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Gyges. Noch eins! Aus Scham hielt ich's zurück. Sie will Sich mir vermählen, wenn du unterliegst. Kandaules. Ha! Nun versteh ich sie! Gyges. So wehre dich! Thoas. Er fällt! Der letzte Heraklide fiel! Fünfter Akt 2 Der Tempel der Hestia. Man erblickt in der Mitte die Bildsäule der Göttin. Rhodope kommt rechts in feierlichem Zug, mit ihr Lesbia, Hero und Karna. Es ist Abend. Fackeln. Rhodope.

Du bist sehr schön! Ei freilich! Ein Gemisch Von Lilien und Rosen, die im Beet Bunt durcheinander stehn, und die der Wind In gauklerischem Spiel so neckisch schaukelt, Daß man sie nicht mehr unterscheiden kann! Jetzt bist du rot, jetzt blaß! Und nicht einmal! Du bist's zugleich! Lesbia. Was weißt denn du von mir? Das träumtest du! Ich seh ganz anders aus! Erschrick! Gyges. Nein, nein! Lesbia.

Lesbia. Ich habe dir Ein Wort von ihm zu sagen! Oh, wie bitter Hat mich dies Wort geschmerzt, als ich's vernahm, Jetzt freut's mich fast. Ich soll dir von ihm melden Er hätt' mich gar nicht angesehn! Er liebt dich! Nun frag dich, ob es möglich ist! Rhodope. Er liebt mich! So ist's gewiß! Lesbia. Wie? Rhodope. Törin, sage mir, Kann man das lieben, was man niemals sah?

Karna, der Scheiterhaufen wird errichtet? Karna. Er ist es schon! Hero. Sie spricht vom Scheiterhaufen, Anstatt vom Brautgemach? Lesbia. Das wundert dich? Es muß hier erst doch einen Toten geben, Bevor es eine Braut hier geben kann. Hero. Ich zittre, Lesbia. Sie fragte mich, Als ich sie schmückte, ob in unserm Garten Wohl gift'ge Beeren wüchsen Lesbia. Wie? Hero.

Ich kann's nicht mehr. Hero. Ja, reine, keusche, heilige, das tu! Und ist es nicht auch seltsam, daß sie sich, Anstatt der ewig heitern Aphrodite, Die strenge Hestia, vor deren Blicken Der grünste Kranz verdorrt, zur Zeugin wählt? Lesbia. Ach, alles deutet aufs Entsetzlichste. Hero. Gyges! Lesbia. Oh, nimm ihn hin! Nur tu es nicht, Gyges.

Doch diese Rose wirst du nicht verschmähn, Die ich dir schon vor Sonnenaufgang pflückte! Rhodope. Hinweg mit ihr! Sie welkt bei mir zu schnell! Ich heiße Hero und nicht Lesbia! Rhodope. Ihr ew'gen Götter, konnte das geschehn? Ich hab Euch schon mit reiner Kinderhand So manches fromme Opfer dargebracht!

So darf ich mich Zu deinen Dienerinnen wieder zählen? Rhodope. O nein! Als Schwester komm an meine Brust. Lesbia. Was ist geschehn? Du bist bewegt, wie nie. Rhodope. Entsetzliches, das keinen Namen hat! Denn, eh' ich's nennen kann, hat sich's verändert Und ist noch grauenvoller, als es war.

So such den Griechen Gyges auf und künd ihm, Daß ich ihn sehen will. Karna. Du? Rhodope. Eile dich, Damit er nicht entkommt, verfolge ihn, Wenn er entfloh, und bringe ihn zurück, Noch eh' es Nacht wird, muß er vor mir stehn. Karna. Ich liefre ihn, lebendig oder tot. Lesbia. Was hör ich? Gyges wär' es? Rhodope. Gyges ist's! Lesbia. Er hätte dich gekränkt? Rhodope.

Wo tönt die Flöte Und wo das Rohr? Wer singt den Hymenäus? Wo sind die Tänzerchöre? Ich war blind! Sie zog hinaus, um nicht mehr heimzukehren! Oh, Königin, ich bitt dir ab! Wird denn Ein Mahl gerüstet? Hero. Nein! Daß ich nicht weiß! Lesbia. So sei der Trotz verflucht, der mich bewog, Mich eben heut so fern von ihr zu halten, Nun Göttin, sie ist dein zu dieser Stunde, So wende du ihr Herz!

Zwar kam es mir schon vor, Als sei ich nicht der Letzte in den Waffen, Als hätt' ich dies und das getan, als zupfe Mich keiner ungestraft mehr bei den Ohren, Als rufe man mich gar, wenn just kein beßrer Zu Haus sei, in der Stunde der Gefahr; Doch das sind Knabenträume! Peitscht den Buben, Er trank wohl Wein zur Nacht! Lesbia.