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Aktualisiert: 7. Juni 2025
»Das ist niemand anders gewesen, als der Herr des Riesengebirges, der gefürchtete Rübezahl,« sagte Erdmann freudig, »er hat unserer Not nun auf immer ein Ende gemacht. Da er aber die Übertretung seiner Gebote oft streng zu bestrafen pflegt, wollen wir eilen, aus seinem Gebiete zu kommen.«
Sie unterbrach sich und schürzte ein wenig spöttisch die Lippen: »Ach so, entschuldige! Ich vergaß, daß ich euer proletarisches Empfinden kränken könnte.« Erdmann lachte. »Nun nun,« meinte er begütigend, »der Pöbel des Parketts dürfte doch auch in euren Augen mit dem Proletariat nicht identisch sein.
Fräulein von Erdmann, ein polnischer Adliger, Doktor Brosam, Frau Bender und Helene waren da. Die Herren erhoben sich, als Mely eintrat. Sie atmete noch heftig vom Treppensteigen und preßte eine Hand auf die Brust. Zerstreut nickte sie, wobei sie keinen der Anwesenden ansah, und die Zähne schauten unter den schwellenden Lippen hervor, ohne daß sie jedoch lächelte.
Dies empörte den Grafen Erdmann; er nahm den Jüngling beiseite, unterhielt sich mit ihm, fand ihn aufgeweckt, ja wissensdurstig, und es berührte ihn eigentümlich, als ihm der Knabe im Verlauf des Gesprächs bebend gestand, seine höchste Begierde sei, die Astronomie zu studieren.
Lange konnte Mely in dieser Nacht nicht schlafen. Und sie wünschte es auch nicht. Die Nacht war so still, und ihre Sinne waren durch die Ruhe, wie durch das Erlebte so geschärft, daß sie die pfeifenden Atemzüge der Erdmann vom Nebenzimmer vernahm.
Aber ich fühlte es deutlich in meinem Herzen: es war nur eine Geschichte, schnell erfunden und nicht einmal gut erfunden. Wie sehr empfand sie, daß ich die Lüge ahnte! Sie wagte nicht mehr, mir frei ins Auge zu sehn. Das brennt mich wie Feuer. März. Ich erhielt den Besuch des Fräuleins von Erdmann.
»Bitte sehr!« rief Fräulein von Erdmann entrüstet und warf giftig den Kopf zurück. Mely verlor alle Zurückhaltung, alle Fassung. »War sie vielleicht auch eine Demokratin, diese verstorbene Braut? War sie auch für die Vermögensteilung?« Sie sprach rasch, voll Haß und Wildheit. Wie sehr mußte sie im Grund ihrer Seele verzweifelt sein, um so leidenschaftlich zu disputiren.
Mely sah ihm entsetzt in die Augen, – so sehr fassungslos, daß Fräulein von Erdmann eine mitleidige Handbewegung machte. Dann stand sie auf und sagte mit erstickter Stimme: »Frau Bender
Caroline haßte den duckmäuserischen Herrnhuter, der noch immer im Hause weilte und durch Flur und Gemächer schlich wie der lautlose Unfried; auch darüber wuchs der Streit. Erdmann lud Kavaliere zu sich auf Jagden und Feste ein, und wenn sie kamen, war er fortgeritten oder gar betrunken, so daß die Gräfin vor Scham nicht wußte, was sie sagen oder tun sollte.
Dieses Wort kam dem Grafen Erdmann zu Ohren, und da er hörte, daß der Knabe den Tag der Hinrichtung seiner Eltern bei Frau von Hautfort verbringen würde, ließ er sich bei der Dame einführen und erschien gerade, als man dem Knaben Hut und Mantel abnahm und ihm zu essen und zu trinken bot.
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