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Gegen Mittag kam endlich der Regierungs-Ingenieur, der allenthalben die größten Schwierigkeiten gefunden hatte, um durch die überschwemmten Gebiete ans Ziel zu gelangen; er war sichtlich gekränkt, als er einen Kollegen am Werke traf, dank dessen Bemühungen die größte Gefahr einstweilen abgewendet worden war. Hadwiger kannte die Sorte und ihre enge Gesinnung, er lächelte nur heimlich vor sich hin.

»Ich wußt’ es gleich, daß ich ihn nicht bekommen kann«, antwortete er. »Du gibst dir nach und gefällst dir als Aschenbrödel«, meinte Franziska. »Ich bin nicht frei genug«, versicherte Hadwiger, »ich kann die Dinge weder zusammen- noch auseinander halten, mir sitzt alles auf der Brust, und es gibt keine andre Wahl für mich als zu schweigen oder zu beichten.« »Zu beichten? Wie meinst du das

Man mußte trotz der vorgerückten Stunde noch verweilen. »Bitte, schließ das Fenster, Rudolf«, rief Franziska, »ich bin wirklich nicht heroisch genug für die KälteHadwiger nahm seinen Stuhl, trug ihn durch das Zimmer und setzte sich dicht neben sie. Da er es mit der ihm eigenen mürrischen Ostentation tat, konnte niemand ein Lächeln unterdrücken.

Cajetan war, drei Tage vor den andern, aus Rom gekommen und wohnte bei Lamberg, Borsati und Hadwiger logierten in einem entzückenden kleinen Hotel unten am Seeufer, eine Wegviertelstunde von Lambergs Villa entfernt.

Bald brauchte Hadwiger inmitten der Freunde nicht nur geduldet zu werden, er wurde Freund mit ihnen. Freilich war sein Gefühl bisweilen beengt; ein Mensch, der einmal ums Brot gekämpft hat, trägt Narben im Gemüt, die im Kreise der Sorglosen heimlich zu bluten beginnen. Seine schwankende Stimmung ließ auf eine unzufriedene Seele schließen, sein rascher Haß nötigte zur Vorsicht gegen sein Urteil.

Sie erwarten nichtsLamberg schüttelte den Kopf. – »Und ihr erwartet auch nichtswandte sich Hadwiger schüchtern und erstaunt an die andern beiden. »Ich habe Franziskas Wunsch schon damals für eine Laune gehalten«, bekannte Cajetan. – »Warum sind Sie dann gekommenfragte Hadwiger fast schroff. – »Erstens, weil ich mit Vergnügen hier bin, zweitens, weil ich durch mein gegebenes Wort genötigt war, die Laune ernst zu nehmen«, war die Erwiderung. – »Und Sie auch, Rudolf?« – »Ich glaube nie an Programme und bin mißtrauisch gegen Verabredungen, weil sie fesseln und meist einseitig verpflichten«, sagte Borsati.

Ich liege da und lausche, und ihr zaubert mir spannende Ereignisse vor, habt Freude daran, reizt einander, überbietet einander, – laßt euch doch nicht bitten, sagt ja! Fangt anWieder entstand ein Schweigen. »Ich halte das für ein verzweifeltes Unternehmen«, murmelte endlich Hadwiger mit der Miene eines Menschen, von dem Unmögliches gefordert wird.

Es gleicht beinahe einem Diamantring, der immer wieder an der Hand eines andern glänzt.« »Lassen wir doch das Los entscheiden«, meinte Hadwiger plump, ein Wort, das der Entrüstung Lambergs und der schweigenden Verachtung der beiden andern anheimfiel. »Ganz ohne Verdienst hoffen Sie zum unumschränkten Besitzer werden zu könnenfragte Lamberg mit vernichtendem Hohn.

»Es ist ihm gelungen, damit hört es auf, Schwärmerei zu sein«, warf Hadwiger hin. »Auch deswegen gelungen, weil jenes Volk dem Untergang geweiht war«, sagte Lamberg. »Was für Bilder belasten das Gedächtnis der Menschheit!

Das wollte ich noch sagen, und damit ist auch mein Bedürfnis nach Feierlichkeit im Grunde schon befriedigtCajetan und der Fürst klatschten Beifall, Hadwiger blieb mit gesenktem Kopf stehen. Lamberg schritt zur Türe und drückte auf den elektrischen Knopf, um von Emil den Spiegel heraufholen zu lassen. Der Fürst verabschiedete sich indessen von Franziska. Sie sprachen mit leiser Stimme.