Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 1. Juni 2025
Und da brachte Frege alles, alles, was ihm auf dem Herzen saß, über die Lippen: Er habe gesehen, daß Tankred am Sterbetage der gnädigen Frau ins Fenster gespäht und sich dann heimlich wie ein Dieb wieder entfernt habe. Er habe ihn abermals gesehen, jüngst am Abend, als auch Theonie seinen Kopf am Fenster bemerkt.
Der alte Frege saß in seinem Hinterzimmer, hatte die Arme auf die dürren Kniee gestützt und das greise Haupt auf die Brust herabsinken lassen und starrte mit einem unbeschreiblich müden und verlassenen Blick vor sich hin.
Auch hörten sie draußen Schritte, und, ihre Verwirrung bekämpfend, gingen sie auf den Flur, wo ihnen Frege mit ernster Ehrerbietung gegenübertrat.
Aber statt ihn ausreden zu lassen, erhob sich Theonie mit einem „Entschuldige, bitte“ und hörte, was der nun doch mit einer brennenden Lampe ins Zimmer tretende Frege „gehorsamst“ zu melden hatte. „Der Verwalter von Falsterhof läßt fragen, ob er morgen Vormittag zum Vortrage kommen dürfe.“ „Ja, Frege, es paßt mir um elf Uhr!“ Nun schloß sich die Thür wieder.
„Hier,“ sagte Frege, als das Geräusch der Räder und Hufen verklungen war, und gab Klaus die empfangene Münze. „Ich will von ihm kein Geld.
Du wirst gewiß auch nicht wollen, daß ich den wahren Sachverhalt aufdecke, und verstehen, daß ich nicht erklären möchte, Du habest mir den Aufenthalt in Falsterhof untersagt. Frege werde ich sein Benehmen nicht entgelten lassen, wenn er trotz der geschilderten Vorgänge ferner in Deinem Dienste bleiben soll.
Er stand unter dem Eindruck, daß er dem höchst ärgerlichen Zwischenfalle mit Frege die Spitze abgebrochen oder sogar dessen Stellung erschüttert habe. Auch die Pastorin war gegenwärtig viel zu sehr mit ihrem Manne beschäftigt, um ihm Ungelegenheiten zu bereiten. Wenn der einfältige Pastor starb, ward sie erst recht davon abgelenkt, sich in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen.
Sie fand neben Frauen aus dem Dorfe, die nach des Pastors Befinden fragten, vornehmlich aber andere Anliegen hatten, und denen sie in ihrer entschiedenen, aber stets hülfbereiten Weise Rat erteilte, auch Frege von Falsterhof auf dem Flur.
Als Tankred ins Haus trat, war Frege nicht anwesend; ein Mädchen, welches eine auf dem Flur stehende, mit messingenen Zierraten versehene hochschlanke Uhr putzte, stieg eilig von einem für ihre Arbeit herangerückten Stuhl herab und eilte fort, um Tankred zu melden. Seltsamer Gegensatz!
Eben hatte sich die Zofe entfernt, und Frege trat ins Gemach. „Wann ist er nach Hause gekommen?“ fragte sie ohne Einleitung. „Es war zwischen zwölf und ein Uhr. Er hat selbst den Fuchs abgesattelt. Dann hatte er noch Licht im Vorderzimmer und las wohl den Brief der gnädigen Frau. Als ich nach ein Uhr noch einmal über den Flur schlich und durch das Schlüsselloch sah, verlöschte gerade das Licht.“
Wort des Tages
Andere suchen