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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Kaum hatte sie indes einige Sätze niedergeschrieben, als sie durch den grünen Blättervorhang Grete gerade auf die Esche losstürmen sah, es blieb ihr eben noch Zeit genug, das Notizbuch zu verbergen, als dieselbe bereits vor ihr stand. Floras Gedanken waren nur mit dem Briefe beschäftigt gewesen, sie hatte darüber ihr Manuskript, das sie neben sich auf die Bank gelegt hatte, vergessen.

»Zur Strafewiederholte Doktor Althoff mit einem zweifelnden Lächeln, »und was wollten Sie jetzt damit machen?« »Achverriet sie sich, »hineingesehen hätte ich ganz gewiß nicht! Floras Dichtungen sind viel zu überspannt und langweilig! Ich wollte sie nur necken.« »Grete, Gretedrohte der junge Lehrer lächelnd mit dem Finger, »wenn dies Wort eine Brücke wäre, ich ginge nicht hinüber.

Plötzlich überflog ein triumphierendes Lächeln seine Züge, er beugte sich zu Flora hinüber und fragte sie, wie der Bräutigam von Fräulein Macket hieße. Trotzdem er leise gesprochen hatte, hörte Ilse doch seine Frage, und voller Angst, daß ihr Nachbar Floras Antwort vernehmen könnte, richtete sie schnell einige gleichgültige Worte an ihn.

Floras Augen waren ihm gefolgt, als er zu Ilse trat. Sie war voller Freude darüber, daß ihm diese einen Korb gab, und mit siegesgewisser Miene sah sie ihn jetzt auf sich zukommen. Seine Verdrossenheit über Ilses Abweisung malte sich deutlich in seinen Zügen, aber Flora schien das nicht zu bemerken.

Nellie und Ilse hatten sich bei diesem poetischen Erguß schon einige Male verständnisinnig angeblickt; aber als Nellie die letzten Worte Floras mit einem urkomischen Gesicht begleitete, die Augen schwärmerisch aufgeschlagen und gen Himmel gerichtet, konnte Ilse ihre Heiterkeit nicht mehr verbergen und fing zu lachen an. Natürlich stimmte Nellie mit ein.

Ilse verabscheute solches Wesen bei einer Frau, aberso mußte sie sich eingestehenwar sie nicht auf dem besten Wege gewesen, wie jene zu werden? Und wie unwürdig erst war ihr Floras Ehe vorgekommen! Sie hatte stets Mitleid für den armen Mann und das kleine Mädchen empfunden und war über Flora empört gewesen, die über ihre verschrobenen Ideen das Wichtigste vergaß.

Wie kommt sie denn eigentlich hierher?“ unterbrach Ilse, „ihr Mann lebte doch auch in B., wo Floras Eltern wohnen.“ „Laß dich erzählen, darling. Du weißt, daß Floras Mann ein Arzt ist, er ist nun als Direktor an das Spital hier berufeneine sehr gute Stelle, mit gute Einnahmen. Er soll ein tüchtiger Mann sein, wir mögen ihn gern, er ist so nett. Nicht wahr, Fred?

Und sie lachte mit ihren Schelmengrübchen so herzlich über Floras Unsinn, daß ihr die Thränen in die Augen traten. »Wie abscheulich von dir, Nelliefuhr Flora sehr erzürnt auf, »daß du mich so unterbrichst! Wenn nur ein Funken Poesie in deinem Busen schlummerte, würdest du meine Werke verstehen. Aber du bist nüchtern vom Scheitel bis zur Sohle

Er wollte noch hinzusetzen: und bekümmere dich mehr darum, aber er sagte nichts, denn er kannte Floras Empfindlichkeit.

Tief verletzt schloß Flora ihr Heft, auf dessen Umschlag mit großen Buchstaben zu lesen stand: »Floras Klagelieder!« – »Ihr habt keinen Sinn für erhabene Dichtkunst, und ich will Gott danken, wenn es Ostern ist und ich diesen prosaischen Aufenthalt verlassen kannSie verließ die Undankbaren und suchte Rosi auf.

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