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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Granuella sagte: »Wir dürfen unseren Stolz nicht so sehr wachsen lassen. Wir müssen des Erfolges halber auf die Revenüen der Güter zurückgreifen, auch wenn die Polen darum herumsitzen. Man schmeckt es dem Gelde nicht nach, daß es nach den Schwarzbeinigen riecht.« Sie hatten sich angewöhnt, nach den Landarbeitern in den Kanälen die ganze Station so zu nennen.
Als er einmal Romanoff im Vorzimmer sah, schöpfte er, mißtrauisch wie er geworden war, Verdacht. Romanoff mußte nun nachts kommen. Das gab dem Zusammentreffen eine gewisse Heimlichkeit und Intimität. Granuella erwartete mit Herzklopfen den Moment um Mitternacht, wo es dreimal zirpte. Das andere ging mit jeweils neu bestaunter Energie vor sich, fast lautlos.
»Wie . . .,« schluchzte der Alte . . ., »wie Du sprichst mit Deinem Vater . . . .« »Ich spreche,« sagte Granuella, »mit einem Freund des Vaterlandes, der einen anderen den Feinden ausgeliefert hat, und ich weiß, was man in diesem Falle zu tun hat.« Sie dachte damit zu sagen, er solle sich entschuldigen und die Sache wieder gut machen.
Eine Weile lebten sie, daß es Granuella später vorkam, es sei die beste Zeit gewesen in ihrem Leben. Wenn Voß die Treppe herunterkam, sprang jedesmal der Concièrge aus seiner Loge und schlug mit dem Holzbein an den Schellenbaum, den er bei Verdun getragen. Voß pflegte kurz zu grüßen.
Die Probleme Europas und der einzelnen hatten ihre Glatzen beschwert und ihre Nächte schlaflos gemacht, ohne daß diese überlegenen Standpunkte ihnen schließlich etwas anderes als einen ungeheuren Zynismus geboren hätte. Der junge Mann hatte eine Trompetenstimme, die ohne Hemmung in den Park hinausschmetterte. Er nannte Namen um Namen, die Granuella kannte. Sie äußerte kein Wort.
»Schweigen Sie,« flüsterte Granuella, und legte den Finger auf die Lippen, »wenn mein Vater Sie erblickt, wäre es aus.« Der junge Mann lachte leis: »Mit mir? Ich bin unabhängig und denke die Mittel zu kennen, die Ihren Vater fesseln.« Diese unklar anmaßende Sprache mißfiel Granuella, aber es war einiges an dem Jüngling, was sie anzog.
Mit einer schicksalhaften Bestimmtheit wußte Granuella auf den Mann zu treffen, der sie aus dem Feuer gerissen und für den sie sich, ohne daß sie es wußte, bestimmt hatte. Sie galt als die schönste Frau der Gesellschaft und die Neidischsten konnten ihm nicht versagen, daß er an der Spitze der Tugenden des jungen Landes stand.
Ich will Dir etwas sagen,« meinte Granuella, die plötzlich aus ihrer Vereisung erwachte, »ich bin Deine Tochter,« und sie ging ungestüm auf ihn zu und küßte ihn . . ., »aber ich sehe keinen Kameraden mehr in Dir. Es ist wahr, daß ich Dich verlasse.« Sie trat zurück. In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames.
Baroneß Granuella de Voß war überzeugt, daß sie ihr Vaterland umarme, wenn sie ihre Mädchenarme zärtlich um ihren Geliebten schlang, und daß die Sehnsucht, um die sie Jahre hindurch in der Fremde gewandert und die sie grauenhaft durchlitten, ihr nun mit Dank in dem besten Mann ihrer glühenden Nation sich erfülle.
Die Zofe hatte die aufgewellten Cremegardinen halb hochgezogen und eilte hinaus. »Packe alles,« sagte er und sah sie mit aufgerissenen Lidern an. »Wir werden uns in Zukunft einzuschränken haben. Entlasse das Personal. Ich werde gehen, eine unseren Verhältnissen angemessene Wohnung zu finden.« »Wie,« sagte Granuella, »wir müssen anfangen zu verzichten?
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