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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Ich kam mit Olbrich aus einer Singstunde, und wir lenkten fast von selber unsere Schritte an dem Haus vorbei, in dem Maidi wohnte. »Vielleicht ist sie noch auf, und wir können sie fragen,« sagte ich; denn es war selbstverständlich, daß sie an dem Gang teilnehmen mußte.
Maidi war auf dem Weg, den sie mit leichten Schritten und wie beschwingt neben mir beging, von der goldensten Laune und glich so recht dem Frühlingstag, der über uns blaute, und der alles sprossen und blühen ließ, was nur im Lichte webte und sich drängte.
Ich traf Maidi zwar sonntäglich angetan, aber noch nicht wandermäßig gerüstet und sagte scherzend, es sei gut, daß Olbrich nicht dabei sei, der das Warten nicht gut ertragen könne. Er gehe nämlich nicht mit.
Ich hütete mich wohl, meine Weisheiten vor Olbrich auszubreiten, der ja gerade ein Beispiel dafür gewesen wäre, wie innewohnende starke Kräfte Schicksalsleiter sind, und trug sie dagegen zu Maidi, zu der ich alles Zutrauen hatte, und die mich auch mit allem aufnahm, was ich vorbrachte, ohne mir aber blindlings recht zu geben, so daß sie sowohl meine Zuflucht als auch mein Gewissen war, obgleich ich ihm freilich nicht folgte.
Maidi hatte, als sie die Kunstgewerbeschule bezog, etwas mitgebracht, was ihr ebenso nützlich war, wie der kleine Vermögensrest, von dem sie die paar Jahre leben und ihre Studiengelder bestreiten konnte.
Da hüllte mich das Heimatliche wieder warm und gewohnt ein, und ich schlief in den andern Tag hinüber. Denn es war noch ein Leiden, das man verschlafen konnte. Aber nach dem alten Herrn hatte ich hie und da ein Verlangen. Nicht nach Maidi und nicht nach ihrer feinen, weißen Mutter.
Es war aber bis jetzt weder das eine noch das andere der Fall. Maidi sagte, träumerisch vor sich hinblickend, sie wolle jetzt auch einmal eine Weile das Land unbegrenzter Möglichkeiten vor sich haben, oder ob ich es vielleicht allein gepachtet habe?
Ich hörte nur halb nach dem Bericht hin, da mich nur das eine daran interessierte, daß Maidi noch auf und also zu sprechen sei und sagte der Rosa, wir hätten etwas Dringendes zu fragen, worüber sie sich trotz der späten Stunde nicht besonders zu wundern schien.
Ich war selbst betroffen, als mir das törichte und flegelhafte Gerede entfahren war und hätte es gern ungeschehen gemacht; denn ich dachte im Herzen gar nicht so, im Gegenteil reizte es mich, daß Maidi ihrer Sache so sicher war.
Ich nahm mir vor, mit Maidi von Olbrichs verändertem Wesen zu reden; ich wollte wissen, ob sie es auch bemerkt habe; es mußte ja der Fall sein, sie konnten es für gewöhnlich gut miteinander, ja so gut, daß ich schon manchmal mit einer kleinen Eifersucht neben ihnen hergegangen war, wenn sich ihr lebhaftes Gespräch um Dinge drehte, die mir im Leben verschlossen geblieben waren.
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