United States or Italy ? Vote for the TOP Country of the Week !


In Kutjing hatte der Radja Bui Djalong vorgeschlagen, mit seinem ganzen Stamm auf englisches Gebiet überzusiedeln, worauf der Häuptling jedoch nicht eingegangen war. Diese Vorgänge überzeugten mich doppelt stark von der Notwendigkeit einer Reise zu den Kenja, um durch persönliche Berührung mit deren Stämmen den Erfolg späterer Bemühungen von Serawakischer Seite zu vereiteln.

Bei ihrer Heimreise am folgenden Morgen begegnete Pingan Sorangs Gesellschaft aber ein schlechtes njaho, das sie nach Tanah Putih zurückzukehren zwang, und bald darauf vernahm ich, dass jetzt, wo diejenigen, die meinen Zug abwärts vorbereiteten, einem ungünstigen Zeichen begegnet waren, alle Dorfbewohner sich vor meiner Reise fürchteten. Das Missgeschick mit den Vorzeichen verdross mich umsomehr, als ich merkte, dass noch ganz andere Faktoren als blosse Besorgtheit um unsere Sicherheit im Spiel waren; meine Malaien hatten nämlich unter anderem erzählt, man finde in Tanah Putih, ich sei den Besuchern aus fremden Niederlassungen gegenüber zu freigebig gewesen, und fürchtete, ich würde auf einer Reise flussabwärts zu viel von meinen Artikeln wegschenken. Als auch Bui Djalong und einige

Die Kenja schienen ihre Versprechungen treuer zu erfüllen als die Bahau; zum ersten Mal lernte ich hier auch wahres Interesse für das allgemeine Wohl kennen, als anderen Tags Abing Djalong, einer der niedrigeren Häuptlinge, mit einigen anderen zu mir kam, um zu melden, dass sie sogleich abwärts fahren würden, um namens Bui Djalongs die Häuptlinge weiter unten zu einer Zusammenkunft in Tanah Putih unmittelbar nach dem Saatfest zusammenzurufen.

An diesem Tage kam es jedoch nicht dazu, weil ein Häuptling der Uma-Bakong mit zwanzig Mann Gefolge den Fluss heraufgefahren kam, um mich zu besuchen. Bui Djalong führte mir die Gesellschaft selbst zu und erklärte, dass Emang, so hiess der Häuptling, und die Seinen mich besuchten, um meine Absichten mit den Kenja kennen zu lernen.

Nach meiner Gewohnheit liess ich auch hier die Besucher nicht ohne ein kleines Geschenk weggehen und begann daher, sobald wir uns etwas eingerichtet hatten, eine Austeilung von Fingerringen. Unter der Menge entstand aber eine Bewegung, wie ich sie noch in keinem dajakischen Dorfe erlebt hatte. Erst brach ein lautes Jauchzen los, dann wollte jeder als erster etwas erhaschen; einer verdrängte den andern und grosse und kleine Hände an langen und kurzen Armen streckten sich nach mir aus, so dass ich mich nur mit Anstrengung auf meinen Beinen hielt. Der stossenden und drängenden Masse musste ich denn auch erst begreiflich machen, dass eine Austeilung auf diese Weise unmöglich sei. Bui Djalong hatte einen seiner

Nach Landessitte wurden die Kajan unter die verschiedenen Familien im Dorfe verteilt, hauptsächlich bei den Häuptlingen; Bui Djalong hätte 60 Mann unmöglich selbst so lange beherbergen könnten. Kwing Irang, sein Sohn Bang Awan und einige Sklaven wurden jedoch von Bui Djalong in seiner eigenen grossen amin als Gäste aufgenommen.

Bui Djalong und sein Bruder Bo Anjè blieben bei uns, bis wir aufbrachen, was erst um 9 Uhr geschehen konnte, weil die Kenja noch aus ihrem Lager herunterkommen mussten. Ich begann bereits an ihrer Ankunft zu zweifeln, als sie endlich erschienen, aber in geringerer Anzahl als verabredet war, so dass viele kleineren Gepäckstücke noch unter die Anwesenden zum Tragen verteilt werden mussten.

Nachdem die Anwesenden einen grossen Topf geleert hatten, nahm die Versammlung einen sehr sachlichen und feierlichen Charakter an, indem sie von Bui Djalong nach strenger Etikette geleitet wurde, wobei niemand selbständig auftreten durfte; also ganz anders als am vorigen Tage, wo jede Leitung gefehlt hatte. Zwei der ältesten Mantri fungierten als Zeremonienmeister in geradezu musterhafter Weise.

Mit grosser Offenheit gaben Bui Djalong und seine Landsleute ihre Meinung über ihr Verhältnis mit Serawak zu kennen, ganz anders als dies bei den Bahau üblich war, wo beinahe niemals jemand eine Ansicht öffentlich zu äussern wagte, aus Furcht vor Widerspruch oder Widerstand seitens anderer.

Die Kenja brauchten ihrer grossen Anzahl wegen vor diesen Stämmen keine Angst zu haben, aber Bui Djalong fürchtete, dass er, falls neue Morde vorfielen, sein Volk nicht in Schranken würde halten können, wodurch ernsthafte Konflikte mit dem Radja entspringen könnten.