Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 4. Juni 2025


Und Cervantes, der gläubige Christ und der naiv-loyale Patriot, hat gestaltend das tiefste Wesen dieser dämonischen Problematik getroffen: daß das reinste Heldentum zur Groteske, der festeste Glauben zum Wahnsinn werden muß, wenn die Wege zu seiner transzendentalen Heimat ungangbar geworden sind; daß der echtesten und heldenhaftesten, subjektiven Evidenz keine Wirklichkeit entsprechen muß.

Oft war er nahe daran nach Mitteln zu suchen, seinem so plötzlich von der Höhe der glücklichsten Hoffnungen in die Tiefe eines vernichtenden Schmerzes herabgestürzten Leben ein gewaltsames Ende zu machen, und nur die von früher Jugend in ihm gepflegte gläubige Frömmigkeit gab ihm die Kraft, diese traurige Existenz zu ertragen und ließ ihn die Hoffnung nicht verlieren, daß die Vorsehung Wege finden würde, das Dunkel zu erhellen, welches ihn umgab und seine Unschuld dem wider ihn erhobenen Verdacht gegenüber an das Licht zu bringen.

»Den kennen Sieunterbrach ich überrascht. »Da fand ich die Beschreibung geheimer Zusammenkünfte von Frauen mit sehr sinnenstarken Wesen, genannt Inkubus; niemals hatte ich etwas gehört, was meine Einbildungskraft mehr entflammte. Irgendwo ausserhalb der Gesellschaft einen übersinnlichen Verkehr zu haben, der mit keinem menschlichen Mass zu messen ist, der darum auch keine menschlichen Sittengesetze verletzen, noch eine Dame gesellschaftlich kompromittieren kann, denn was der katholische Verfasser da von Todsünde spricht, gilt ja nicht für uns Protestanten das schien mir eine so unerhört geniale Idee, eines wirklich vollkommenen Gottes würdig, um besonders intelligente Gläubige zu belohnen, die ihre Handlungen vor der

Er hatte in der schwarzen Böhmin eine gläubige Zuhörerin gefunden, und weil der Selbstliebe eines Mannes nichts so sehr schmeichelt, als wenn eine junge Dame seinen moralischen Urteilen wie auch den Erzählungen seiner Abenteuer bewundernd lauscht, so hatte sich die Abrede einer brieflichen Verbindung, die den fruchtbaren mündlichen Verkehr gedeihlich fortspinnen sollte, bald ergeben.

Und doch war gleichzeitig ihre Seele wie in tiefer, schwerer, unglücklicher Vergessenheit befangen; was sind Glück und Leben! von was hangen sie ab? Was sind wir selbst, daß wir wegen einer lächerlichen Fastnachtslüge glücklich oder unglücklich werden? Was haben wir verschuldet, wenn wir durch eine fröhliche gläubige Zuneigung Schmach und Hoffnungslosigkeit einernten?

Im Saale des Jagorschen Hauses Unter den Linden versammelte sich so ziemlich der größte Teil des ästhetisch- produktiven Berlins, Dichter, Gelehrte, Musiker, Gläubige und Prüfende, Hingegebene und Zweifelnde, wie dies um so mehr bei einem Gegenstande der Fall sein mußte, dessen öffentliche Behandlung in gewissen Regionen bedenklich erschienen war.

Der christliche Mythos konnte der Kunst nur dort Nahrung zuführen, wo entweder gläubige Gemüter den gläubig Schaffenden umgaben, oder wo sein menschlicher Gehalt die Strenge der Überlieferung sprengte und Motive und gewisse Freiheiten der Darstellung bekam, die eher alttestamentarisch oder, im ganzen Marienkult, antikisierend und dem Erlösergedanken fremd waren.

So lange das Wunder im Bereiche der Erkenntniss noch Gläubige findet, kann man vielleicht zugeben, dass dabei für die Gläubigen selber ein Nutzen herauskomme, insofern diese durch ihre unbedingte Unterordnung unter die grossen Geister, ihrem eigenen Geiste für die Zeit der Entwickelung die beste Disciplin und Schule verschaffen.

Während gleichzeitig die römischen Cosmaten nicht einmal den Versuch zu figürlicher Darstellung machten, wurden diese toskanischen Marmorarbeiter durch die allgemeine Richtung auf figurale Skulptur und den Wunsch, dieselbe als Erklärung des Dogmas für die gläubige Gemeinde zu benutzen, bald zu einer Einbeziehung figürlicher Darstellungen in ihre Steinmosaiken gebracht; namentlich an den Kanzeln.

Bei der Musik ist es noch auffallender; die gellende Fiedel einer Dorfschenke erregt die wackern Glieder aufs kräftigste, und wir haben die unschicklichsten Kirchenmusiken gehört, bei denen der Gläubige sich erbaute. Wollt ihr nun gar auch die Poesie zu den freien Künsten rechnen, so werdet ihr freilich sehen, daß diese kaum weiß, wo sie eine Grenze finden soll.

Wort des Tages

geschäftszeit

Andere suchen