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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Dieser Herr Krötzl bildete nun die einzige und letzte Hoffnung Leos, während Lotte unter der schweren Enttäuschung fast zusammenbrach. Sie weinte den ganzen Tag, kaum daß sie noch die Energie aufbrachte, täglich zu Leo zu eilen, der sich vergebens bemühte, ihr Mut und Hoffnung einzuflößen.

Leo Strakosch war Radierer, in jungen Jahren schon ganz außerordentlich erfolgreich, man begann sich um seine Zeichnungen zu reißen, eine vor einem Jahr erschienene Leo Strakosch-Mappe erregte Aufsehen auch im Ausland, und der Hofrat wie seine Frau sagten sich mit Recht, daß sie ihr Kind in keine besseren Hände würden geben können, als in die Leos, den sie nach und nach liebten wie ihren eigenen Sohn.

Ilse erschrak; sie hatte geglaubt, Orla habe es nicht gehört, als die Frau Direktor ihr die Neuigkeit von Leos Reise mitteilte, da sie gerade in dem Schaufenster eines Kunstladens, vor welchem sie standen, die Bilder einiger Professoren betrachtete.

Viele Römer erinnern sich noch mit bitterem Bedauern der Freiheit des Denkens und Handelns, die man zur Zeit Leos X. genoß, der uns 1513 genommen wurde, und auch unter dem 1549 verstorbenen Paul III. Schon unter diesem letzten Papst begann man von dem jungen Francesco Cenci zu sprechen wegen gewisser sonderbarer Liebschaften, die durch noch sonderbarere Mittel zum guten Gelingen geführt wurden.

Sie wußte selbst nicht, wie es kam, daß ihre Gedanken diesen Abend immer in die Ferne schweiften und an einem Wesen haften blieben, welches Leos Züge trug. Erinnerten sie die leuchtenden Augen des jungen Arztes, der neben Orla saß und in eifriger Unterhaltung keinen Blick von dieser wandte, an die Augen ihres Leo, die mit so viel Glück und Innigkeit auf ihr zu ruhen pflegten?

Herr Macket hatte ihn mit keiner Silbe unterbrochen, auch jetzt sagte er nichts. Aber seine gerunzelten Augenbrauen, die festen Schritte, mit welchen er zur Türe schritt und sie hart ins Schloß fallen ließ, verrieten, daß er Leos Entschluß durchaus nicht billigte. Frau Anne sah ihren Schwiegersohn fragend an.

Durch Lücken in den Hecken erblickte man hie und da auf den Misthaufen der kleinen Gehöfte ein Schwein oder eine angebundne Kuh, die ihre Hörner an den Stämmen der Bäume wetzte. Seite an Seite wandelten sie gemächlich weiter. Emma stützte sich auf Leos Arm, und er verkürzte seine Schritte nach den ihren. Vor ihnen her tanzte ein Mückenschwarm und erfüllte die warme Luft mit ganz leisem Summen.

Könnte sie sich doch an ihre Brust lehnen, ihr alles erzählen, was sie so schwer bedrückte! Sie kam sich verlassen und einsam vor. Niemand verstand sie, und sie wollte auch niemand sehen mit dieser Schmach im Herzen. Leos Bild, das vor ihr auf dem Schreibtisch stand, schien sie spöttisch anzulächeln; sie stellte es fort, denn sie konnte diesen Blick nicht ertragen.

Da schwärmten sie natürlich vom stillen Nebelglanz über Busch und Tal und seinen Melodien. Und Emma begann sogar zu singen: »Weißt du, eines Abends Fuhren wir dahin ...« Ihre metallische, aber schwache Stimme verhallte über der Flut, vom Wind entführt. Wie sanfter Flügelschlag streifte der Sang Leos Ohr. Emma saß an die Rückwand der kleinen Kabine gelehnt.

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