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Cajetan erhob sich, trat zu Hadwiger und legte den Arm mit jovialer Geberde auf dessen Schulter. »Die weibliche Figur steht unvergleichlich da«, sagte er. »Sie trägt wirklich; jeder einzelne Muskel ihres Körpers trägt. Finden Sie nicht, Heinrich? Dabei ist doch Leichtigkeit in der Bewegung, wie man etwas hält, dessen Besitz die Kräfte erhöht

Schon dies gewann ihm die Zuneigung der Freunde, und im Innern leisteten sie Franziska für manchen früheren Zweifel und Tadel Abbitte. Sogar Hadwiger schloß sich auf, und von seiner Stirne schwand die Wolke der Mißbilligung und Unruhe.

Hadwiger hatte sich von Franziska die Erlaubnis erbeten, sie am folgenden Morgen zu einem Spazierweg abholen zu dürfen, falls es nicht regnete. Zwar blieb der Himmel neblig trüb, es war ein schwermütig-ahnungsvoller Tag, aber Franziska wollte gehen, und Hadwiger führte sie zum Fluß hinab.

Es war ein junger Baam oder Schimpanse, der die Größe eines achtjährigen Knaben hatte. Durch die Unterhaltungen mit dem sich selbst ernst nehmenden Tier erlangte er Einblick in die Fülle schönen Humors, von welcher der sich selbst ernst nehmende Mensch umgeben ist. In der letzten Woche des August trafen Hadwiger, Borsati und Cajetan ein.

Sie zeigte eine freundlich-neugierige Miene und ließ eine Bernsteinkette, die sie um den Hals trug, wohlig durch die Finger gleiten. Hadwiger küßte ihr vor Freude die Hand, als er sie so frisch, so gegenwärtig sah. Cajetan sagte, er könne die Plassenburger Leute nicht los werden. »Die Geschichte hat etwas Hinterhältiges«, meinte er, »das einen wie in Schuld verstrickt.

»Was mich an Rudolfs Erzählung gepackt hat«, ließ sich nun auch Hadwiger hören, »und was ich nicht sobald vergessen werde, ist das eine Wort: Wirklich leben heißt zermalmt werden von denen, die stumm sind. Mensch, wie wahr ist das! wie unbeschreiblich wahrAlle sahen nach ihm hin.

»Diese Wendung: das Leben von vorn anfangen, habe ich selten mit so triftigem Grund gebrauchen hören«, sagte Cajetan, als Hadwiger geendet. »Und wie wir wissen, kann er mit dem Erfolg zufrieden sein«, fügte Borsati hinzu, indem er einen langen milden Blick auf Hadwiger heftete.

Hadwiger verwunderte sich im stillen; für ihn klang dies alles wie Schauspielerei; maskierte Zustände ertrug er nicht; zwischen Offenheit und Verstellung kannte er kein Mittleres, weil es ihm an Erziehung und an Milde gebrach. Auch war es ihm, als solle er Franziska verlieren, als beginne sie schon jetzt in eine fremde Region zu schreiten; er hätte sie auf die Arme heben und forttragen mögen.

Sie bewegte sich in der großen Welt, als ob sie darin geboren wäre; die Außenseite ihres Daseins war ohne Geheimnis, man erzählte sich von ihr in allen Salons und Kaffeehäusern; was sie hinriß, was sie spannte, bezauberte, in Atem hielt, war den Freunden, insbesondere Borsati und Hadwiger, ein Rätsel und das Offensichtliche wie das Verborgene gab ihnen Anlaß zu Befürchtungen aller Art, zumal es mit ihrer Gesundheit nicht zum Besten stand.

Nur Borsati murmelte nach einer Weile: »Zeit, Zeit, ZeitDoch Hadwiger fuhr fort: »Wir müssen und müssen sie zum Sprechen bringen. Ich bin sicher, sie verachtet unsere Willfährigkeit, und was wir für Takt und Diskretion halten, erscheint ihr als Feigheit trotz der Forderung, die sie gestellt hat.