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Aktualisiert: 6. Juni 2025


Auf die Dorothee war er besonders böse die mußte ihm jedenfalls das Pistol geladen haben und dann das entsetzliche Frauenzimmer mit dem papagaigrünen Hute mit den zum Fenster hinausgeworfenen Schuhen. Kein Wunder, daß der Commerzienrath Mahlhuber eine ganze Weile in dem sonst nicht schlechten Bette lag und vergebens einzuschlafen versuchte.

Ich danke Ihnen, ja“, sagte die Dame und streckte die Hand aus das Dargebotene in Empfang zu nehmen; Herr Mahlhuber hatte es aber selber noch nicht, und die rechte Rocktasche stak ihm so voll von verschiedenen Gegenständen: eingewickelte Semmeln, Brillenfutteral, Schnupftabacksdose und dann das verwünschte Pistol, das er heute Abend fest beschloß unten in seinen Koffer zu legen, er konnte das kleine Fläschchen gar nicht finden und begann, da die Dame den Arm noch ausgestreckt hielt, die verschiedenen Gegenstände immer ängstlicher auszukramen und neben sich hinzulegen.

Der Commerzienrath hatte ihr eben den Reisebeutel nachgereicht, als draußen ein Kellner mit Bier vorüberkam. Herrn Mahlhuber durstete, ebenfalls eine Folge seines Leberleidens, wie er sich selber entschuldigte, fortwährend, und er gedachte nicht eine so gute Gelegenheit vorbeizulassen, den Durst zu löschen.

Befehlen Sie noch ein Glas Bier, Herr Müller?“ Mahlhuber sah sich ganz verblüfft um, als ihm einfiel, daß er ja selber den Namen angegeben, und er wurde dunkelroth im Gesicht. Rasch dankend drehte er sich von dem Kellner ab, zahlte für das Getrunkene und schritt dann selber, aber nicht mehr in so gemüthlichem Schritte, als er hierhergekommen, nach Lichtenfels zurück. +Die Flucht.+

Grüne Stube!“ Schon das Wort klang behaglich, und mit einem leise gemurmeltenGott sei Dankgriff Herr Mahlhuber seine Sachen auf und folgte dem mit einem Koffer und der Stallaterne vorausgehenden dienstbaren Individuum die Treppe hinauf in das Haus. Die nächste Stunde verging dem Reisenden übrigens in dem unbehaglichen Gefühle, keinen Platz zu haben wo man zu Hause ist.

Um Gottes Willen, nein!“ rief der Commerzienrath. „Dann wünsche ich Ihnen eine recht angenehme Ruhe“, sagte Doctor Wickendorf, drehte sich herum und war in der nächsten Minute auch schon fest und sanft eingeschlafen. +Sind Sie Herr Mahlhuber?+

Herr Mahlhuber aber, von seiner bisherigen Eisenbahnfahrt immer noch in der steten Angst zurückgelassen zu werden, vergaß ganz, daß er gar nicht mehr zu dem Zuge gehöre und wollte in rücksichtloser Hast in den vor ihm geöffneten Postwagen fahren. „Nun, Herr Jesus, um Gottes Willen, was haben Sie denn nur?

Einen einzigen?“ rief Herr Mahlhuber entrüstet, indem er das Geld für sein Abendessen und Nachtquartier auf den Tisch legte, „nennen Sie das einen einzigen? siebzehn, sage ich Ihnen, siebzehn habe ich in dieser einen unglückseligen Nacht mit eigenen Händen unter meinem Bette vorgeholt und aus der Thür geworfen, und die Alte ist vielleicht noch oben.“

Der Fremde stieß einen tiefen kläglichen Seufzer aus, erwiderte aber nichts, bis Herr Mahlhuber, der sich doch späterer Reiseerinnerungen wegen davon in Kenntniß zu setzen wünschte, mit wem er eigentlich eine Nacht in ein und demselben Zimmer geschlafen, sehr höflich sagte: „Apropos, verehrter Herr, mit wem habe ich denn eigentlich das Vergnügen so naher Nachbarschaft?“

Nun war die Post dazu bestimmt, sich am nächsten Morgen dem ersten Zuge nach der Hauptstadt des Landes anzuschließen, aber Herr Mahlhuber hätte dann die Nacht durch fahren müssen, etwas was ihm nicht im Traume einfiel; er wollte seine Gesundheit nicht muthwillig zum Fenster hinauswerfen.

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