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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Der Oberstlieutenant schüttelte langsam den Kopf und blickte halb verwundert, halb mißbilligend zu seinem Freunde hinüber.
„Du bist glücklich, alter Freund,“ sagte der Oberstlieutenant mit etwas wehmüthigem Ton, „daß Du Deinem Sohn eine solche Perspective eröffnen kannst. Ich kann leider,“ fuhr er fort, eine dichte Rauchwolke vor sich hinblasend, „meinem armen Carl nur dieselbe Lebensbahn bieten, an deren Ende ich jetzt angelangt bin, eine gleichförmige und wenig fröhliche Bahn. Man zehrt seine Kräfte im Dienst auf und dann bringt man sein Alter als ein unbrauchbares Glied der menschlichen Gesellschaft hin. Hätte ich es mir recht überlegt oder wäre meine Frau am Leben geblieben,
„Um Gottes Willen,“ rief der Oberstlieutenant ganz erschrocken, „wenn nun aber die jungen Leute bei diesem Spiel sich Etwas in den Kopf setzen, wenn da eine ernste Neigung entstehen sollte.“
Kalte und stolze Entschlossenheit lag auf ihrem Gesicht. Der Oberstlieutenant und sein Sohn traten ein. Der alte Herr trug Uniform, sein Gesicht strahlte vor freudiger Aufregung. Der Lieutenant folgte ihm ernst und still, als er Fräulein Anna und den jungen Herrn von Rantow erblickte, flog eine dunkle Röthe über sein Gesicht.
Die beiden Officiere grüßten ehrerbietig den Oberstlieutenant und entfernten sich augenscheinlich leichtern und fröhlichern Herzens, als sie gekommen waren. „Ich bin nicht mit Dir zufrieden mein Sohn,“ sagte der Oberstlieutenant in ernstem, aber mehr traurigem, als strengem Ton, „Du hast Dich hinreißen lassen, Etwas zu thun, was ein wahrer Edelmann niemals thun soll.“
Sieh, wie in Oesterreich der Adel an seiner schlechten Naturalwirtschaft zu Grunde geht. Du wirst mir zugeben, daß auf die Dauer keine Familie sich auf der Höhe ihrer Stellung ohne die Grundlage eines den Zeitbedürfnissen entsprechenden Besitzes zu erhalten im Stande ist.“ Wieder schüttelte der Oberstlieutenant bedenklich den Kopf.
Herr von Rantow küßte die Hand seiner Braut, seine Mutter blickte liebevoll zu ihm hinüber, und die Commerzienräthin richtete sich hoch auf, indem sie mit feierlicher Stimme sagte: „Das ist ein sehr edler Entschluß, ganz meines vortrefflichen Schwiegersohns würdig.“ Der Diener trat ein, meldete den Oberstlieutenant und den Lieutenant von Büchenfeld.
„Du bleibst noch hier?“ fragte der Oberstlieutenant ein wenig erstaunt. „Das ist mir unendlich erfreulich,“ fügte er hinzu, „doch begreife ich nicht, daß Du Dich so lange ohne dringende Nothwendigkeit Deiner Wirthschaft entziehst.“
„Ich freue mich,“ sagte der Oberstlieutenant, „wenn mein Sohn sich amüsirt, doch bin ich vollkommen sicher, daß er an keine ernsthafte Liaison denkt, und daß er die Grundsätze, die ich vorhin ausgesprochen habe, vollkommen mit mir theilt.“
„Mein Gott,“ rief der alte Oberstlieutenant unruhig, „was ist das? Du hast doch keine böse Nachricht bekommen
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