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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Einige Tage später hatte ihm der alte Herr nach einem Besuch bei dem Herrn von Rantow in höchster Entrüstung mitgetheilt, daß nicht nur das Geschäft zwischen dem Baron und dem Commerzienrath zur industriellen Ausbeutung der Rantow'schen Erbgüter beschlossen sei, sondern daß er nun auch schon die Verbindung des jungen Rantow mit dem Fräulein Cohnheim zu seinem tiefen Schmerz als gewiß ansähe.

Guten Tag, Fräulein Anna,“ ertönte plötzlich eine Stimme unmittelbar neben ihr, und rasch aufblickend sah sie den Referendarius von Rantow, welcher sein Lorgnon vor den Augen, den Hut abnahm und sie zwar mit einer tiefen und artigen Verbeugung, aber doch mit der Vertraulichkeit eines alten Bekannten begrüßte, welche sie um so unangenehmer berührte, als ihr diese Begegnung gerade im gegenwärtigen Augenblick ungemein unerwünscht war.

Der junge Herr von Rantow trat ein. Er war ernster als sonst, der gleichgültige, oberflächliche Ausdruck, welcher gewöhnlich auf seinem Gesicht lag, war verschwunden. Eine gewisse stolze Befriedigung blickte aus seinen Augen.

Es thut meinen Eltern ebenfalls sehr leid,“ sagte Herr von Rantow mit leicht degagirten Ton, indem sein Blick über den Commerzienrath hinweg nach dem andern Salon hinschweifte, „daß sie Ihrer Einladung nicht haben Folge leisten können. Doch ist mein Vater stark erkältet und meine Mutter, wie Sie begreifen können, wollte ihn nicht allein lassen.“

Nun, lieber Büchenfeld,“ sagte Frau von Rantow freundlich lächelnd, indem sie dem Oberstlieutenant ein Glas Grog mischte, „beunruhigen Sie sich nicht, mein Mann ist noch kein so schlimmer Spekulant geworden, als er Sie glauben machen möchte. Hüten Sie sich aber,“ fuhr sie leicht mit dem Finger drohend fort, „daß Ihr Sohn Sie mit Ihren Grundsätzen nicht in Verlegenheit bringt.

Nun,“ rief Anna, „mag es sein, wie es will, ich bin Herrn von Rantow dankbar, daß er mich in Schutz nimmt gegen diese elende, niedrige Beleidigung, ich bin, weiß Gott, unschuldig an dem, was daraus entstehen kann.“

Elftes Capitel. Die Verlobung der Tochter des Commerzienrath Cohnheim mit dem jungen Baron von Rantow war wenige Tage nach der Erledigung der zwischen ihm und dem Lieutenant von Büchenfeld entstandenen Differenz proclamirt worden.

Ich danke, Herr von Rantow,“ sagte Anna mit dem Ton einer gewissen Verlegenheit, „ich befinde mich ganz wohl und war nur etwas nervös verstimmt,

Herr von Rantow hat sich benommen als ein ganz vortrefflicher junger Mann von der besten Erziehung und dem feinsten Gefühl. Er hat mir weiter gesagt, daß es für eine junge Dame immer peinlich sei und unangenehm, wenn zwei Herren ihretwegen eine Ehrensache miteinander hätten, und wenn sie namentlich von Jemand vertheidigt werden müßte, der in keinen weiteren Beziehungen zu ihr stände

Er wurde von Allen freundlich begrüßt, rasch reichte man ihm einen gefüllten Kelch und stellte einen Sessel für ihn in den Kreis der Uebrigen. Der Lieutenant von Büchenfeld war in die Ecke eines Divans zurückgesunken, sein etwas starrer Blick ruhte mit unbeschreiblichem Ausdruck auf dem Baron von Rantow, ein verächtliches Lächeln zuckte um seine Lippen.

Wort des Tages

liebesbund

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