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Aktualisiert: 15. Mai 2025


Der wehmütige Ton reizt nun auch Chüngi zum silberhellen Gelächter, indes sich Michel, des Martin Biber zu Herrischried Einziger, zu Jobbeli an den Tisch setzt, ein Schöppli Durbacher bestellt und dem Bühler auf die Achsel klopft: „Musch es annersch mache, Jobbeli, ze Herrischried im Wald balzet der Urhahn annersch, haha!“

Das glaubt Jaköble gern nach den eben gemachten Erfahrungen, doch verspürt er wenig Lust, neue Balzversuche anzustellen. Der stämmige Martin verläßt auch das Thema gleich und fragt: „Jobbeli, hesch du Kuraschi, so müschet mer Charte und spiele mer'n Win aus!“ „Isch recht!“ stimmt Jobbeli zu, und Chüngi bringt die abgegriffenen Karten.

Tod und Teufel!“ prasselt Michel auf und fährt zurück; doch Jaköble faßt zu, es ist ihm Ernst, das im Spiel gewonnene Ohrläppchen abzuschneiden. Chüngi zetert und schreit aus Leibeskräften um Hilfe; die Burschen raufen, Michel sucht dem Gegner das Messer zu entwinden, und Jobbeli sticht wutentbrannt blindlings zu.

Gegen Mittag aber, als der Kuckuck in der Schwarzwälder Uhr unter Verbeugungen elfmal seinen Ruf in der behäbigen Stube erschallen läßt, kriecht Jobbeli hervor, reibt sich die Augen klar, streckt und dehnt die Glieder und bittet Chüngi, ihm ein Mittagsüppli zu geben, „ume Chrützerund aufgeschmälzteGrundbiredazu und auch ein Schöppli Kaiserstühler.

Ungläubig wehrt das Maidli ab und schlägt Jobbeli auf die zudringlichen Pfoten: „O Jesis, was bisch du mer für e verlogenes Büebli!“ Lachend beteuert Jobbeli seine Behauptung und sucht Chüngi an der Hüfte zu umfassen, doch schwapp sitzen ihm des Mädchens fünf Finger im Gesicht, und der Bursch reibt sich verdutzt die geschlagene Wange.

Chüngi leistet nach dem Abtragen des leeren Geschirres dem Jobbeli Gesellschaft und fragt ihn nach dem Zweck seiner Anwesenheit in Herrischried. Und der Bursch, ein Schwerenöter, versichert gekommen zu sein, um in Chüngis schöne Rehaugen zu schauen, er hascht nach ihrem Händchen.

So setzt sich Jobbeli an den einen Tisch nahe dem Ofen und harret als einziger Gast in der braungeräucherten Stube seiner Atzung, welche die braunbezopfte Chüngi denn auch bald herbeiträgt und darauf das Kännlein badischen Weines. Still ist's in der Stube; nur Jobbelis Löffel klappert zuweilen und im dickbauchigen Ofen prasselt das Tannenholz, das frisch nachgefüllt worden.

Die Hartschiere besetzen die gewöhnliche Gaststube und nehmen dort ihre Atzung ein, die Chüngi mit dem Fleischerknecht herbeischleppt. Der Wirt selbst zäpflet am Weinfaß und berechnet den Schaden aus der heillosen Geschichte, die er so pfiffig angepackt glaubte. Hol' der Kuckuck das vorsichtige Neutralsein!

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