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Hermann und Dorothea ist das Epos von der deutschen Bürgertugend, das Epos von der Familie und dem Privatbesitz, dieser Substanz des deutschen Geistes. Es ist darum ein episches Idyll, wie es Jean Paul benannte, ein bürgerliches Epos nach Humboldts Bezeichnung, kein heroisches und historisches.

Ein historisches Menschengefühl heißt ein dergestalt gebildetes, daß es bei Schätzung gleichzeitiger Verdienste und Verdienstlichkeiten auch die Vergangenheit mit in Anschlag bringt. Das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der Enthusiasmus, den sie erregt. Eigentümlichkeit ruft Eigentümlichkeit hervor.

Von der Universität bis zur Bellaria umlagerte das schöne, ruhige und vornehme Parlamentsgebäude eine einzige Menschenmauer. Ganz Wien schien sich an diesem Junitag um die zehnte Vormittagsstunde versammelt zu haben, um dort zu sein, wo sich ein historisches Ereignis von unabsehbarer Tragweite abspielen sollte.

Der Aufseher stört diesmal den Redefluß des gelehrten Mannes, der Zuckerhannes erfährt nur noch, die großen Fische fräßen die kleinen und das sei historisches Recht und das Gespräch wird rasch auf die Begnadigungen gelenkt, welche diesen Morgen vorkamen.

Die gehässige Verachtung, die Thomas auf seinem Bruder ruhen ließ und die dieser mit einer nachdenklichen Indifferenz ertrug, äußerte sich in all den feinen Kleinlichkeiten, wie sie nur zwischen Familiengliedern, die aufeinander angewiesen sind, zutage treten. Kam zum Beispiel das Gespräch auf die Geschichte der Buddenbrooks, so konnte Christian in die Stimmung geraten, die ihm allerdings nicht sehr gut zu Gesichte stand, mit Ernst, Liebe und Bewunderung von seiner Vaterstadt und seinen Vorfahren zu reden. Alsbald beendete der Konsul mit einer kalten Bemerkung das Gespräch. Er ertrug das nicht. Er verachtete seinen Bruder so sehr, daß er ihm nicht gestattete, dort zu lieben, wo er selbst liebte. Er hätte es viel lieber gehört, wenn Christian im Dialekte Marcellus Stengels davon gesprochen hätte. Er hatte ein Buch gelesen, irgendein historisches Werk, das starken Eindruck auf ihn gemacht und das er mit bewegten Worten rühmte. Christian, ein unselbständiger Kopf, der das Buch allein gar nicht ausfindig gemacht haben würde, aber eindrucksfähig und jeder Beeinflussung zugänglich, las es, in dieser Weise vorbereitet und empfänglich gemacht, nun gleichfalls, fand es ganz herrlich, gab seinen Empfindungen möglichst genauen Ausdruck ... und fortan war das Buch für Thomas erledigt. Er sprach mit Gleichgültigkeit und Kälte davon. Er tat, als habe er es kaum gelesen. Er überließ seinem Bruder, es allein zu bewundern

Er hatte auch nichts dagegen einzuwenden, daß Braß Liebknecht von London und Robert Schweichel von Lausanne als Redakteure an dieNorddeutsche Allgemeine Zeitungberief. Weiter gelang es Bismarck, neben Braß im Jahre 1864 Lothar Bucher, den alten Demokraten und Steuerverweigerer, zu gewinnen, dessen großes historisches Wissen und gewandte Feder er sich dienstbar machte.

Für die Schönheiten der Natur war Schiller ganz besonders empfänglich. Ein religiöses und historisches Interesse zugleich hatten für ihn die in einem Kloster bei Lorch befindlichen Gräber der Hohenstauffen. Der Weg nach jenem Kloster war sein Lieblingsspaziergang. Immer blieb ihm für die Gegend von Lorch eine große Anhänglichkeit.

Galt doch die Eroberung der türkischen Hauptstadt seit Jahrhunderten als historisches und religiöses Vorrecht Rußlands. Es mag dahingestellt bleiben, ob es von russischer Seite klug war, den Rumänen ohne unmittelbare Unterstützung, sei es auch nur durch etliche russische Kerntruppen, die Operation nach Siebenbürgen allein zu überlassen.

Es ist deswegen eigentlich die bloße Vorstellung, welche die vorausgesetzte Bedeutung des Subjekts ausmacht, und die zu einer Namenerklärung führt, wobei es zufällig und ein historisches Faktum ist, was unter einem Namen verstanden werde oder nicht.

Sie würden den Judenhass indossiren, wenn sie den Juden zuviel Wohlwollen bezeigten. Und unter diesem »zuviel« ist weniger zu verstehen, als worauf jeder gewöhnliche Bürger oder jeder Volksstamm Anspruch hat. Die Völker, bei denen Juden wohnen, sind alle sammt und sonders, verschämt oder unverschämt Antisemiten. Das gewöhnliche Volk hat kein historisches Verständniss und kann keines haben.