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Aktualisiert: 17. Mai 2025
Das blasse Gesicht Dörthes und ihr verändertes Wesen waren Hedda bereits aufgefallen. »Aber Kind,« rief sie, »was hast du denn eigentlich?! Ich kenne dich gar nicht wieder. Wo sind deine roten Backen geblieben und deine lustigen Augen?!« Dörthe hielt die Schürze vor das Gesicht und weinte noch immer; sie war in eine Ecke der Küche getreten und machte sich am Wasserzuber zu schaffen.
Sie sah den Alten, wie er sie um die Taille faßte – sah sich mit Fritz tanzen, sah die Liese Braumüller und die ganzen jungen Burschen vor sich, hörte das Krachen des plötzlich losbrechenden Gewitters und die heisere Stimme des trunkenen Vietz das Lied »Hans mit de Krusekragen« singen.... Und dann die Abschiedsstunde im Buchenhain. Es strömte brennend heiß durch Dörthes Herz.
»Der große Gottlieb frißt uns noch tot,« sagte sie, lachend ihre blanken Zahnreihen zeigend. »Nee gnä’ges Fräulein – was der fressen kann!! Und den Zwerghühnern nimmt er immer ihr bißchen Futter weg; man merkt, daß er ausländ’sch ist.« Hedda nickte. »Er ist nur gegen die eigne Art galant,« erwiderte sie; »die Menschen machen’s nicht anders.« Dann fragte sie nach dem Vater Dörthes.
Dörthes Herz hämmerte stark, während sie in geschäftiger Eile dem alten Möller die Gläser abnahm, in die dieser das Bier zapfte. Fritz hatte den Schnapsschank, und Mutter Möller machte sich in der Küche zu schaffen, während Bertold mit dem Förster und einem Eleven Schellheims im Extrazimmer politisierte. Dörthe merkte, daß der Alte guter Laune war.
Sie war doch neugierig, was das zu bedeuten hatte: ein Brief gerade am Neumond. Klempt legte soeben in der Werkstatt sein Arbeitszeug beiseite, reinigte den Hobel, mit dem er hantiert hatte, und fegte dann die Späne zusammen. Er war im Begriff, seine Schürze abzubinden, als es an die Fensterscheiben klopfte und die fröhliche Stimme Dörthes ihm zurief: »Feierabend machen, Vater!«
Ein Lärm in der Schenkstube, die schimpfende Stimme der alten Möllern und das laute Weinen Dörthes störten die Konferenz. Fritz erhob sich, um nachzusehen, was es gebe. Dörthe hatte eine Flasche mit Himbeerlikör vom Schenktisch gestoßen; die Flasche war zerbrochen, und der rote Saft floß träge über die schwarzen, mit Sand bestreuten Dielen.
Am Westausgange des Dorfes wohnte der Vater Dörthes, der Stellmacher Klempt. Man mußte einen kleinen Garten durchschreiten, ehe man zu dem mit Schindeln gedeckten Häuschen des Alten kam. Das heißt, es war eigentlich kein richtiger Garten, denn es blühten nur wenige Blumen darin – ein paar Georginen und Pechnelken, die dicht am Staketzaun standen
Und hat nicht der Doktor gesagt, du sollst vor Sonnenuntergang wieder in der Stube sein?« »’s ist ja so schöne,« antwortete Klempt lächelnd, und als er den Sonntagsstaat Dörthes sah, fügte er fragend hinzu: »Ist denn heute Kirmes, daß du dich so fein gemacht hast?« Dörthe gab dem Vater und der Tante die Hand. »Ich will mal zu Fritzen gehn,« entgegnete sie. »Heut ist ’was los im Kruge.
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