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Aktualisiert: 21. Juni 2025
„Das ist ja ein wahres Unglück!“ rief der junge Herr von Rantow, während er versuchte, den gleichgültigen Ausdruck von seinem Gesicht verschwinden zu lassen.
„Die Wagen fangen bereits an vorzufahren,“ sagte Frau von Rantow, „es wird eine sehr große Gesellschaft sich über uns bei dem Herrn Commerzienrath Cohnheim versammeln. Es scheint,“ fuhr sie mit einem leichten Lächeln fort, „daß man Alles aufgeboten hat, um ein recht großartiges Fest zu geben.“ „Wir werden die Nacht recht gestört werden,“ sagte der Baron, „von dem Lärm über unsern Köpfen.
Der Commerzienrath hatte viel mit dem Baron Rantow verkehrt und oft hatte er bei Tische erzählt, wie vortrefflich das Geschäft sei, welches er in Gemeinschaft mit dem Baron zu machen im Begriff stehe.
„Ich habe ein vortreffliches Project,“ sagte der Commerzienrath zu dem Bankdirector, während der Professor zu einem großen Tisch trat und eins der darauf ausgebreiteten Albums öffnete, „ein Freund von mir, der Baron von Rantow, Mitglied des Herrenhauses, hat auf seinen Besitzungen in Schlesien ein Zinklager entdeckt, zu dessen Ausbeutung große Capitalkräfte nöthig sind, die dann allerdings aber auch eine große Rentabilität verspricht. Ich beschäftige mich diesen Augenblick damit, ein Consortium zu bilden, um die Sache in die Hand zu nehmen.
Der Lieutenant von Büchenfeld war bei den Worten des Herrn von Rantow flüchtig erröthet, er sah ihn mit einem eigenthümlich prüfenden Blick seiner tiefen Augen an und folgte dann, ohne eine Antwort zu geben, den anmuthigen Bewegungen der Tochter des Hauses, welche soeben im Tanze an ihm vorbeischwebte.
„Dazu hat es kaum den Anschein,“ sagte der Baron von Rantow mit einem leichten Anklang von Unzufriedenheit in seiner Stimme. „Man schwebt ja in dieser Zeit eigentlich fortwährend zwischen Krieg und Frieden, und in den letzten Tagen klingen wieder sehr kriegerische Stimmen von der andern Seite des Rheins herüber.
Peinliche Verlegenheit malte sich in ihren Zügen, unschlüssig hielt sie ihre Schritte an, so daß sie fast neben Herrn von Rantow stehen blieb. Der Lieutenant von Büchenfeld hatte bei ihrem Anblick zunächst in freudiger Bewegung einen Schritt vorwärts gemacht, dann bemerkte er den jungen Herrn von Rantow, welcher in anscheinend vertraulichem Gespräch neben Fräulein Anna herging.
Er hatte dabei die persönliche Liebenswürdigkeit des jungen Herrn von Rantow und seine Aussichten auf eine brillante Carriere ganz besonders hervorgehoben, indem er mit listigem Schmunzeln einen forschenden Blick auf seine Tochter warf.
Der Referendarius von Rantow, welcher an dem Tanz nicht Theil genommen, trat zu dem Blumenkorb, nahm ein kleines zierliches Bouquet von Veilchen und Rosenknospen und brachte es der schönen Tochter des Hauses.
Neben ihm saß der Baron von Rantow, sein Jugendfreund, ein großer Grundbesitzer aus der Provinz Schlesien, welcher als Mitglied des Herrenhauses den Winter in Berlin lebte und, ohne selbst ein großes Haus zu machen, sich doch viel in der vornehmen Gesellschaft der Residenz bewegte. Der Baron von Rantow war in seiner ganzen Erscheinung das vollständige Gegentheil seines Freundes.
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