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Ich stehe über ihm, trotz seiner hohen Geburt, denn meine Ehre ist rein, und ich bin ein treuer Knecht meines Königs, den seinigen aber hat er verraten! Er ist gezeichnet und sein glattes Gesicht garstiger als meine Wunde hier! Doch nicht alle Fürsten verachten mich, es gibt deren, die meinen Wert kennen. So dieser verständige Moncada, mit dem ich gereist bin.

Da erriet Pescara, daß dieser Fromme nicht seinen Mord bereue, sondern daß er ihn vollbracht an einem geistlich Unvorbereiteten. "Weiche von mir!" gebot er. Moncada trat zurück bis zur Schwelle, wie aus einem Traum erwachend. Dann sammelte er sich und sagte: "Verzeihung, Erlaucht! Ich war abwesend. Noch ein nüchternes Wort. Ich kenne Euer Ziel nicht. Noch bin ich nicht Euer Feind.

Pescara kreuzte die Arme über der Brust und verfiel in ein so tiefes Sinnen, daß er die Schritte eines Eintretenden nicht vernahm. Da sprach es zu ihm: "Was ist dein Ziel, Avalos?" Er erblickte Moncada. Der Feldherr griff mit der Hand in das erloschene Kohlenbecken, schloß sie und streckte sie gegen Moncada. "Mein Ziel?" sagte er und öffnete die Hand: Staub und Asche.

In Verzweiflung warf er sich dem Feldherrn zu Füßen, während Moncada langsam in den Hintergrund zurückwich. "Mein Pescara", schrie der Geängstigte, "alle Geduld nimmt ein Ende! Ich kann die Marter nicht länger ertragen. Jede Minute dehnt sich mir zur qualvollen Ewigkeit. Ich vergehe. Sei barmherzig und gib mir deine Antwort!"

Dieser Moncada ist über dich gekommen wie ein Frost, ich sah dich zusammenschauern. Was liegt zwischen Euch?" Jetzt ging die Sonne unter, und es klopfte leise an der Türe. Der eintretende Ippolito wendete sich flehend gegen seinen Herrn: "Erlaucht lasse Madonna nicht warten. Die Tafel drüben ist gedeckt, und Madonna steht harrend auf der Terrasse, wenn sie nicht die Stufen herabsteigt."

Die Ausführung seines geheimen Spruches aber übernahm ein junger Mensch, den er um sich hatte und von dem es hieß, daß er sein natürlicher Sohn sei. Der junge Moncada, kein anderer, begegnete meinem Vater, der von dem Prinzen zurückkam, in einer Galerie des Schlosses und stieß ihn nieder. Kein Zweikampf, sondern ein Meuchelmord, denn die Rechte des Vaters war durch eine alte Verwundung gelähmt.

"Um Gottes willen, Ferdinand, merkst du nichts? Du bist bedroht! Die beiden flüstern. Leyva ist verdächtig. Sie wollen dich verhaften!" "Führst du Papier und Stift?" wiederholte der Feldherr. Der Herzog gab sie. Nach ein paar Zügen sagte Pescara: "Meine Hand zittert, schreibe du, Karl." "Ferdinand, bist du blind? Siehst du nicht, wie Moncada sich regt?"

Wie Pescara ihn erblickte, schien der Feldherr leicht zu schaudern, ging aber auf ihn zu und begrüßte ihn. "Was verschafft mir die Ehre, Moncada?" Der andere erwiderte: "Erlaucht, ich bin in Sendung und ersuche im Namen des Vizekönigs um eine Unterredung." "Ich gewähre sie", versetzte der Feldherr, "aber ich bitte Eure Gnade, sich kurz zu fassen am Vorabende des Feldzugs."

Das habet Ihr nicht gethan. Ihr stundet als eine dunkle und deutbare Gestalt." "Ritter", unterbrach ihn Pescara, "nicht Euch habe ich Rechenschaft zu geben von meinem Thun und Lassen, sondern allein meinem Kaiser." "Eurem Könige", versetzte Moncada. "Ihn so zu nennen, gebietet Euch die Ehrfurcht, denn ein König von Spanien ist mehr als der Kaiser.

Jetzt brach der Feldherr sein Schweigen und zürnte: "Nenne mir jenen nicht, er hat mir den Vater getötet!" Moncada seufzte schwer. "Du bereust?" Der Ritter schlug sich zerknirscht die Brust und murmelte, mit sich selbst sprechend: "Meine Sünde... meine Sünde... ungebeichtet und ungespeist!"