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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Sein Sohn Henne, ihr Mann, hatte mit seinem Vater von jeher in Unfrieden gelebt, so daß er ihm Frau und Kinder niemals vorgestellt, die Ursache davon aber niemals hatte laut werden lassen; da nun der Lux die enge Rechtlichkeit und Hartköpfigkeit ihres Mannes wohl bekannt waren, bildete sie sich ein, daß auch er schuld an dem Zwiespalt getragen haben könnte, und war wohl geneigt, der Einladung des Greises Folge zu leisten, teils aus Neugier, teils aus Mitleid mit seinem einsamen Alter, und schließlich weil sie durch einen mächtigen Gönner, der ihr alles Erdenkliche an Schutz und Begünstigung zusicherte, dazu angeregt wurde.

Der Bischof hatte keinen Grund, sich der Leidenschaft, die er eingeflößt hatte, zu entziehen, und verschloß sich den Vorzügen der Hermenegilde, die zwar nicht jung und hold, aber desto saftiger und üppiger war, nicht; doch verdrängten die Freuden dieses Umgangs Frau Lux nicht aus seinem Herzen, nach deren Besitz er im Gegenteil sich um so mehr sehnte, je mehr ihm täglich fühlbar wurde, welche Wonnen die Liebe zu verleihen imstande ist.

Lux war zu sehr in den Traum ihrer Liebe eingeschlossen, um darüber nachzudenken, ob es sich so oder anders verhielte, führte den Auftrag aus und händigte dem freudestrahlenden Bischof die Summe ein, die sie daraus erlöst hatte.

Auf die Ermahnungen des Magistrats hin, sich des Amtes besser anzunehmen, wußte sich die unberatene Lux nichts Besseres, als mehr und mehr selbstverfertigte Schwänzchen vorzuweisen, wovon sie noch einen ziemlichen Vorrat hatte, wodurch aber, wie sich von selbst versteht, der Maulwurfplage keineswegs gesteuert wurde.

Am Kopfe der Brücke, die unweit des Wassersturzes über den Strom führte, hatte sich Lando aufgestellt, um Lux, wenn sie hinüberginge, das letzte Mal zu sehen, ihr Lebewohl zu sagen und vielleicht noch einmal ihre Hand zu drücken und ihren Mund zu küssen.

Deswegen unterstützte er eifrig die Bitte des alten Bernkule, der eben um diese Zeit schrieb, man habe ihm seiner zunehmenden Gebrechlichkeit wegen einen Gehilfen gegeben, der unanstellig und zuwider sei und den er gern durch einen Verwandten ersetzen möchte; wenn Lux willens wäre, Männerkleidung anzulegen und sich je nach Alter und Aussehen, das ihm unbekannt sei, für seinen Sohn oder Enkel auszugeben, könne sie einerseits ihrem alten, vereinsamten Schwiegervater behilflich sein und zugleich, da sie zweifelsohne sein Nachfolger werden würde, sich und ihren Kindern eine schöne, gesicherte Zukunft begründen.

Enzian und Gänseblümchen blühten, und schon drängte sich prangender Löwenzahn in Menge hervor, wovon Lux, so viel sie von ihrem Platze aus erlangen konnte, pflückte, um einen Kranz daraus zu flechten, den sie Lisutt auf das braune Köpfchen setzte.

Das wäre freilich, meinte Wonnebald, mehr, als einer Wurzel zukäme, indessen wenn sie wirklich wunderwirkend und gewissermaßen goldzeugerisch wäre, könne man füglich ein Auge zudrücken und ein wenig vor ihr scharwenzeln, einstweilen solle die Lux so gut sein und ihm das Ding herbeischaffen.

Anfänglich trug er sich mit dem Gedanken, auch in dieser Sache Lux um einen wirksamen Zauber anzugehen, mußte aber bald bemerken, daß Hermenegilde über seine lieblose Gesinnung in große Erbitterung und Aufregung geriet, die er nur durch völlige Unterwürfigkeit und heuchlerische Zärtlichkeitsvorspiegelungen beschwichtigen konnte.

Wonnebald, der unter den Frauen und Mädchen übrigens gut Bescheid wußte, hatte sich die Bekanntschaft der Lux Bernkule, denn um diese handelte es sich, aus mehreren Gründen bisher entgehen lassen: einmal weil er die gelehrten Weiber verabscheute und sodann weil er wußte, daß sie eines Jägers Frau war, eines strengen, aufbrausenden Mannes, der überdies auf die Geistlichkeit nicht gut zu sprechen war.

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