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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Ilse senkte den Blick und schwieg. Der Oberamtmann lachte. »Sie haben recht, Fräuleinsagte er, »und wir hätten das selbst vorher bedenken können. Ihre große Güte, den Hund bei Ihrem Herrn Bruder unterzubringen, wird Ilse mit vielem Danke annehmen, nicht wahrSie schüttelte den Kopf. »Fremde Leute sollen Bob nicht haben, Papa, du nimmst ihn wieder mit nach Moosdorf

Es war das erste Mal, daß man ihr eine solche Zumutung machte. »Es thut mir leid, Herr Oberamtmannsagte sie, »daß ich den ersten Wunsch Ilses rücksichtslos abschlagen muß. Sie wird verständig sein und einsehen, daß ich nicht anders handeln kann. Stelle dir einmal vor, liebes Kind, wenn alle meine Pensionärinnen den gleichen Wunsch hätten, dann würden zweiundzwanzig Hunde im Institute sein.

Sie trotzt uns allen dreien, was soll daraus werden? Sie hat soeben ein glänzendes Beispiel ihrer widerspenstigen Natur gegebenDer Oberamtmann trommelte auf dem Tische. »Das war eine Ungezogenheit, die ich bestrafen werdesagte er. »Etwas Schlimmes kann ich nicht darin finden. Mein Gott, Ilse ist jung, halb noch ein Kind, und Jugend muß austoben.

Bald ein Jahr waltete sie nun schon als Frau und Stiefmutter und noch immer hatte sie es nicht vermocht, Ilses Liebe zu gewinnen. – – – Die Gäste blieben zum Abendessen auf Moosdorf, so hieß das große Gut des Oberamtmann Macket. Als der Tisch gedeckt war und alle sich an demselben niedergesetzt hatten, fragte Herr Macket, warum Ilse noch nicht anwesend sei.

»Sie ist nicht meine Mutter, – sie ist meine Stiefmutter!« »Du bist kindischsagte der Oberamtmann, »aber merke dir, niemals wieder will ich dergleichen Aeußerungen von dir hören. Du kränkst mich damitIlse sah schmollend zur Erde nieder und konnte nicht begreifen, wie es kam, daß der Papa sie nicht verstand, er mußte doch einsehen, wie unrecht ihr geschah.

Die Regelmäßigkeit des Instituts ist ihrer ungebändigten Natur zuwider; zu Ilses Glück, sie wird sich fügen lernen, ihre Wildheit abstreifen und ein liebes, herziges Mädchen seinDer Oberamtmann war verstimmt, daß man ihn nicht verstand. Weder der Prediger noch Frau Anne überzeugten ihn mit ihren Vernunftgründen.

Nun folgte er dem eilenden Freunde mit sicherem Tritt, fest entschlossen, abzuwarten, es geschehe, was da wolle, sich zu erklären, es entstehe, was da wolle. Und doch war er auf der Schwelle des Saals betroffen. In einem großen Halbkreis rings an den Fenstern umher entdeckte er sogleich seinen Vater neben dem Oberamtmann, beide stattlich angezogen.

Er urteilte eben nur mit seinem weichen Herzen, und das litt sehr bei dem Gedanken an sein heimwehkrankes Kind. Ilses Wünsche wurden natürlich alle erfüllt und zwar umgehend: Es mußte Kuchen gebacken und die schönste Wurst, nebst einem Stück Schinken aus der Rauchkammer geholt werden. Der Oberamtmann packte selbst die kleine Kiste und legte noch allerhand Leckereien mit hinein.

Sollen dich die Leute auslachen, wenn das große, kleine Mädchen weintEr führte sie zurück in das Hotel und dort fanden sie bereits Bob. Freudig bellend begrüßte er Ilse, und diese nahm ihn hoch und liebkoste ihn unter lautem Schluchzen. Um fünf Uhr reiste der Oberamtmann wieder zurück in die Heimat. Die wenigen Stunden bis dahin vergingen schnell und stürmisch.

»Bedanke dich bei dem Onkel dafür, er ist der Anstifter davonentgegnete der Oberamtmann. »Er hat versprochen, dein Lehrmeister zu sein, das heißt: solange der Wandervogel bei uns aushalten wirdNach dem Essen schlich sich Ilse hinaus in den Hof, sie mußte es fast heimlich thun, denn der Papa konnte sich heute nicht von ihr trennen.

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