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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Als er das gewahr ward, konnte er sich wohl denken, wie die Sache sich verhielt, und ward so arg, daß er nicht wußte, »auf welchem Bein er stehen wollte;« er eilte sogleich dem Königssohn und der Meisterjungfer nach, und es dauerte nicht lange, so stand er beim Wasser, aber da konnte er nicht hinüber. »Ich weiß schon Rath,« sagte er: »ich will bloß meinen Meersauger rufen.« Wie nun der Meersauger ankam, legte der sich auf die Erde nieder und that dreimal einen guten Trunk, und da ward das Meer so viel kleiner, daß der Riese die Meisterjungfer und den Königssohn auf dem Schiff sehen konnte. »Jetzt musst Du den Salzstein hinauswerfen,« sagte die Meisterjungfer; und als der Königssohn das gethan hatte, entstand plötzlich quer durch das Meer ein so hoher Berg, daß der Riese nicht hinüber konnte, und der Meersauger konnte ihm nun auch nichts helfen. »Ich weiß schon Rath,« sagte der Riese und holte sich seinen Bergbohrer, und damit bohrte er ein großes Loch durch den Berg, so daß der Meersauger wieder trinken konnte.
Wie nun der Riese mit den Ziegen nach Hause kam, war seine erste Frage: »Hast Du auch das Pferd von der Koppel geholt?« »Ja, Herr!« sagte der Königssohn: »es war ein possirliches Pferd zu reiten; aber ich hab's glücklich in den Stall gebracht.« »Das will ich mal sehen!« sagte der Riese und ging in den Stall; das Pferd aber stand richtig da, so wie der Königssohn gesagt hatte. »Du hast gewiß mit meiner MEISTERJUNGFER gesprochen,« sagte der Riese: »denn das hast Du nicht aus Dir selber.« »Gestern spracht Ihr von Eurer Meisterjungfer und heute wieder,« sagte der Königssohn und stellte sich ganz dumm und einfältig an: »Was ist denn das für Eine, Herr? ich möchte sie doch gern einmal sehen.« »Du wirst sie noch früh genug zu sehen kriegen,« sagte jener.
Drinnen aber saß ein altes Weib, dem die Hütte gehörte, das war aber ein arges und abscheuliches Trollmensch und wollte anfangs von der Meisterjungfer gar Nichts wissen; aber endlich und zuletzt gab sie ihr doch Herberge für Geld und gute Worte. Aber unsauber und schmutzig war es drinnen, wie in einem Schweinstall.
Die Meisterjungfer sagte, sie wollte die Hütte ein wenig aufputzen, damit es doch aussehen würde wie bei andern honnetten Leuten; aber das litt die Alte nicht, sondern fing an zu schelten und zu toben und war ganz entsetzlich böse. Aber die Meisterjungfer zog dessen ungeachtet ihren Schrein hervor und warf eine Handvoll Goldmehl in das Kaminfeuer.
»Ach! die Hütte! und der Bettler! und mein Kind!« rief sie und sank beinahe in Ohnmacht. »Hier ist der Bettler! und da ist Dein Kind!« sagte Hakon Borkenbart: »und laß dann die Hütte zum Teufel sein!« Da erkannte die Königstochter ihn wieder, und nun ging erst die rechte Lust an. Nachher aber habe ich Nichts weiter von ihnen gehört. Die Meisterjungfer.
Am dritten Tag kam der Amtmann da vorbei; der hatte kaum die goldne Hütte erblickt, so wollte er auch hin und zusehen, Wer da wohnte; und als er nun drinnen die Meisterjungfer sah und sie kaum gegrüßt hatte, war er schon so verliebt in sie, daß er augenblicklich um sie frei'te.
Den Tag darauf kam der Amtsschreiber da vorbei; der sah auch die Hütte im Walde glänzen, und als er hineinging, um zu sehen, Wer da wohnte, und die schöne Jungfrau erblickte, da ward er noch mehr in sie verliebt, als der Schulze, und frei'te stehenden Fußes um sie. Ja, sagte die Meisterjungfer wieder, sie wollte ihn wohl haben, wenn er brav Geld hätte.
Der Riese aber glaubte, es sei die Meisterjungfer, die das sagte, kehrte sich wieder um und legte sich auf's neue schlafen. Als er nun viele Stunden hinter einander geschlafen hatte, fing er endlich wieder an sich zu rühren und zu strecken. »Ist es denn jetzt fertig?« fragte er. »Vollkommen fertig!« sagte der dritte Blutstropfen.
Der Weg dahin ist nicht lang, und ich werde bald wieder hier sein.« »Ach nein, thu' das nicht!« sagte sie: »denn kommst Du erst zu Deines Vaters Schloß, dann wirst Du mich bald vergessen.« »Wie sollte ich Dich wohl vergessen,« sagte der Königssohn: »da wir so viel Ungemach zusammen erduldet und einander so lieb haben?« und er wollte und mußte nach Hause und einen Wagen und die sieben Pferde holen, und sie sollte so lange dort am Ufer auf ihn warten; und weil er es nun durchaus nicht anders wollte, so mußte endlich die Meisterjungfer nachgeben. »Aber,« sagte sie: »wenn Du auf das Schloß kommst, musst Du Dir nicht einmal so viel Zeit lassen, daß Du Jemanden grüßest, sondern gradesweges in den Stall gehen und die Pferde vor den Wagen spannen, und dann davon jagen, so schnell Du nur kannst; denn sie werden wohl alle sehr neugierig sein und um Dich herum kommen; aber Du musst thun, als ob Du sie gar nicht bemerktest, und dann darfst Du durchaus keinen Bissen von Dem, was man Dir anbietet, genießen; thust Du das, dann machst Du sowohl Dich, als mich unglücklich.« Der Königssohn versprach ihr, sich genau nach Allem richten zu wollen, was sie ihm gesagt hatte, und versicherte ihr, daß sie durchaus nicht zu fürchten brauche, als ob er sie je vergessen könnte.
Sie fragte ihn, Was der Riese ihm den Tag zu thun befohlen hätte. »O, es ist eben keine schwere Arbeit,« sagte er: »ich soll bloß das Pferd aus der Koppel holen.« »Ja, aber wie willst Du das anfangen?« fragte ihn die Meisterjungfer. »O, es gehört wohl eben keine Kunst dazu, ein Pferd aus der Koppel zu holen,« sagte der Königssohn: »denn ich will doch meinen, ich habe schon manches rasche Pferd geritten.« »Die Sache ist aber gleichwohl nicht so leicht,« sagte sie: »indeß will ich Dir lehren, wie Du es machen musst: Sobald Du das Pferd erblickst, kommt es brausend auf Dich zu und schnaubt Feuer und Flammen aus beiden Nüstern.
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