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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Aber jetzt habe ich ein Werk in Arbeit, das, wenn's gelingt, euch erlustiren soll, sonderlich den Förster da. Da singt ein Vöglein die Stunden ab, nicht ein Guckuck, sondern ein Vöglein wie's auf dem Baume sitzt, nur fehlt mir noch etwas am Orgelwerk drinnen, und das soll mir der Herr Fleischhauer zu Grünberg helfen ausdenken

So dachte auch der Fleischhauer von Grünberg, dessen wir schon einmal bei Gelegenheit gedachten, wo Justus mit seinen Hausfreunden über den Kometen von 1744 redete. Der Fleischhauer aber war ein geheimnißvolles Geschöpf, ein alter Junggeselle, aber ein unzugängliches, störriges und boshaftes Männlein.

Am nächsten Morgen aber schien sein Herz gebrochen zu sein; er rief den Justus und sein Weib an sein Lager; er that ein laut Bekenntniß seines Unrechts; er legte Geständnisse ab, die ihn als Dieb und Ehrenräuber brandmarkten; er erzählte, wie er die Familienpapiere von Dorothe's Mutter mit List an sich gebracht, und um eine bedeutende Summe den unrechten Erben verkauft habe; er schilderte die Schleichwege, auf denen er dem Schulmeister Ehre und Brod geraubt; ja er gestand sogar, daß die Reise nach Grünberg, die so üblen Ausgang gehabt, von ihm nur unternommen worden sei, um den Richter durch allerlei falsche Vorspiegelungen zu einem ungerechten Urtheil zu bestimmen, fügte aber hinzu, daß ihm das nicht gelungen sei, sondern daß des Schulmeisters Sache gut stehe, und seine Unschuld bald völlig erkannt werden würde. »Daß ihr nach Allem, was ihr von mir habt erdulden müssen«, sprach er dann, »noch so gut gegen mich gehandelt, das möcht' ich in seiner Möglichkeit begreifen, aber ich kann's nicht; ich muß wohl zu schlecht dazu sein.

Aus zuverlässiger Quelle erfuhr sogar der gequälte Mann, daß der Gerst mehrere Reisen nach Grünberg unternommen habe, um den Amtmann völlig zum ungerechten Urtheil zu stimmen. Da war denn Trauer im Hause des Schulmeisters, aber doch eine andere, als sie in solchem Falle in den Häusern Vieler zu sein pflegt.

»Guten Morgen, Bruderrief's da plötzlich, und der Jäger, den wir zu Grünberg im Riesen kennen gelernt, eilte über die Gräber weg, und schlang seinen Arm um den Schulmeister und küßte ihn. Aber erschrocken fuhr er zurück, als er die Thränen in seinen Augen gewahrte. »Was ist mit euch, Bruder«, rief er, »habt ihr Eines der Euren verloren? Doch nicht meinen Pathen Heinrich, das wolle Gott verhüten!« »Sei willkommen«, sprach freundlich der Schulmeister, »auf dem Grab meiner Jüngsten muß ich dir heute die Hand reichen. Aber es ist auch so gut; der Herr hat's gethan! Siehe, diese sind mir ja noch übrig, meine Dorothe, mein Heinrich, meine Marie und meine Anna. Bin ich da nicht reich genug?

Lust neben Schmerz. Eine milde Octobernacht breitete sich über die Stadt Grünberg aus. Die Sterne schienen friedlich vom dunkelblauen Herbsthimmel hernieder, aber Friede brachte ihr Glanz nicht allen Menschenseelen an diesem Abend.

Wie man sich aber nunmehro in dem auf ihn gesetzten Vertrauen sehr getäuscht habe, weil ihm für's Erste Schuld gegeben werde, er habe Umgang mit einem der Zauberei verdächtigen Manne in der Stadt Grünberg. Für's Zweite, so treibe er Allotria, sehe nach den Sternen und schreibe Kalender, was Alles für einen Schulmeister nutzlose, ja gefährliche Beschäftigungen seien.

Als nun bald darauf der Superintendent von Gießen nach Grünberg kam, so gab man ihm den Justus als Einen an, der mit verdächtigen Leuten Umgang habe, und von dem überhaupt allerlei sonderbares Gerede im Schwange gehe.

Die Erndte von Acker und Baum war eingethan und der Gallmarkt, dieß liebe Fest für Grünberg und seine Umgebung rings umher, war abgehalten und die Vögel rüsteten sich zum Flug in wärmere Länder. Der Corporal Scheuermann war mit ehrenvollem Abschied und mit einem kleinen Gnadengehalt zur Ruhe gesetzt worden.

Da half kein Widerreden, und nach einigen Minuten schon wanderten die Brüder dem Berg hinab auf Grünberg zu. Wie sie allein waren, da ward erst von der fremden Herrschaft gesprochen und von dem Kinde, und von den Briefen, die bald ankommen sollten.

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