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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Wieder sah ich sie lange nicht. Mir war immer, als ob sie mir eines Tages schreiben müßte, einen armen, elenden Brief, und es gab Stunden, in denen ich darauf geschworen hätte, daß sie mir einen Brief von Ebeth bringen müßten,

Die Gesichter, die ihr gefielen, auch die weiblichen, hatten immer etwas Stumpfes, Geistloses, und zuweilen fand ich sie von einer bedenklichen sinnlichen Roheit, so daß ich mich nicht enthalten konnte, Ebeth gelegentlich zu fragen: »Sehe ich denn auch so aus?« »Nein«, sagte sie und schmiegte sich an mich, »das ist ja gerade das Gute, daß Du nicht so aussiehst

Im Mai höre ich dort die Nachtigall schlagen, im Herbst sehe ich die Blätter von den Linden treiben, sehe die letzte gelbe Rose über Ebeth welken und denke an den fernen Oktobertag, da ich sie zum ersten Male sah, lachend, in weißem Kleid. Auf ihrem Grabstein steht nur »Ebeth«, mit großen Buchstaben in Gold. Die Hochzeit des Freundes Fridolin war jung, lang und hellblond.

Die Mädchen aßen Schokolade, sie saßen lachend quer über glotzäugigen Holzpferden da, und an Ebeth floß ein weißes, welliges Kleid herunter. Sie wiegte sich sacht in den Hüften, zur Melodie des klagenden Walzers. Wie hell und lustig war ihr Lachen, wie weich war dieses Wiegen der Hüften, wie wallte das Kleid an ihren schlanken Gliedern hin! Nachher tanzten wir.

Wenn ich an Dich denke, so ist mir, als höre ich den warmen Sommerwind leise wehend über die Felder treiben, die rot sind von wucherndem Mohn, und ich vernehme das geheimnisvolle Schlürfen kleiner, lange vergangener Schritte. Wenn Ebeth kam, war Jugend, Glück und Licht in meinem Zimmer. Bis in die Stunden des Nachmittags arbeitete sie in einem Bureau. Dann kam sie.

Von seinem Benehmen zu mir, den Gebärden, die er hatte, den Worten, die er in den Mund nahm, erzähle ich nichts. Nachdem ich alle Mühen aufgeboten hatte, versprach der Mann, daß er am nächsten Tage zu einer festgesetzten Stunde zu Ebeth kommen werde. Ich war zu der betreffenden Zeit bei ihr.

Als Ebeth das erstemal zu mir kam, hatte sie weiße Schuhe an den Füßen, und unter dem Kinn trug sie eine blaue Schleife aus Seide,

Wenn wir ausgingen, gab es etwas, was wir aufs peinlichste vermeiden mußten: nämlich einem Fuhrwerk zu begegnen, dessen Kutscher auf die Pferde einhieb. Wenn Ebeth sah, daß man ein Tier quälte, geriet sie in eine heftige nervöse Aufregung, daß sie kaum mehr zu besänftigen war.

Dort lag Ebeth in einer Ecke auf schmutzigem Bett, abgemagert, mit müde flackernden Augen, ein Bild des Jammers. Als sie mich kommen sah, zog ein Schimmer der Freude über ihr Gesicht. Sie streckte mir die Hand entgegen und lächelte, indem sie meinen Namen nannte. Dann erzählte sie.

Wir saßen, es war ein Sonntag, mit einer kleinen Gesellschaft Bekannter im Tanzsaal eines Vergnügungsgartens, nachdem wir nachmittags in den Wäldern gewesen waren. Ebeth sprudelte über von Laune und Lustigkeit. Aber sie sah blasser aus als sonst. Unter ihren viel zu glänzenden Augen lagen dunkle Schatten.

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