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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Die mit großer Gewandtheit gepaarte Wildheit dieser Bewegung schüchterte selbst Fridlin ein, obgleich es in seinem Willen lag, daß Gerom sich seiner Waffe bemächtigen sollte. Als jener nun in gebückter Haltung herumschnellte, feuerte Fridlin von seinem ruhigen und aufrechten Stand aus seine Waffe ab, die mit einer Kugel geladen war, und durchschoß Geroms Brust.

Anje gab ihrer plötzlichen Traurigkeit nach und weinte, ohne ihr Gesicht zu verhüllen, sie schämte sich ihrer Tränen nicht vor der Erde, die die Wiege des Todes und des Lebens zugleich ist. Dem Mädchen war zumut, als wäre es mit einem heimlichen, wohltuenden Stolz verbunden, zu wissen, wie schwer die Erde oft zu ertragen ist. Fridlin verbrachte diesen Tag ruhlos im Wald.

In der Försterei, in der er bedienstet war, erhielt er damals bald Auskunft, der Förster selbst lachte belustigt, aber ein wenig verächtlich, und nahm sich später den jungen Menschen für ein besonderes Gespräch beiseite, und die Mitteilungen, die dabei gemacht worden sind, mußten sehr ernster Natur gewesen sein, denn sie stimmten Fridlin für lange Zeit nachdenklich.

Fridlin lehnte im Türrahmen, im grünen Lindenlicht, das durch den Hof auf die sauberen Geräte der Küche sank und auf die nackten Arme der hantierenden Frauen. »Du mußt es ja erfahren habengab die junge Magd zur Antwort und sah Fridlin besorgt und aufmerksam an, »geh nicht mehr hin, so viel sag' ichUnd sie lachte und sah auf die Beule in seinem Gesicht, die ihn entstellte.

Fridlin kannte dies Fabelwesen, das er zu erblicken glaubte, aus seiner Kinderzeit her und wußte, daß es beim Herannahen bedrängter Menschen für gewöhnlich flüchtete, um sich abwartend in die Gabelung einer anderen Weide zu setzen. Es drückte die Köpfe ertrinkender Menschen nieder, die in den Sumpf geraten waren.

Fridlin hatte den Waldrand erreicht und sah den Nebel gegen Osten in einem Lichtschein schwimmen, der nicht mehr vom Mond kam. Dies war die dritte Nacht, die er nicht schlief; was Wunder, daß der Förster ihn mißbilligend ansah und kein freundliches Wort mehr fand. Zu Anfang hatte er ihn grob gewarnt: »Laß gehn, was nicht dein ist.

Der Förster wußte, daß Fridlin nun schon die zweite Nacht nicht in die Dachenau zurückgekehrt war, und wenn er nicht erbittert auf den jungen Menschen gewesen wäre, so hätte er sicher Nachforschungen anstellen lassen. Vor ihm verschwand Hirte in einer Lichtung zwischen Himbeerbüschen und kam nicht mehr zurück.

Aus deinem Gesicht spricht nichts Gutes mehr ...« Sie kam ihm ganz nah und sah ihm, gebückt, unter seine Augen; aus ihrem roten Kopftuch schaute das winzige braune Gesicht in tausend Fältchen hervor, und das Lebenslicht ihrer Augen schien alt und still. Fridlin war zu unglücklich, um zornig bleiben zu können.

Fridlin erkannte lange nicht, worauf ihre Blicke gerichtet waren, bis er, erstarrend vor Entsetzen, gewahr wurde, daß sie ihn ansah. Ihn befiel der Zweifel, ob er jemals von diesem Wesen etwas gewollt hatte, das dort hockte und ihn mit seinen Blicken beherrschte. Was war von ihr seiner armen Menschenhoffnung verbunden gewesen?

Fridlin hatte sich draußen abgekehrt, einen Augenblick starrte er vorgebeugt in jene Richtung hinüber, in der die Schüsse gefallen waren, er kämpfte mit sich um einen Entschluß, aber es schien ihm keine Befreiung aus der Tat zu kommen, die er plante.

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araks

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