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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Sie brachte warme Getränke, Wecken und Kuchen für die Leidtragenden, während die Männer Bier aus Krügen tranken, Branntwein hingestellt war in Flaschen. Das gebot die Sitte. Diese Martha hatte das Hauswesen unter sich und war sehr tüchtig darin. Ihre Wecken und Kuchen waren berühmt im Dorfe. Das Bier, das sie selbst braute, schmeckte kräftig und süss, wie irgend ein gekauftes.

Unter den Leidtragenden war auch der Grenadier von der Marksburg gewesen, den wir damals kennen gelernt, als Konrad die Dorothe und ihre Mutter rettete, und der Soldat weinte wie ein Kind, und wollte sich nicht trösten lassen, denn im Förster war ihm ein guter Freund gestorben. Seit jenem Tage, wo Dorothe das Jägerhaus betreten hatte, kam auch der Grenadier öfter dorthin, und ob ihn gleich Niemand einlud, so sah man ihn doch gerne, und hatte sich an sein Kommen und Gehen so gewöhnt, daß er fast zu den Hausfreunden gerechnet wurde. Der Grenadier Scheuermann, denn so hieß er, war eine alte deutsche Soldatennatur, wie man sie jetzt gar nicht mehr findet. Von frommen Aeltern aus einem Dörfchen des Vogelsberges ausgegangen, war er gezwungen Soldat geworden, hatte aber sein Handwerk, wie er es nannte, lieb gewonnen, und begehrte nichts anders zu werden, denn Soldat. In fünfundzwanzigjährigem Dienst hatte er es noch nicht weiter gebracht, denn zum Corporal, ob er gleich ein Muster von Ordnung im Dienst, und, wie seine Officiere sagten, ein sehr tapferer Soldat im Kriege war. Selbst ohne Weib und Kind, hielt er das Familienleben sehr hoch, war gern bei friedfertigen Eheleuten, und liebte die Kinder so sehr, daß sie ihn, wo er war, schnell kannten und freundlich grüßten. Dabei war der Corporal gläubig, wie der Hauptmann von Kapernaum, und nach dem Heil begierig, wie Cornelius, und wer mit ihm redete von Gottes Wort, dem war er Freund und ging für ihn durch ein Feuer, wie das Sprüchwort sagt. Das war es, was ihn nach dem Jägerhaus zog und was ihn festhalten ließ an den treuen guten Menschen, die dort wohnten. Wußte er dem alten Förster oder seiner Hausfrau einen Dienst zu thun, oder gar der Jungfer Dorothe, die sein Augapfel war, so war Keiner froher, als der Scheuermann. Wie dann die bösen Tage in's Haus des Försters kamen, da ließ er sich Urlaub geben, und wich nicht aus dem Jägerhaus, und kam Wochen lang in kein Bette, und war die Dienstfertigkeit und Freundlichkeit selbst. War es ein Wunder, daß die treue Seele am Grabe der Förstersleute weinte und sich nicht wollte trösten lassen! Wenige kannten dich, du guter Soldat, und dein treues Herz; aber wie dort der Geist Gottes zu Cornelius sprach: »Dein Gebet ist erhöret und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott«, so ist auch deiner Treue droben im Himmel gedacht worden. Gehe ein zu deines Herrn Freude!

Ein wirres Gewebe aus Erinnerungen, ein Gedränge von verwehten Gesichtern flimmerte auf: Ruderknechte aus Venedig geschwätzige Kutscher eine zahnlose Wirtin aus dem Posilipo; zwei Urlaubsreisen durch Italien jagten ein Heer von Leidtragenden vorbei, und als Letzte schloß die eigene Schwester den Reigen, saß sorglos bei der Musik auf der Türkenschanze, während der Bruder schon irgendwo starr auf der Erde lag, als toter Feind, den man mit dem Fuß beiseite schob.

Als draußen, über die Wege des Friedhofes hin, der Sarg, gefolgt von der Schar der Leidtragenden, vorbei an Kreuzen, Statuen, Kapellen und nackten Trauerweiden, dem Buddenbrookschen Erbbegräbnis sich näherte, stand schon die Ehrenkompanie bereit und präsentierte aufs neue. Hinter einem Gebüsch erklang in gedämpften und schweren Rhythmen ein Trauermarsch.

aaset udjong halöbw, Eisen, das auf die Kniee gelegt wird. Bei allen diesen Vorbereitungen helfen Freunde und Bekannte; sie sind die Zeit über Gäste der Leidtragenden. Nach Beendung der Ausstattung wird der aus zwei Hälften ausgehöhlter Baumstämme bestehende Sarg ins Haus gebracht und die Leiche hineingelegt; die Ritzen werden mit Guttapercha luftdicht verschlossen.

In die erste gemeinschaftlich mit dem einen der beiden leidtragenden Paare stieg auch Lindequist, hinter der zweiten Kutsche aber ging die Hauswirtin und neben dieser die stattliche Person, die die Verstorbene zur Aushilfe mit nach Kessin gebracht hatte.

Als die Leidtragenden kamen, hob ihn jeder, trank einen kräftigen Schluck und sprach: »Lebe wohl, Seppi Blatter, möge es dir wohl thun in der EwigkeitUnd wenn zwei oder drei aus dem Becher getrunken hatten, so füllte ihn der Weibel wieder mit goldenem Hospeler nach. O, man durfte sich den Hospeler schon mit andächtigen Sinnen zu Gemüte führen. Die Begierde nach eigenem Wein hatte St.

Die Leidtragenden hatten sich entfernt, und nun wollte sich auch der Rendant Schröder, der Vater der beiden Schwestern, verabschieden. Er sah der Verstorbenen sehr ähnlich, der alte Herr, trotz seines würdigen, schwarzen Gehrocks, des militärisch gescheitelten schneeweißen Haars, und der winzigen Ordensrosette im Knopfloch.

Auch mit der Musik brachte die Krankenpflegerin alles nach Wunsch in Ordnung; es sollte am Grabe geblasen und von dem kleinen Singchor auch ein Lied gesungen werden. Wegen des Schulhauses tat Schwester Hilma keine Schritte; da es aber noch schönes beständiges Sommerwetter war, wurde beschlossen, die Leidtragenden im Freien mit Kaffee zu bewirten.

>Die Leidtragenden<, denkt der Stabsarzt, denkt an die zweitausendfünfhundert Kilometer amputiertes Menschenglied. Und der Kellner sieht die Agentenwitwe, die fanatisierten Kriegswitwen. Er sieht die Mutter, die den gekreuzigten Sohn dem gewaltigen Zuge der Mütter voranträgt. Alle schweigen. Alle glauben an die Sekunde.

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