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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Dann war die ganze Familie einmal bei dem Baron von Rantow zum Thee eingeladen worden.

Einige einzelne Herren hatten an kleinen Tischen in dem vordern Theil des Zimmers Platz genommen, in dessen Hintergrunde die jungen Officiere sich befanden. Der Referendar von Rantow trat herein, ließ durch sein Lorgnon den Blick durch das große Zimmer gleiten und näherte sich dann der Gruppe der Officiere, die ihm sämmtlich bekannt waren.

Ich bleibe noch zwei Monate hier, mein alter Freund,“ erwiderte der Baron von Rantow. „Du wirst also noch einige Zeit hier einen Ort haben, wo Du gelegentlich einen langweiligen Abend unterbringen kannst. Dann kommst Du mit mir auf mein Gut, frische Luft wird Dir wohl thun, die Bewegung im Freien Deine Kräfte wieder stärken.“

Du bist nicht wehrlos, mein Kind,“ sagte der Commerzienrath, indem er zu ihr herantrat und ihr leicht mit der Hand über den Kopf strich, „der junge Herr von Rantow wird morgen schon, wenn dieser Lieutenant von Büchenfeld wieder für vernünftige Worte zugänglich ist, ihn zu einer öffentlichen und bestimmten Ehrenerklärung auffordern, und, wenn er sich weigert, so wird er ihn zwingen,“ sagte er mit stolzem und wichtigem Ausdruck, „ihm mit den Waffen in der Hand Rechenschaft zu geben.“

Herr von Rantow hatte sein Staatsexamen überstanden, und die Hochzeit war für den September festgesetzt, bis zu welcher Zeit der für die Aufnahme des jungen Paares bestimmte Flügel des Schlosses auf dem Rantow'schen Familiensitz hergestellt sein sollte, zu dessen Ausschmückung der Commerzienrath nicht müde wurde, von überall her das Schönste und Kostbarste an Mobilien und Stoffen kommen zu lassen.

Ich habe einen sehr tüchtigen Verwalter,“ erwiderte der Baron von Rantow,

In der einfachen Uniform eines Linien-Infanterieregiments erschien, durch das schnelle Vorschreiten des Herrn von Rantow einen Schritt zurückbleibend, der Lieutenant von Büchenfeld.

Einer der dort sitzenden Herren erhob sich, ergriff seinen Hut und rief den Kellner. Herr von Rantow blickte hin und erkannte den Commerzienrath, der Alles mit angehört hatte. „Wie peinlich, wie unangenehm,“ sagte er, während die ernst gewordenen Officiere schweigend um ihn her standen.

Herr von Rantow küßte die Hand seiner Braut, seine Mutter blickte liebevoll zu ihm hinüber, und die Commerzienräthin richtete sich hoch auf, indem sie mit feierlicher Stimme sagte: „Das ist ein sehr edler Entschluß, ganz meines vortrefflichen Schwiegersohns würdig.“ Der Diener trat ein, meldete den Oberstlieutenant und den Lieutenant von Büchenfeld.

Ich bedaure sehr, Herr von Rantow,“ sagte sie mit kaltem Ton, „daß ich nicht länger das Vergnügen Ihrer Gesellschaft haben kann, die Luft greift mich an, ich will nach Hause zurückkehren.“ Bevor der junge Mann antworten konnte, hatte sie sich mit einem leichten Gruß abgewendet und schritt schnell dem Hause ihrer Eltern zu.

Wort des Tages

liebesbund

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