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"Ja ja, die Jugend!" träumte Frau Schnepfe resigniert. "Uff!" schnaubte Flametti, "das war eine Hetze!" Jetzt lief es von selbst. Vorbei schob: Herr Scherrer, Handlungskommis aus Wien, mit Fräulein Rosa. Vorbei schob: Herr Glatt, turmhoher Stehkragen, Handlungskommis aus der Mark Brandenburg, mit Fräulein Güssy. Vorbei schob: Herr Pips mit der hüftengewaltigen Lydia.

Vom Draht, der jetzt der Länge nach durch das Lokal gespannt war, fiel sie ein zweites Mal herunter, mitten auf einen mit Gästen besetzten Tisch, wo sie, zwischen Biergläsern, verdutzt und verschämt einen Augenblick lächelnd stehen blieb, eine bierschaumgeborene Venus. Bösartig aber gebärdete sich Lydia.

Der Dichter hat ihr nicht nur im Grünen Heinrich als Dortchen Schönfund ein Denkbild gesetzt, sondern auch in der Novelle von Pankraz dem Schmoller als Lydia, so daß wir sie vom Standpunkt des Liebenden aus in ihrem Liebreiz, und von dem des Grollenden mit ihren gefährlichen Verführungskünsten kennen lernen.

Weiß, ohne Kopf, Klauen und Federn, lag sie auf einer Schüssel. "Sehen Sie mal, Laura: schöne Gans, was? Aber die kriegen nichts davon", deutete Jenny gegen die Treppe, über die Lydia und Raffaëla kommen mußten. "Die sollen sich mal trompieren!"

Und als eines Tages sich Leporello die Freiheit nahm, mit Flametti zusammen einen Rennstall zu besichtigen, brach zwischen Lydia und Lepo ein solch abgründiger Haß aus, daß sich Herr Schnepfe genötigt sah, noch spät in der Nacht mit seinem prämierten Wolfshunde einzuschreiten. "Judenverkäufer! Bandit! Unterdrücker!

Weil nun alles übrige so trefflich, wahr und ganz erschien und ich es für die eigentliche und richtige Welt hielt, so verließ ich mich insbesondere auch bei den Weibern, die es vorbrachte, ganz auf ihn, verlockt und geleitet von dem schönen Sterne Lydia, und ich glaubte, hier ginge mir ein Licht auf und sei die Lösung meiner zweifelvollen Verwirrung und Qual zu finden.

Der nächste Tag brachte jene Depression der Gefühle, die auf große Aufregungen zu folgen pflegt, aber auch jenen Niederschlag in Taten, der fruchtlose Debatten klärt. Raffaëla und Lydia wurden, ohne viel Federlesens, ausgezahlt und entlassen.

Solange noch Aussicht war auf Einladungen und Unterhaltung, auf Kavaliere und Konditorei, ging es an. Solange waren sie guter Laune und Üppig. Da ihnen Haushalt und Belletristik nicht lagen, gaben sie selbdritt der kleinen Lotte französischen Unterricht. "Lottely, sag': "Bon jour!" kreischte Raffaëla. "Lottely, sag' "Rabenmutter"!" ärgerte sich Lydia und gab Raffaëla einen Stoß.

"Werdet schon sehen!" tat Jenny geheimnisvoll. Da konnte man denn so recht sehen, wie solche Bravourstücke einer auf's Ganze gerichteten Erfindungsgabe niemals ihre gute Wirkung verfehlen. Gebändigt waren Lydia und Raffaëla mit einem Schlage. Um den Finger konnte man sie wickeln. Pünktlich wurden sie wie Normaluhren. Zahm wie Tauben.

Und wenn sie dann die Photographien ansah da stand Emil Leporello, freundlich lächelnd mit Augen eines Dompteurs, den Arm in die Seite gestützt, die Beine übereinander geschlagen und sich vergegenwärtigte, wie er zerhackt und gevierteilt auf einer Rasenbank in Sibirien den Raben zum Fraß überlassen dalag und nach ihr rief: "Lydia, hierher, zu mir!" dann brach ihr das Herz.