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Der Bischof, zu dessen Regiment er gehörte, sah sich genötigt, Wonnebald einen Vorhalt zu machen über den Leichtsinn, mit dem er seinen Beruf auffaßte, worauf dieser sich damit entschuldigte, daß das kleine Dorf ihm keine seinem Geiste angenehme Nahrung gewährte, und daß er deshalb den gröberen Zerstreuungen nachginge, die es ihm darböte, ferner, was die Predigt beträfe, daß die Bauern sich zu seiner Höhe nicht aufschwingen könnten, er zu ihrer Dummheit sich nicht herablassen möchte.

Schmelzend vor Zerknirschung suchte sie in seine Wohnung vorzudringen, allein ungeachtet ihrer demütigen Versicherungen blieb Wonnebald taub, freilich nicht ohne eine künftig wiederkehrende Gnadenzeit in tröstliche Aussicht zu stellen.

Die Bevölkerung von Klus hatte die Sache ihres Bischofs während der Entwicklung der Dinge völlig zu ihrer eignen gemacht und sah in der Verzögerung eine ihr angetane Kränkung, woraus denn wiederum geschlossen werden konnte, was für ein dringendes Bedürfnis die Anbetung des Wonnebald im Volke sei.

In dieser und ähnlicher Art rückte Wonnebald mühelos empor und wurde etwa fünfundvierzigjährig Abt eines Klosters, das in schöner, waldreicher Gegend abseits vom Verkehr der großen Welt gelegen war.

Sowie die öffentliche Anklage auf Zauberei gegen Lux erhoben wurde, schrieb Lando einen Brief an seinen Oheim, den Erzbischof Giselbert, und teilte ihm die unerhörte Tatsache mit, zugleich bittend, er möge den Bischof sogleich verwarnen, damit diese Torheit nicht weiter getrieben und die Kirche ganz und gar lächerlich gemacht werde; worauf der Erzbischof sich behutsam bei Wonnebald erkundigte, was an der Sache sei, und ihm auf alle Fälle riet, sich und der Kirche keine Blöße zu geben.

Wonnebald litt an ihrer Seite scharfe Höllenpein sowohl durch die augenblicklichen Angriffe, mit denen Hermenegilde ihm zusetzte, wie durch die Angst vor der weiteren Entwicklung der Dinge, und dachte zwischendurch mit Groll und manchem Seufzer an Lux, die wegen ihrer albernen Sprödigkeit schuld an dieser Not wäre.

Da nun außerdem das Kloster durch den Knochen des Krauti oder Zeterbogk einen sichtbaren Aufschwung genommen hatte und der Abt, unter dessen Regiment die Entdeckung stattgefunden hatte, ein Zeichen der Anerkennung durchaus verdiente, und da es, angesichts der Anfeindungen und Anklagen, die Wonnebald in dieser Gegend sich zugezogen hatte, ratsam schien, ihn von dort zu entfernen, wo sein übler Ruf schließlich auch auf den von ihm eingeführten Knochen hätte fallen können, hielt es Giselbert für das angemessenste, wenn er zum Bischof von Klus ernannt würde, einem einst bedeutenden, jetzt heruntergekommenen, unwichtigen Orte, nicht allzuweit von seiner eignen Residenz, so daß er sein Tun und Lassen einigermaßen bewachen könnte.

Indessen bekam Wonnebald die Mahlzeit, die er beim Rosenfeste zu sich genommen hatte, schlecht; was erst nur eine leichte Störung in den verdauenden Organen zu sein schien, erwies sich als tückische Krankheit, die den prangenden Körper in wenigen Tagen zerstörte und als Leiche zurückließ.

Wonnebald, der unter den Frauen und Mädchen übrigens gut Bescheid wußte, hatte sich die Bekanntschaft der Lux Bernkule, denn um diese handelte es sich, aus mehreren Gründen bisher entgehen lassen: einmal weil er die gelehrten Weiber verabscheute und sodann weil er wußte, daß sie eines Jägers Frau war, eines strengen, aufbrausenden Mannes, der überdies auf die Geistlichkeit nicht gut zu sprechen war.

Der Abt hörte den Bericht gnädig an und begab sich, da es gerade Vesperzeit war, in die Kirche, deren Glocken, sowie er die Schwelle betrat, merklich zu läuten anfingen, was Wonnebald, nachdem eine natürliche Ursache des Geläuts nicht entdeckt wurde, dem soeben erhaltenen Kinnbacken zuschreiben mußte.