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Aktualisiert: 12. Mai 2025
Obgleich er seinen Umgang nur auf Dalberg's Haus und auf die Wohnung des ihm befreundeten Buchhändlers Schwan beschränkte, konnte er sich doch dem Verkehr mit den Schauspielern, den Einladungen mehrerer Familien Mannheims, den Besuchen von Fremden nicht ganz entziehen. Durch seine neunwöchentliche Krankheit hatte er, nach seinem eigenen Geständniß, wenigstens dreißig Dukaten eingebüßt.
Mannheims Söhnchen wuchs heran. Er erzog ihn selber, nicht, daß er ihn viel unterrichtete, sondern nur, daß er ihm die Bücher hingab, aus denen er lernen konnte, und ihm erlaubte, ihn zu fragen, wenn er nicht fortkam.
Juni 1784 in einer öffentlichen Sitzung der churpfälzischen deutschen Gesellschaft vorgelesen, deren Mitglied er bereits im Februar des genannten Jahres geworden, und dadurch mit mehreren Gelehrten und angesehenen Personen Mannheims in nähere Verbindung getreten war. Manche Vortheile, unter andern die Benutzung der churfürstlichen Bibliothek, waren mit seinem Eintritt in jenes Institut verbunden.
Er zwang ihn, ein Bette in seinem Hause anzunehmen; jedermann merkte bald, daß Mannheims Zerrüttung mehr als eine leichte Unpäßlichkeit war. Er verfiel wirklich in eine Krankheit, die der Arzt dem besorgten Amtmann noch gefährlicher abschilderte, als sie wirklich war. Der Amtmann und seine ganze Familie blieben den Tag traurig; Albertine allein nahm eine gezwungene Munterkeit an.
Eine harte Prüfung stand ihnen noch bevor. Als sie alle zusammen in Eintracht in der großen Sommerlaube im Garten um den Kaffeetisch saßen, und die schmeichelnden Frühlingslüfte den Erzählungen Mannheims von der französischen Schweiz einen geheimen Zauber gaben, der ihn mit Einstimmung aller zum Haupthelden auf der Szene machte führte das Glück oder Unglück, ganz wie aus den Wolken gefallen, einen nicht eben allzureichen Edelmann aus der Hauptstadt nebst seiner Frau Gemahlin herbei, der eigentlich dort nur die sehr mäßigen Zinsen seines Kapitals verzehrte, auf dem Lande aber überall sich das Ansehn gab, als ob er einen außerordentlichen Einfluß am Hofe und besonders auf den Landesherrn habe, der ihn weiter nicht als Figuranten in der Antichambre zu kennen das Glück hatte. Diese Erscheinung war wie ein Hagelwetter nach einem Sonnenschein; alle Gesichter fielen in ihre angeborne Karikatur zurück, und
Sie konnte dem Menschen dafür nicht anders als gewogen sein, um so mehr befürchtete sie, die poetischen Ausdrücke des jungen Menschen hätten wirklich die Eifersucht des von Leidenschaften sonst so raschen Mannheims rege gemacht.
Der Mann hatte sein Amt; er hatte vor allen Dingen seine wirtschaftlichen Angelegenheiten, die ihn oft den ganzen Tag foderten, so daß er nur wenige Abendstunden der Erholung in dem Schoße seines Weibes widmen konnte; sein eigen Herz flüsterte es ihm gar bald zu, daß seine Frau unmöglich den ganzen Tag allein bleiben könnte; er traf also ingeheim Verfügungen, und eben als er an einem Nachmittage seiner Frau, die einen Augenblick in den Garten gegangen war, ihren Salat zu besehen, ein Briefchen aus ihrem offenen Schreibpult stahl, in dem sie mit folgenden Worten ihr Herz gegen eine Freundin erleichtert: "Den besten Freund meines Lebens an meiner Seite, in einem Hause, wo es mir an nichts fehlt, und jeder meiner Wünsche mir durch die Sorgfalt meines Mannheims entgegeneilt, fehlt mir doch immer noch ein Herz, das mein Glück, selbst das Glück, so geliebt zu sein, als ich bin, mit mir teilt, sich mit mir freut, wenn ich närrisch bin, mit mir das Maul hängt, wenn der Himmel trüb ist: liebes Lieschen, das bist du "
Januar 1782 an den Straßenecken Mannheims die Vorstellung der Räuber ankündigte, war noch eine von Schiller verfaßte Proclamation beigefügt, zu welcher der Dichter durch Dalberg veranlaßt worden war. Sie lautete. "Die Räuber das Gemälde einer verirrten großen Seele, ausgerüstet mit allen Gaben zum Fürtrefflichen und mit allen Gaben verloren.
Auch sank sie von einem leichten Schwindel befallen an Mannheims Busen zurück, der stärker als sie in diesem Augenblick sie fest in seinen linken Arm schloß, mit der rechten aber das verhaßte Papier herauszog, es ihr vors Gesicht hielt und sie mit folgenden Worten anredete: "Ungetreue! in dem Augenblick, da ich dir mein ganzes Leben aufopfere, täglich eine Last nach der andern wegwälze, damit das Gebäude unsers Glücks fest und dauerhaft stehen könne, mir Ruhe und Erquickung bis ins Alter versage, nur damit auch nach meinem Tode du und meine Kinder einen Witwensitz, eine Felsenburg haben, damit die jungen Adler hernach mit den ererbten väterlichen Fittichen auf ihren Raub herabschießen können in dem Augenblick empfängst du Briefe mit der schwärmerischsten unsinnigsten Leidenschaft geschrieben von einem Menschen, der nicht wert ist, daß er unsere Kühe melkt, von einem Laffen, der dich seine Muse nennt und in seinem Leben noch keine andere Muse als seine Aufwärterin gehabt hat, der sich deinen Phaon nennt, und nicht weiß, ob der Phaon ein Bub oder ein Mädchen war."
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