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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Ratlos, entsetzt umstanden die Hofleute die beiden scheinbar leblosen Gestalten. »Was ist geschehen? Mein Kind!« mit diesem Schrei drängte sich Rusticiana, die soeben gelandet, an der Tochter Seite. »Kamilla!« rief sie verzweifelt, »was ist mit dir?« »Nichts!« sagte Cethegus ruhig, sich prüfend über die beiden beugend. »Es ist nur eine Ohnmacht.
Da war sie besinnungslos Daphnidion in die Arme gefallen. Jetzt erwachte sie und warf einen irren Blick umher. Sie staunte: war es ein Traumbild, was sie sah? oder war es wirklich ihre Tochter, die dort auf dem Deck des Gotenschiffs, das stolz an ihr vorüberrauschte, an der Brust des jungen Königs lag? und jauchzten wirklich dazu jubelnde Stimmen: »Heil Kamilla, unsrer Königin?«
Dann erschien, von vier römischen Mädchen getragen, ein offener, blumenüberschütteter Sarg: da lag auf weißem Linnentuch die tote Kamilla, in bräutlichem Schmuck, einen Kranz von weißen Rosen um das schwarze Haar: ein Zug lächelnden Friedens spielte um den leicht geöffneten Mund.
Aber sie erkannte das braune, das seidenglänzende Haar: es war der junge König. Die Begegnung war so plötzlich, daß an Ausweichen nicht zu denken. Wie angewurzelt hielt das Mädchen auf der ersten Stufe. Athalarich sprang auf und wandte sich rasch. Eine helle Röte flammte über sein marmorbleiches Gesicht. Doch faßte er sich zuerst von beiden und sprach: »Vergieb, Kamilla.
Er sorgte dafür, zahlreicher Zeugen für all’ seine Schritte an diesem verhängnisvollen Tag sich zu versichern. Beim Sinken der Sonne ging er mit Cassiodor und einigen andern Römern, seine Verteidigung für den nächsten Tag beratend, in den Garten, in dessen Laubgängen er sich umsonst nach Kamilla umsah.
Sie hatte ihn gehaßt, weil er es gewagt, ihr seine Liebe zu zeigen. Und jetzt lebte dieser Haß auf, weil er es vermochte, diese Liebe zu verbergen. Mit der Absicht, ihm weh zu thun, sagte sie langsam: »So räumst du ein, König der Goten, daß deine Barbaren den Völkern der Menschlichkeit nachstehen?« »Ja, Kamilla,« antwortete er ruhig, »aber nur in einem: im Glück!
Mein König! so hatte sie ihn nie genannt, solchen Blick ihm nie geschenkt. »Dein König?« sagte er, sich neben ihr niederlassend, »ich fürchte, so wirst du mich nicht mehr nennen, wenn du erfährst, was alles heute geschehen.« »Ich weiß alles.« – »Du weißt? Nun dann, Kamilla, sei gerecht: schilt nicht, ich bin kein Tyrann.« Der Edle, dachte sie, er entschuldigt sich um seine schönsten Thaten.
Vielleicht,« fuhr er langsamer und feierlich fort, »vielleicht ist dies Reich schon verurteilt in den Sternen – gleichviel, ich, sein König, muß mit ihm stehen und fallen.« »Du sprichst wahr, Athalarich, und wie ein König.« »Dank dir, Kamilla! wie du heut gerecht bist oder gut! Solcher Güte darf ich wohl anvertrauen, welcher Segen, welche Heilung mir geworden.
Als ich wieder und wieder ihn bestürmte, fuhr er zornig auf und schwur bei seiner Krone, der solle es im tiefsten Kerker büßen, der ihm noch einmal mit einer Fürbitte für die Verräter nahe. Da verstummten wir alle. Nur Einer nicht. Nur Athalarich, der Knabe, ließ sich nicht schrecken, er weinte und flehte und hing sich an seines Großvaters Knie. Kamilla erbebte: der Atem stockte ihr.
Rache an den Mördern ihres Vaters! Ihre Wunden waren frisch. Und in ihren Adern kochte das heiße Blut des Südens. Ihr Herz frohlockte über Cethegus’ Wort! »Rache? wer wird mich rächen? du?« – »Du dich selbst! Das ist süßer.« Ihre Augen blitzten. »An wem?« – »An ihm. An seinem Haus. An allen unsern Feinden.« – »Wie kann ich das? Ein schwaches Mädchen?« – »Höre auf mich, Kamilla.
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