzuschneiden, „hat mir gesagt, wie leid es ihm thäte, daß diese Scene stattgefunden habe,

Die Thüren des ersten Salons, welche seit einiger Zeit geschlossen geblieben waren, öffneten sich abermals, und der Commerzienrath ging rasch den zwei jungen Leuten entgegen, welche neben einander eintraten. Es war der junge Baron von Rantow und der Lieutenant von Büchenfeld, der Sohn des Oberstlieutenants, welcher in der Parterrewohnung desselben Hauses am Theetisch seines Freundes saß.

Der Lieutenant, welcher während der ganzen Zeit ernst und stumm mit niedergeschlagenem Blick da gesessen hatte, erhob sich, in rascher Bewegung trat der junge Herr von Rantow auf ihn zu.

Kalte und stolze Entschlossenheit lag auf ihrem Gesicht. Der Oberstlieutenant und sein Sohn traten ein. Der alte Herr trug Uniform, sein Gesicht strahlte vor freudiger Aufregung. Der Lieutenant folgte ihm ernst und still, als er Fräulein Anna und den jungen Herrn von Rantow erblickte, flog eine dunkle Röthe über sein Gesicht.

Ich begreife nicht,“ sagte Herr von Rantow, „was er haben kann, er sah ja ganz verstört aus. Sollte er dienstliche Unannehmlichkeiten gehabt haben?“ Fräulein Anna sah ihn mit zornfunkelnden Augen an, in ihren Wimpern zeigte sich ein feuchter Thränenschimmer.

Der junge Herr von Rantow unterhielt sich noch längere Zeit mit der Commerzienräthin und ihrer Tochter. Und als er endlich Abschied nahm, führte der Commerzienrath ihn vertraulich bis zur äußeren Thür und flüsterte ihm zu: „Sagen Sie Ihrem Herrn Vater, daß ich für unsere Unternehmung thätig gewesen bin, und daß ich bestimmte Hoffnung habe, in Kurzem die Angelegenheit in Ordnung zu bringen.

Die Commerzienräthin wandte sich ein wenig erstaunt zu ihrer Tochter. „Soviel ich bemerkt,“ sagte sie, „hast Du noch kein Engagement für den Cotillon angenommen.“ „Ahrief Herr von Rantow freudig, „sollten Sie mir vielleicht diese glückliche Ueberraschung gemacht haben?“

Herr von Rantow saß bequem zurückgelehnt in seinem Fauteuil und spielte leicht mit den Fingern seiner vollen weißen Hand auf der Lehne desselben. „Die Kammern sind ja jetzt geschlossen,“ sagte der Oberstlieutenant mit einer scharfen, bestimmt klingenden Stimme. „Ihr habt Euer Werk für dies Jahr vollendet, und der Norddeutsche Reichstag tritt jetzt auf die Scene.

Da ist Etwas nicht klar, die Sache ist nicht in Ordnung,“ sprach er dann leise vor sich hin, indem er von einem Seitentisch eine frisch gestopfte Pfeife nahm und dieselbe anzündete. „Ich fürchte, ich bin in Gefahr gewesen, Etwas zu erleben, was ich neulich bei meinem Freunde Rantow so scharf getadelt habe. Vielleicht muß ich Gott danken, daß die Sache so gekommen ist.“