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Aktualisiert: 6. Juli 2025
»Und gewiß,« schwatzte der Notar noch immer weiter, »gnädige Frau sind eine gute Mutter und werden alle Ihre Kinder in gleichem Maße lieben. Sie sind übrigens zu tugendhaft zu jener traurigen Bevorzugung, deren unheilvolle Folgen ganz besonders deutlich wir Notare zu sehen bekommen. Uns läuft die Gesellschaft sozusagen durch die Finger. Wir sehen daher auch die Leidenschaften in ihrer häßlichsten Gestalt: der Selbstsucht. Hier will eine Mutter die Kinder ihres Mannes um ihr Erbe bringen zugunsten der Kinder, denen sie den Vorzug gibt. Auf der andern Seite will der Mann manchmal sein Vermögen ganz dem Kinde zukommen lassen, das den Haß der Mutter verdient hat. Und da gibt es dann Kämpfe, Urkunden, Gegenverschreibungen, Scheinverkäufe, Fideikommisse kurz, ein bedauernswertes Tohuwabohu auf Ehre, bedauernswert! Hier bringen Väter ihr Leben lang Kinder um ihr Erbe, indem sie das Gut ihrer Frauen stehlen ja, stehlen ist das richtige Wort. Wir sprachen vom Drama. Ach, ich versichere Ihnen, wenn wir das Geheimnis gewisser Schenkungen ausplaudern könnten, würden unsere Dichter entsetzliche bürgerliche Tragödien daraus machen können. Ich weiß nicht, was für eine Macht die Frauen gebrauchen, um das zu erreichen, was sie wollen. Denn, so zart und schwach sie aussehen, sie behalten immer die Oberhand. Ach ja, ja! Mich fangen sie nie, mich nicht! Ich erkenne immer den Grund solcher Bevorzugung, von denen man in der Welt höflicherweise immer sagt: »Wir wissen selbst nicht recht, weshalb.« Aber die Ehemänner kommen nie dahinter, diese Gerechtigkeit muß man ihnen angedeihen lassen. Sie werden mir darauf antworten, es gäbe eben liebevolle Kinder und
Er ist Ferdinand, der gegen die konventionelle Despotie und die Despotie der Konvention rebelliert. In Carlos und Marquis Posa hat sich der geistige Revolutionär dupliziert. Verteidigen die »Räuber« noch die Eventualität eines gewalttätigen Umsturzes, so erscheint »Don Carlos« dagegen auch in der Sprache durch seine Jamben gemildert, als Drama einer geistigen Revolution.
Denn da die Illusion des Drama weit stärker ist, als einer bloßen Erzählung, so interessieren uns auch die Personen in jenem weit mehr, als in dieser, und wir begnügen uns nicht, ihr Schicksal bloß für den gegenwärtigen Augenblick entschieden zu sehen, sondern wir wollen uns auf immer desfalls zufriedengestellet wissen. Fußnote
Hatten die Griechen nicht ein eigenes Drama, in das jederzeit Satyri eingeflochten werden mußten, sie mochten sich nun in die Geschichte des Stücks schicken oder nicht? Harlekin hat, vor einigen Jahren, seine Sache vor dem Richterstuhle der wahren Kritik, mit ebenso vieler Laune als Gründlichkeit, verteidiget.
Das große Drama zwischen ihm und uns lärmt viel zu laut, einander zu verstehn, wir sehen nur die Formen seines Munds, aus denen Silben fallen, die vergehn. So sind wir noch viel ferner ihm als fern, wenn auch die Liebe uns noch weit verwebt, erst wenn er sterben muß auf diesem Stern, sehn wir, daß er auf diesem Stern gelebt. Das ist der Vater uns. Und ich – ich soll dich Vater nennen?
Der Versuch, von dieser Spielgattung aus den Weg zu bahnen zum kultischen Drama der Antike, bedeutete nicht nur eine neue Mißdeutung der Antike, entstellender noch als der klassisch geglättete Antikenbegriff des Idealismus.
Schiller ist auch einmal dort eingekehrt, ich meine, mit Wilhelm Tell. Sein Drama ist so erhaben als die Natur der Schweizerlande; es bietet Aussichten, so köstlich und groß wie die von der Tellskapelle über den See hin; aber nicht wahr, ihr lieben Seelen, der ist euch doch nicht natürlich genug? Zu was auch die Seele anfüllen mit unnützen Erinnerungen an die Taten einer großen Vorzeit?
Nicht in lückenloser Schlachtfront sondern in Gruppenkämpfen, nicht in einem geschlossenen Akt sondern in einer Reihe von Schlägen beginnt das Drama sich abzuspielen, dessen Bühne sich auf mehr denn hundert Kilometer Breite erstreckt. Auf dem rechten Flügel führt General von François seine braven Ostpreußen.
Denn das Drama entwickelte sich im alten Griechenland wie in den christlichen Staaten Europas aus den Tiefen der religiösen Weltanschauung und des Gottesdienstes.
Um Mißverständnissen vorzubeugen will ich sagen, ich habe nicht die Absicht zu widersprechen, daß das Drama vom König Lear die beiden weisen Lehren einschärfen wolle, man solle auf sein Gut und seine Rechte nicht zu Lebzeiten verzichten, und man müsse sich hüten, Schmeichelei für bare Münze zu nehmen.
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