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Aktualisiert: 12. Juni 2025
In demselben Augenblick fast waren aber auch die beiden Männer in der belebten Straße, zwischen dem Gedräng von hundert Anderen verschwunden, und Herr Mehlmeier starrte jetzt halb wie in einem Traum auf ein blitzendes Goldstück nieder, das ihm, als er scheu den Blick hinunter senkte, von dort entgegenfunkelte.
»Nein, lieber Herr Mehlmeier,« rief aber Hopfgarten rasch dazwischen »die Kunde, die Sie uns gaben, hätte tausend solcher Stücke verdient der alte Herr suchte sein Kind und Sie zuerst brachten ihn auf die rechte Spur.«
Es hat mir genug genützt, und da jetzt die Ursache verschwunden ist, der ich es verdanke« und Mehlmeier warf einen wehmüthigen Blick an seinen Beinen hinunter »so darf ich auch mit gutem Gewissen die Wirkung zurückgeben. Sie thun mir einen großen Gefallen mit der Erfüllung meiner Bitte, mein lieber Herr von Hopfgarten.«
»Da kommen noch mehr Zwischendecks-Passagiere«!« rief Anna, nach der Planke zeigend, wo in diesem Augenblick Herr Mehlmeier die Hände in den Taschen, und einen rothseidenen Regenschirm unter den linken Arm gedrückt, von einem Mulatten begleitet, der einen nicht eben schweren Koffer auf der Schulter trug, leise ein Lied vor sich hinpfeifend die Planke hinunterstieg, und dicht an dem Wagen vorüberging.
»Du lieber Gott, das ist ja zu traurig,« sagte Hopfgarten, »und da wurden Sie Schwefelholzverkäufer?« »Doch nicht gleich, bester Herr von Hopfgarten,« sagte Herr Mehlmeier ihm zunickend »doch nicht gleich; zuerst versuchte ich es mit einer Handarbeit, die ich freilich nicht so rasch fand, dann aber auch nicht im Stande war durchzuführen.
»Lieber Herr Mehlmeier,« sagte da Hopfgarten, dessen Gedanken wieder zu dem übersprangen, was ihm am meisten am Herzen lag. »Sie sind doch schon ein tüchtiges Stück in der Stadt umher gekommen, können Sie mir vielleicht zufällig sagen, wo ich Frau Henkel Sie erinnern sich gewiß der jungen liebenswürdigen Dame, die mit uns die Überfahrt hierher machte finden könnte.
»Alles gestohlen?« »Jawohl,« sagte Herr Mehlmeier und schüttelte dabei freundlich mit dem Kopf »aus dem Koffer heraus.« »Aber wie war das möglich?« rief Hopfgarten. »Ja lieber Gott, die Leute machen hier Manches möglich,« seufzte Mehlmeier »ich hatte den Koffer im Wirthshaus stehen, wo eben die anderen Sachen auch standen, und zwar in der nämlichen Stube in der wir schliefen.
Mehlmeier griff in die Tasche, nahm ein Amerikanisches Goldstück heraus und sagte, es Herrn Hopfgarten hinreichend: »Dann thun Sie mir die große Liebe, mein bester Herr von Hopfgarten, und geben Sie ihm das Goldstück nicht allein zurück, sondern sagen dem Herrn auch wie Sie mich wieder gefunden haben, und daß ich das nur allein als sein Werk betrachten könne, ihm auch ewig dankbar dafür sein würde.«
»Ich kenne den Platz!« rief aber Hopfgarten rasch aus, »ich habe das Schild schon gesehn wir setzen uns in den ersten besten Omnibus der nach Fayetteville fährt, jeder Kutscher wird das Haus kennen das deutsche Vaterland. Lieber Mehlmeier, Sie sind ein Goldmann!« »Bitte, bitte Herr von Hopfgarten.«
»Parole d'honneur!« sagte der Weinreisende, sich, mit der rechten Hand und den Siegelring auf dem Herzen, verbeugend. »Uebrigens« fuhr er lebhafter fort, »wird, nach Goethe, wie bekannt, durch zweier Zeugen Mund, überall die Wahrheit kund, und hier an dem Tisch sitzt noch ein Reisegefährte von uns, der ebenfalls seine Passage auf der Haidschnucke genommen hat und erst wahrscheinlich morgen früh um elf Uhr mit dem zweiten Dampfboot nach Brake fahren wird, an Bord zu gehn Herr Mehlmeier, dürfte ich Sie bitten sich einen Augenblick hierherüber zu bemühen und Sie erlauben mir doch daß ich ihnen Herrn Mehlmeier vorstellen darf?«
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