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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Anstatt, daß ich glaubte, Julchen heute als meine Braut zu sehen: so merke ich, daß noch ganze Jahre zu diesem Glücke nötig sind. Je mehr ich ihr von der Liebe vorsage, desto unempfindlicher wird sie. Und je mehr sie sieht, daß meine Absichten ernstlich sind, desto mehr mißfallen sie ihr. Ich Unglücklicher! Wie gut wäre es für mich, wenn ich Julchen weniger liebte! Lottchen.

Aber, wo... Wie heißt sie denn? Lottchen. Sie ist fast so schön wie du. Julchen. Das mag ich ja nicht wissen. Wenn ich schön bin: so wird mir's der Spiegel sagen. So muß keine Schwester mit der andern reden. Sage es dem Herrn Damis allein. Ich werde wohl nicht dabei nötig sein. Damis. Ach, liebe Mamsell, gehn Sie noch nicht. Ich gehe mit Ihnen. Julchen. Das wird sich nicht schicken.

Cleon. Meine Tochter, ist dir's auch zuwider, daß ich den Herrn Damis auf eine Tasse Tee zu mir gebeten habe? Du merkst doch wohl seine Absicht. Geht dir's auch nahe? Du gutes Kind, du dauerst mich. Freilich bist du älter als deine Schwester und solltest also auch eher einen Mann kriegen. Aber... Lottchen. Papa, warum bedauern Sie mich? Muß ich denn notwendig eher heiraten als Julchen?

Ich aber glaube es. Hat er es Ihnen denn selbst gesagt? Ich Unglückliche! Siegmund. Er hat mir's nicht mit deutlichen Worten gesagt: aber es ist gewiß, daß er Ihnen Lottchen weit vorzieht. Ich wollte ihm diese Beleidigung, so groß sie auch ist, gern vergeben, wenn er nur Sie nicht zugleich beleidigte. Ich bedaure Sie, mein Engel.

Gutes Kind, du wirst doch denken, daß ich ihn zu deinem Vergnügen habe herbitten lassen. Er wird nicht lange sein. Lottchen. Wenn ihn der Bediente nur auch angetroffen hat. Ich will selber ein paar Zeilen an ihn schreiben. Ich kann ihm und mir keine größere Freude machen. Er wird gewiß kommen und den größten Anteil an Julchens Glücke nehmen. Er hat das redlichste und zärtlichste Herz.

Allein genug, die jüngste Tochter des Herrn Cleon ist die Erbin des ganzen Ritterguts und also eines Vermögens von mehr als funfzigtausend Talern. Lottchen. Das ist meine Schwester. Wie erfreue ich mich! Simon. Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht ebendiese Nachricht bringen kann. Ich wollte es mit tausend Freuden tun. Wo ist Ihr lieber Herr Vater? Wird er nicht eine Freude haben! Lottchen.

Sie bat mich, da sie mich verließ, daß ich ihr nicht gleich nachfolgen sollte, damit ihr Lottchen nicht einige Spöttereien sagen möchte. Wie furchtsam klingt dieses! Lottchen. Ja, es heißt aber vielleicht nichts anders, wenn man es in seine Sprache übersetzt, als: Gehen Sie nicht mit mir, damit Lottchen nicht so deutlich sieht, daß ich Sie liebe.

Kind, ich habe diese Nacht einen merkwürdigen Traum von einer jungen angenehmen Braut gehabt und ich... Julchen. Ich bitte dich, liebe Schwester, laß mich allein. Ich bin verdrießlich, recht sehr verdrießlich, und ich werde es nur mehr, je mehr ich rede. Lottchen. Bist du etwan darüber verdrießlich, daß ich in der Heftigkeit ein Wort wider den Herrn Damis...? Julchen.

Cleon. Tochter, du hast sehr recht. Es ist ein lieber Mann. Ich habe nur gedacht, daß er einen gewissen Fehler haben müßte, weil er schon nahe an vierzig ist und noch kein Amt hat. Aber was hilft uns das alles, wenn Julchen den Herrn Damis nicht haben will? Lottchen. Machen Sie sich keine Sorge, lieber Papa. Julchen ist so gut als besiegt.

O wie verschönert die Wehmut Ihre Wangen! Ach, Juliane! Julchen. Was seufzen Sie? Sie vergessen sich. Wenn doch Lottchen wiederkäme! Bedenken Sie, wenn sie Sie so betrübt sähe und mich... Was würde sie sagen? Fünfter Auftritt Die Vorigen. Lottchen. Lottchen. Ich würde sagen, daß man einander durch bekümmerte Fragen und Tränen die stärkste Liebeserklärung machen kann, ohne das Wort Liebe zu nennen.

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