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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Hadwiger und Franziska reisten noch an demselben Abend in die Stadt zurück, Cajetan und Borsati erst zwei Tage darnach. Es steht ein kleines Landhaus in einem Garten, der zwischen Weinbergen sein herbstliches Laub aufflammen läßt. Es ist ein später Nachmittag, und die Hügel flimmern im nebligen Sonnenlicht.
Die drei Hasen sind köstlich; das haben Sie brav gemacht, Heinrich«, schloß er und klopfte Hadwiger anerkennend auf die Schulter. Dieser schmunzelte verlegen. »Neulich träumte mir Folgendes«, begann Borsati wieder; »ich liege in einem Zimmer über einem gewaltigen Hammerwerk. Ich höre und spüre die Hammerschläge, ich höre und spüre sie wie eine Drohung.
Als Hadwiger einst sie zur Besinnung bringen wollte, versicherte sie ihm, daß sie selbst kaum wisse, wovon sie getrieben werde; vielleicht sei es der Tod; jeder Gedanke an den Tod jage sie wilder ins Leben hinein.
»Ja, was ist dann das, was man Charakter nennt?« fragte Franziska kopfschüttelnd. »Die Tugend der Ungeprüften«, versetzte Hadwiger schroff. »Nun, so in Bausch und Bogen möcht ich diesen Ausspruch doch nicht gelten lassen«, fiel Borsati vermittelnd ein. »Es gibt –« »Was? Eine Tugend? Gibt es eine Tugend, wenn man hungert? In den großen Städten nicht. In den Romanen vielleicht.
Doch war dies nur der Eindruck einer Sekunde, und vielleicht stützte er sich auf eine empfindsame Täuschung. Lamberg hatte die Freunde in einem von der Villa nicht weit entfernten Bauernhause untergebracht, in welchem drei winzige Stübchen mit winzigen Betten zum Schlafen Raum genug boten. Beim gemeinschaftlichen Mittagessen erstattete Hadwiger Bericht über seine Begegnung mit dem Fürsten.
»Ich habe dir ein Versprechen gegeben, das ist wahr«, murmelte Hadwiger, indem er unwillig einen Nachdruck auf das Anredewort legte. »Und doch bist du die Einlösung uns allen schuldig,« beharrte Franziska, »denn du hast viel geschwiegen, während wir uns verschwenderisch mitgeteilt haben.« »Ich habe ja nicht herausfordern, ich habe mich nur verstecken wollen,« gab Hadwiger unruhig zurück.
»Eine umpanzerte Seele und ein unverschlossenes Herz«, sagte Lamberg ernst. Hadwiger sah sie alle mit einem sonderbar glänzenden Blick an, als wolle er antworten: wißt ihr es denn? habt ihr es denn erfahren, ihr Reichen, Reichgeborenen, Verwöhnten, ihr, die ihr Zeit gehabt, Zeit und Raum, Freiheit und Bestimmungsrecht?
Und um die Raserei des Athanas auszudrücken, tat Aristonidas Eisen in die Masse, wodurch er eine charakteristische Rostfarbe erzeugte. Sieht es nicht aus, als ob die Züge der Venus von einem imaginären Mond bestrahlt seien?« Hadwiger, der für diese Erörterungen wenig Interesse bewies, sah nach der Uhr.
Aus dem Hause tönt eine leidenschaftlich klagende Mazurka von Chopin; am Gitter lehnen zwei lauschende Menschen, ein Mann und eine Frau, die einander die Hand gegeben haben. Und drinnen im halbdunklen Gemach liegt Franziska; Hadwiger, das Gesicht in die Dämmerung des Raums gewandt, blickt vom umleuchteten Fenster aus nach ihr hin. Sie muß sterben, die Liebreizende. Er weiß es.
Lamberg fing den Blick auf und lächelte. »Warum lächeln Sie?« fragte ihn Hadwiger stirnrunzelnd. – »Wo ich Ungeduld bemerke, muß ich stets lächeln«, antwortete Lamberg mit herzlichem Ton. – »Und Sie empfinden keine?
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