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Wie er vorbeiging, mit einer tiefen Verbeugung und aschfahlen Augen, drückten Vater und Tochter sich die Hände. Sie wünschten ihm einen fürchterlichen Tod. Granuella war so, daß sie einmal vertrauen konnte. Eine zweite Enttäuschung würde sie töten oder zur Rasenden machen.

Auf einem eigenen Motorboot, in das er Blumen hatte werfen lassen, fuhr er sie nach einer kleinen Insel. Zwischen einer Lichterkette gelangten sie zu einem Haus auf einem Hügel. Er trug sie mehr, als sie ging. Was Granuella in dieser Nacht erlebte, war das Süßeste und Unfaßbarste für sie. Sie spürte selbst, alles Spätere sei überflüssig. Am liebsten wäre sie nicht wieder erwacht.

Bald darauf traf Granuella, die spazieren ging, hinter den Dünen einen Mann, der sich ihr zu Füßen warf. Man sah sie nunmehr viel mit St. Goar. Sie machten Ausflüge zusammen, schwammen oder lagen in den Stühlen am Strand. Das Badevolk sprach über sie, das Einvernehmen schien eng. St. Goar war ein Mann von heldischen Schultern und schmalen Hüften.

Lady Douglas machte ihn, als er heraufkam, aufmerksam, daß er von ihren Leuten spreche. Er nahm den Tadel nicht an, sondern bat um Gastfreundschaft. Es war ihm nicht zu widerstehen. Er war Flüchtling vor den Polen und wollte zu seinen litauischen Gütern zurück. Schon als er die Helligkeit betreten hatte, hörte Granuella ihr Herz schlagen. Er amüsierte die Frauen sehr mit seiner Erzählungsart.

Granuella suchte verhört zu werden, verfaßte Proteste, bat um Erklärungen. Es war, als verschwände jedes Zeichen von ihr in der Luft. Sie konnte über nichts klagen, aber sie kam nicht aus der geheimnisvollen Isolierung heraus. Es blieb nichts übrig, als sich auf den Stolz zurückzuziehen und die Dinge mit Hochmut abzuwarten.

Eines nachts kam er wie außer sich. Er vermochte aus irgendeinem Grunde seine Leidenschaft nicht zurückzuhalten. Granuella fand seinen Kopf in ihrem Schoß. Seine Hände suchten immer über ihre Arme zu streifen. Sie sprang zurück und sah ihn mit aufgerissenen Augen an.

Fast zu eilig verließ er sie, als sie ihn bat zurückzukehren, um mit ihren Gedanken allein zu sein. Während er mit fast zu Sicherheiten sich spannenden Hoffnungen den Strand entlang mit aufgewühlter Seele lief, ging Granuella die zweihundert Stufen zu dem Leuchtturm hinauf.

Glücklicherweise beherrschte der Fremde die Situation so völlig, daß niemand etwas auffiel. Bald schilderte er die Rettung von Frederik de Voß. Ohne Zweifel hatte er daran teilgenommen. Granuella sank fast zur Erde. Sie hielt in der Dunkelheit ihres Platzes ihr Herz mit den Händen bedeckt. Sie vermochte keine Silbe zu sprechen.

Sie war sehr gütig und entschuldigte ihn selbst. St. Goar empfand an diesem Tag die Furchtbarkeit seiner Lage, die ihm Granuella für immer nahm. Das einzige, was ihm den Weg zu ihr frei machte, würde als Gespenst sie ihm mit der Pistole noch weigern.

Sie verschwieg auch, daß diese ewige Ritterlichkeit ihr auf die Nerven ging. Sie fuhr mit bis Florenz, man machte einen Umweg, um sich dort zu trennen. Als sein Schiff abfuhr in der Frühe, stand Granuella auf dem Balkon ihres Hotels. Sie winkte mit einem Taschentuch hinunter nach dem Meer, auf dem das Schiff groß wie eine Hand langsam hinausfuhr.