United States or Bangladesh ? Vote for the TOP Country of the Week !


Bekannte kamen ihnen entgegen, Diederich hörte sichHerr Doktornennen, erglänzte stolz dabei und ging weiter zwischen Emmi und Magda, die von der Seite seine neue Barttracht bewunderten. Zu Hause empfing Frau Heßling den Sohn mit ausgebreiteten Armen und einem Aufschrei, wie von einer Verschmachtenden, die gerade noch gerettet wird. Und was Diederich nicht vorausgesehen hatte: auch er weinte.

Er schritt zwischen ihnen, Magda hatte sich in ihn eingehängt, Emmis Arm dagegen mußte er gewaltsam festhalten. Sie zischte: „Laß die Komödie“; und er schnob ihr zu, zwischen Lachen und Grüßen: „Du hast zwar bloß die kleine Rolle gehabt, aber sei froh, wenn du überhaupt mal was vorstellst.

Aber Magda, die Herrn Kienasts Miene besorgt werden sah, lenkte ab. Sie fragte ihn nach seiner eigenen Familie und ob er denn ganz allein sei. Da bekam er gerührte Augen und rückte näher. Diederich saß dabei, trank und drehte die Daumen.

Kienast behielt ihre Hand länger als nötig; sie entzog sie ihm, da wandte er sich von ihr zu Magda, mit sichtlichem Zweifel. Emmi ließ auf ihre Schwester ein Lächeln des Triumphes fallen, machte kehrt und verschwand, hoch aufgerichtet, – indes Magda angstvoll nach Kienasts Arm griff.

Das hatte vorhin Käthchen Zillich getan, als sie ihmAdieu Schaf!“ zurief, und Guste, die ihr im Typus so ähnlich war, würde mit ausgestreckter Zunge und in halbbetrunkenem Zustand genau so ausgesehen haben! Magda sagte eben: „Käthchen ist schön dumm; aber begreiflich ist es ja, wenn man so lange warten muß und keiner kommt.“ Sofort griff Emmi ein. „Wen meinst du, bitte?

In der Gerichtsstraße fand Magda, daß der Gang sich lohne, denn bei Landgerichtsrat Harnisch standen hinter einer Scheibe Meta Harnisch und Inge Tietz, und Magda wußte bestimmt, daß sie bei Kienasts Anblick sehr beunruhigte Gesichter gemacht hatten. Auf der Kaiser-Wilhelm-Straße war heute leider wenig los; höchstens daß Major Kunze und Dr.

Das Kompott hat er mit dem Messer gegessen!“ „Sie lügt!“ Magda brach in Schluchzen aus. Diederich empfand Mitleid; er herrschte Emmi an: „Heirate du bitte einen regierenden Herzog, und dann lass’ uns in Ruh’.“ Da legte Emmi Messer und Gabel hin und ging hinaus. Am Abend vor Geschäftsschluß erschien Herr Kienast im Bureau.

Und dem der Gerichte wohl auch“, setzte er hinzu. Die Dichterin lächelte milde. „Sehen Sie, und so verzichtet der Leutnant ganz korrekterweise auf die heimliche Gräfin und heiratet die Fabrikantentochter.“ „Magda?“ „Jawohl. Und die heimliche Gräfin den Klavierlehrer.

Emmi und Magda versanken ganz darin, Frau Heßling schluchzte. Diederich beantwortete drohend die Blicke, die ihn suchten. „Wer aber spricht Rache, der ist des Gerichts!“ Da wandte sich alles um, und Diederich knickte zusammen. Zu Hause machten die Schwestern ihm eine Szene. Man behandelte sie schlecht in den Gesellschaften.

Diederich sah ihn entsetzt an, er versuchte sich zu wehren; aber der Leutnant drohte wieder mit seinen Zeugen. Die Braut wartete schon längst, die beiden Mütter trockneten ihr die Tränen, unter dem anzüglichen Lächeln der anwesenden Damen. Auch dieser Bräutigam ging durch! Magda und Kienast waren empört; und zwischen Schweinichenstraße und Meisestraße liefen Boten ... Endlich!