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Und soll ich Ihnen gestehen: da ihr Gemuet so gestimmt ist, so seh ich nicht ein, was meine Gegenwart helfen soll? Sind Sie als Arzt ueberzeugt, dass jene doppelte Sehnsucht ihre Natur so weit untergraben hat, dass sie sich vom Leben abzuscheiden droht, warum soll ich durch meine Gegenwart ihre Schmerzen erneuern und vielleicht ihr Ende beschleunigen?"

Unglaublich ist es, was ein gebildeter Mensch fuer sich und andere tun kann, wenn er, ohne herrschen zu wollen, das Gemuet hat, Vormund von vielen zu sein, sie leitet, dasjenige zur rechten Zeit zu tun, was sie doch alle gerne tun moechten, und sie zu ihren Zwecken fuehrt, die sie meist recht gut im Auge haben und nur die Wege dazu verfehlen.

Piachi, der mit dem Hause dieses Herrn in Handelsverbindungen stand, und Elviren eben dort, da sie ihn pflegte, kennen gelernt und zwei Jahre darauf geheiratet hatte, huetete sich sehr, seinen Namen vor ihr zu nennen, oder sie sonst an ihn zu erinnern, weil er wusste, dass es ihr schoenes und empfindliches Gemuet auf das heftigste bewegte.

"Es steht bei Ihnen", versetzte Wilhelm, "wenn Sie es auf meine Zerstreuung hin wagen wollen. Mein Gemuet ist so vielfach beschaeftigt, dass ich nicht weiss, ob es an diesen wuerdigen Abenteuern den schuldigen Teil nehmen kann." "Ich lasse mich", sagte Jarno, "durch Ihre angenehme Stimmung nicht abschrecken, Sie ueber diesen Punkt aufzuklaeren.

Nun, da du sie kennst, da du ihr so nahe warst, da sie so vielen Anteil an dir gezeigt hat, nun sind ihre Eigenschaften so tief in dein Gemuet gepraegt als ihr Bild jemals in deine Sinne. aengstlich ist es, immer zu suchen, aber viel aengstlicher, gefunden zu haben und verlassen zu muessen. Wornach soll ich in der Welt nun weiter fragen? wornach soll ich mich weiter umsehen?

Aber er empfand auch sehr richtig, dass die Zeit vorbei war, wo der Roemer damit auskam, ein tuechtiger Bauer und Soldat zu sein, und ebenso den nachteiligen Einfluss, den es auf das Gemuet des Knaben haben musste, wenn er in dem Lehrer, der ihn gescholten und gestraft und ihm Ehrerbietung abgewonnen hatte, spaeterhin einen Sklaven erkannte.

Er brachte dadurch so viel Jammer und Kummer in ihr Gemuet, er erhoehte die Idee der Kirche und ihres Oberhauptes so sehr vor ihr, er zeigte ihr die schrecklichen Folgen fuer das Heil aller Seelen, wenn man in solchen Faellen nachgeben und die Straffaelligen durch eine rechtmaessige Verbindung noch gar belohnen wolle; er zeigte ihr, wie heilsam es sei, einen solchen Fehler in der Zeit abzubuessen und dafuer dereinst die Krone der Herrlichkeit zu erwerben, dass sie endlich wie eine arme Suenderin ihren Nacken dem Beil willig darreichte und instaendig bat, dass man sie auf ewig von unserm Bruder entfernen moechte.

Wenn hier etwas wunderbar ist, so sind es wahrlich nicht die Reden, sondern die Bewunderung, die dieselben fanden. Mit Cicero wird jeder Unbefangene bald im reinen sein; der Ciceronianismus ist ein Problem, das in der Tat nicht eigentlich aufgeloest, sondern nur aufgehoben werden kann in dem groesseren Geheimnis der Menschennatur: der Sprache und der Wirkung der Sprache auf das Gemuet.

Auch ihm klingt der eigene "aus dem reichen Gemuet anmutig quillende" Gesang den gemeinen Liedern gegenueber "wie gegen das Geschrei der Kraniche das kurze Lied des Schwanes"; auch ihm schwillt das Herz, den selbsterfundenen Melodien lauschend, von hoher Ehren Hoffnung ebenwie Ennius den Menschen, denen er "das Feuerlied kredenzet aus der tiefen Brust", verbietet, an seinem, des unsterblichen Saengers Grabe zu trauern. ^9 Naiv erscheint dies in den kriegerischen Schilderungen, in denen die heerverderbenden Seestuerme, die die eigenen Leute zertretenden Elefantenscharen, also Bilder aus den Punischen Kriegen, erscheinen, als gehoerten sie der unmittelbaren Gegenwart an.

Und weil sie ein frommes und heiliges Gemuet hatte, ist sie auch wirklich von Innsbruck weg, ganz heimlich, dass es ihr Braeutigam erst erfuhr, als sie schon wieder auf Goyen angekommen war, bei ihrem Bruder.