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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Wer gewinnt,“ rief der Dragonerofficier, „zahlt also hundert Louisd'or und hat das alleinige Recht der Dame, um die es sich handelt, die Cour zu machen. Der Andere darf auf sein Ehrenwort nie wieder mit ihr sprechen.“ Fragend blickte Herr von Rantow, welcher die Karten noch immer nicht ergriffen hatte, auf Herrn von Büchenfeld.

Herr von Rantow ist der Verlobte des Fräulein Cohnheim,“ sagte der Dragonerofficier, „also ihr natürlicher und berufener Vertheidiger.“

Der junge Herr von Rantow war dann täglich im Hause des Commerzienraths erschienen, hatte für seine Braut alle Höflichkeit und Aufmerksamkeit, welche dieselbe irgend erwarten konnte und welche sie ebenso höflich und freundlich entgegennahm. Doch war keine innere Annäherung zwischen den beiden jungen Leuten eingetreten.

Doch, mein lieber Freund,“ erwiderte Herr von Rantow, „ich habe sogar recht große Rücksichten auf diesen Herrn Commerzienrath Cohnheim zu nehmen. Er ist gerade Derjenige, der mir meine Consortien zusammenbringen soll, und der mit großem Eifer dabei ist, mir diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Ich darf ihn also in keiner Weise verletzen, ich nehme auch fortwährend die äußerste Rücksicht auf ihn,

Nun,“ sagte Herr von Rantow leicht mit den Fingern auf der Lehne seines Sessels trommelnd, „das wäre eine Sache, die sich überlegen ließe. Herr Cohnheim ist sehr reich, sein Vermögen wächst täglich und stündlich. Er wird nach kurzer Zeit sich auf die Höhe der ersten Matadore der Finanzwelt erhoben haben. Er hat nur diese einzige Tochter, wie ich den einzigen Sohn. Es haben sich ja schon viele alte Familien durch Heirathen zu großem Glanz gebracht,

Der Referendarius von Rantow“, fuhr der Dragonerofficier zu dem Lieutenant von Büchenfeld gewendet fort, „hat uns als Augenzeugen des Vorfalls aufgetragen, von Dir eine bündige Ehrenerklärung zu verlangen.“

Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glase und wandte sich dann zu der Baronin von Rantow mit einer gleichgültigen Frage, welche die Absicht zu erkennen gab, das bisherige Gesprächsthema nicht weiter zu behandeln. Inzwischen hörte man vor dem Hause einen Wagen nach dem andern vorfahren.

Fast darf ich Ihnen nach diesen Worten,“ erwiderte Herr von Rantow mit einem leichten Lächeln, während er durch sein Glas in eine Seitenallee hinabsah, „meine Begleitung nicht weiter aufdrängen, und doch wird es mir schwer Sie zu verlassen. Wenn es aber Ihr Ernst ist, durchaus allein sein zu wollen

Dann näherte er sich Frau von Rantow, begrüßte dieselbe ehrerbietig und verneigte sich mit kalter Höflichkeit gegen die Übrigen. Die Commerzienräthin saß gerade und steif da und erwiderte den Gruß der eintretenden Herren mit einer kaum bemerkbaren Neigung des Kopfes.

Wer?“ sagte der Commerzienrath, „Du wirst ihn kaum kennen, ein ganz unbedeutender, junger Officier von irgend einem Linienregiment, dem ich die Ehre erwiesen habe, ihn in mein Haus einzuladen, eigentlich nur, weil ich ihn bei meinem Freunde, dem Baron von Rantow, einmal begegnete, ein kleiner Lieutenant von Büchenfeld.“

Wort des Tages

liebesbund

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