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Offenbar wusste man beim Beginn des Krieges nicht, was man begann; erst im Laufe des Kampfes draengten die Unzulaenglichkeiten des roemischen Systems eine nach der anderen sich auf: der Mangel einer Seemacht, das Fehlen einer festen militaerischen Leitung, die Unzulaenglichkeit der Feldherren, die vollstaendige Unbrauchbarkeit der Admirale.

Durch den Ruin der aelteren, der Buergerschaft allerdings schwere Opfer auferlegenden Kriegsordnung grub der am letzten Ende doch nur auf seinem militaerischen Uebergewicht ruhende Staat sich selber die Stuetze ab. Die Flotte liess man ganz eingehen, das Landkriegswesen in der unglaublichsten Weise verfallen.

Sein bisheriges Gewicht im Staate beruhte darauf, dass er das einzige Parteihaupt war, das zugleich ueber Legionen, wenn auch jetzt aufgeloeste, doch immer noch in einem gewissen Masse verfuegte. Der Plan der Demokratie war ebendarauf gerichtet, ihn dieses Uebergewichtes zu berauben und ihm in ihrem eigenen Haupt einen militaerischen Nebenbuhler zur Seite zu stellen.

In dieser Hinsicht war er auch von seinen Standesvorurteilen so weit frei, dass er sich zu seinen Unterbefehlshabern nicht vornehme Leute aussuchte, sondern den trefflichen Offizier Publius Rutilius Rufus, der wegen seiner musterhaften Mannszucht und als Urheber eines veraenderten und verbesserten Exerzierreglements in militaerischen Kreisen geschaetzt ward, und den tapferen, von der Pike emporgedienten latinischen Bauernsohn Gaius Marius.

Den militaerischen Rueckhalt, dessen Pompeius und Crassus zur Regulierung der hauptstaedtischen Verhaeltnisse um so mehr bedurften, als die urspruenglich hierzu bestimmten Legionen Caesars jetzt aus dem Transalpinischen Gallien nicht weggezogen werden konnten, fanden sie in den Legionen, die sie fuer die spanischen und syrischen Armeen neu ausheben und erst, wenn es ihnen selber angemessen schiene, von Italien aus an ihre verschiedenen Bestimmungsplaetze abgehen lassen sollten.

Die gleichzeitige Reorganisation des Heerwesens, indem zuerst Marius bei der Bildung seiner nach Afrika bestimmten Armee von der bisher geforderten Vermoegensqualifikation absah und auch dem aermsten Buerger, wenn er sonst brauchbar war, als Freiwilligen den Eintritt in die Legion gestattete, mag von ihrem Urheber aus rein militaerischen Ruecksichten veranstaltet worden sein; allein darum war es nichtsdestoweniger ein folgenreiches politisches Ereignis, dass das Heer nicht mehr, wie ehemals, aus denen, die viel, nicht einmal mehr wie in der juengsten Zeit aus denen, die etwas zu verlieren hatten, gebildet ward, sondern anfing sich zu verwandeln in einen Haufen von Leuten, die nichts hatten als ihre Arme und was der Feldherr ihnen spendete.

Wenn auch die Unterwerfung des Westens fuer Caesar insofern ein Mittel zum Zweck war, als er in den transalpinischen Kriegen seine spaetere Machtstellung begruendet hat, so ist ebendies das Privilegium des staatsmaennischen Genius, dass seine Mittel selbst wieder Zwecke sind. Caesar bedurfte wohl fuer seine Parteizwecke einer militaerischen Macht; Gallien aber hat er nicht als Parteimann erobert.

Es ist einleuchtend, dass die Schlacht gegen Allobrogen und Arverner frueher stattgefunden haben muss als die gegen die Arverner allein. Das Ergebnis dieser militaerischen Operationen war die Einrichtung einer neuen roemischen Provinz zwischen den Seealpen und den Pyrenaeen.

Nie hat es bis auf diese Zeit der roemischen Aristokratie so vollstaendig an staatsmaennischen und militaerischen Kapazitaeten gemangelt wie in dieser Restaurationsepoche zwischen der Gracchischen und der Cinnanischen Revolution. Bezeichnend dafuer ist der Koryphaee der senatorischen Partei dieser Zeit, Marcus Aemilius Scaurus.

Ohne dem einzelnen in das gesamte Triebwerk den Einblick zu gestatten, liess Caesar ihn doch genug von dem politischen und militaerischen Zusammenhang der Dinge ahnen, um als Staatsmann und Feldherr von dem Soldaten erkannt, auch wohl idealisiert zu werden.